Bietigheim-Bissingen Wunsch nach neuem Umkleidetrakt soll erfüllt werden

Von Uwe Mollenkopf
Das Ellentalstadion mit dem bisherigen Umkleidetrakt. Die Fläche links vom Bestandsgebäude soll für den Neubau reserviert werden, wobei die Anlage zum Kugelstoßen größtenteils freigehalten wird. Foto: /Martin Kalb

Die Stadtverwaltung will im Sportpark Ellental ein neues Multifunktionsgebäude bauen und das bestehende sanieren lassen.

Vor einem Jahr hat der Gemeinderat den Bau einer Tribünenüberdachung am Ellentalstadion beschlossen, derzeit laufen die Bauarbeiten dazu. Damals hatte es in den Reihen des Gremiums Kritik daran gegeben, dass die Überdachung vor der als dringlicher erachteten, aber teureren Schaffung neuer Umkleiden angegangen wurde. Gefordert wurde in Sachen Umkleiden dann, zumindest rasch tätig zu werden. „Die Situation im Umkleidetrakt ist aus unserer Sicht nach wie vor untragbar – auch für den Trainingsbetrieb sind die Umkleiden nur sehr eingeschränkt nutzbar“, erklärte Rose Müller, die Vorsitzende der Leichtathletik-Gemeinschaft (LG) Neckar-Enz, damals gegenüber der BZ. Nun will die Stadtverwaltung tätig werden: Das Thema steht an diesem Dienstag auf der Tagesordnung des Gemeinderats.

Sechs Umkleideräume für Sportler vorgesehen

Wie der Erste Bürgermeister Michael Hanus dazu in der Ratsvorlage ausführt, war zunächst überlegt worden, den bestehenden Umkleidetrakt, der von Vereinen, Schulen und dem städtischen Bauhof genutzt wird, abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Dafür war mit Kosten von fünf Millionen Euro gerechnet worden. Nun hat man eine andere Lösung gefunden, die erstens kostengünstiger ist und zweitens ohne Provisorium während der Bauzeit auskommt. Sie sieht vor, nur für die beheizten und hochwertiger ausgestatteten Flächen einen Neubau als Multifunktionsgebäude zu errichten und ansonsten das Bestandsgebäude zu sanieren und weiter als Lager zu benutzen.

Raumbedarf in Vorgesprächen mit den Nutzern erörtert

Die Räume des Neubaus sollen für den Sport- und Wettkampfbetrieb von Fußball und Leichtathletik ausgelegt werden, welcher hauptsächlich im Sportpark Ellental stattfindet, sowie für den Schulsport. Der Raumbedarf sei in Vorgesprächen mit den Nutzern erörtert worden, so der Erste Bürgermeister. Unter anderem sind sechs Umkleideräume für Sportler vorgesehen, drei Duschräume/WCs, zwei Umkleiden für Schiedsrichter, Lehrer und Trainer, inklusive Dusche und WC, ein Konferenzraum für 50 Personen und ein Cateringbereich mit Küche. Die gesamte Nutzungsfläche beträgt 455 Quadratmeter.

Ziel ist es laut Hanus, „eine höchstmögliche Multifunktionalität der Räume und Mehrfachnutzungen“ zu erreichen. So könne der Umkleideraum der Schiedsrichter bei Bedarf als Dopingkontroll-Raum genutzt werden. Der Konferenzraum könne im Sportbetrieb als Raum für Spielerbesprechungen und Pressekonferenzen, als Wettkampfbüro und Kampfrichterraum verwendet werden, aber auch für Besprechungen der Vereine oder Volkshochschulveranstaltungen sei er denkbar.

Kosten für Neubau liegen bei 2,5 bis 3 Millionen Euro

Die Verwaltung schlägt dem Gemeinderat vor, das neue Multifunktionsgebäude durch einen Generalübernehmer errichten zu lassen. Aufgrund der Rückmeldungen bei Gesprächen mit potenziellen Interessenten in der Region werden die Kosten für den Neubau auf 2,5 bis 3 Millionen Euro geschätzt.

Als Standort hat man eine Fläche westlich des bisherigen Umkleidetrakts im Auge, der exakte Standort innerhalb dieses Areals steht aber noch nicht fest. Dort soll in Zukunft dann auch für die Verpflegung der Gäste gesorgt werden, indem die geplante Küche samt Ausgabetheke genutzt wird. Auch eine Fläche für „Außenbewirtung“ mit Biertischen und Stehtischen soll es geben.

Beim Altbau reicht eine „Pinselsanierung“

Was das bestehende Umkleide- und Bauhofgebäude betrifft, schlägt die Stadtverwaltung eine „Umwidmung“ vor, sobald der Neubau fertig ist. Dazu sei aufgrund der geringeren Ansprüche einer künftigen Nutzung als Werkstatt-, Garagen- und Lagergebäude eine relativ einfache „Pinselsanierung“, also eine Renovierung mit möglichst geringem Einsatz, ausreichend. Danach könnten Geräte und Maschinen für die Sportplatzpflege, die sich bisher im Außenlager Obere Brühlstraße befinden, sowie der bisher im Bauhof eingelagerte Rasendünger dort eingelagert werden.

Zudem soll der Bauhof einen angemessen Büro-, Aufenthalts-, Umkleide- und Sanitärbereich erhalten. Zusätzlich können auch Vereine- oder Schulen die Flächen nutzen. Die Kosten für Umbau und Sanierung werden auf rund 250.000 Euro geschätzt.

Stimmt der Gemeinderat dem Raumprofil, dem Verfahren und der Verfahrensbetreuung durch das Büro HWP Planungsgesellschaft aus Stuttgart für 90.700 Euro zu, sollen im Laufe des Jahres die nötigen Vergaben getätigt werden. Wann gebaut wird, steht noch nicht fest. Wie Baubürgermeister Michael Wolf mitteilt, werden die Termine der Bauausführung erst im Zuge des Vergabeverfahrens ermittelt.

 
 
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