Vor einer Woche schossen die Bietigheim Steelers noch mit insgesamt 20 Toren an einem Wochenende ab, 8:0 und 12:3. Am Sonntag gegen den EC Peiting ist davon jedoch nichts zu sehen. Viel zu ungenau, ungefährlich und unkonzentriert agieren die Ellentäler beim Heimspiel, ein Doppelschlag kurz vor der zweiten Drittelpause weckt den SCB endlich auf, dadurch reicht es für drei Punkte beim 4:1. „Wir haben Probleme, von Anfang an reinzukommen. Ich fand uns nicht gut die ersten 20 Minuten auch im zweiten Drittel bis auf die letzten fünf Minuten“, hadert Steelers-Coach Alexander Dück und weiter: „Wir wissen, dass wir Qualität haben, aber die müssen wir auch auf die Tagesordnung bringen und zwar von Anfang an.“
Bietigheim Steelers 20-Tore-Sturm erst 20 Minuten vor Schluss auf Temperatur
Auch Trainer Alexander Dück blickt kritisch auf die Anfangsphase seiner Steelers. Erst am Ende des zweiten Drittels wacht der SCB auf.
Von Beginn an verfallen die Schwaben in alte Muster zurück, die an die unschöne Vorsaison erinnern. Die Scheibe geht viel zu häufig verloren, Pässe kommen nicht an, die Laufwege stimmen nicht. Zwar verzeichnen die Statistiker im ersten Drittel 22 Schüsse des SCB, davon sind jedoch maximal zwei wirklich gefährlich und zwingend. Bastian Eckl kommt nach einer Viertelstunde im Slot zum Abschluss, der Versuch landet jedoch zu zentral auf Gäste-Goalie Konrad Fiedler. Auch Tim Schüle kommt in Überzahl kurz vor der Pause zwei Mal in eine aussichtsreiche Schussposition, jedoch ist beide Male ein Schläger im Weg.
Alle Schüsse harmlos
Ansonsten betreiben die Gastgeber Zielschießen mit Fiedler, der einen Versuch nach dem Nächsten entweder zentral auf die Brustplatte oder direkt in die Fanghand geliefert bekommt. Selbst die U9, die in der Drittelpause ihr können zeigen darf, strahlt mehr Torgefahr aus.
Der EC nutzt in der Zwischenzeit seine Chancen eiskalt. In nur fünf Schüssen sorgen die Gäste für die 0:1-Pausenführung. David Diebolder hat auf der rechten Angriffsseite freie Bahn und bekommt von Steelers-Verteidiger Tim Schüle nur Geleitschutz, ernsthaft in den Zweikampf geht der Rückkehrer jedoch nicht. So schweißt Diebolder den Puck ins lange obere Eck an der Stockhand von Goalie David Zabolotny vorbei zur Führung.
Pfiffe von den Fans
Auch im zweiten Drittel gelingt lange wenig. In einer Überzahl wollen die Gastgeber mit dem Kopf durch die Wand, jeder Spieler rennt blind an, anstatt sich sauber mit den Kameraden durch zu kombinieren. Das wird von den 1841 Fans in der Ege-Trans-Arena auch erstmals mit Pfiffen quittiert. Jeder Versuch kommt auf die rechte Seite von Fiedler. Bei den meisten Goalies die gute Wahl, nur ist der gebürtige Dresdner Linkshänder und hat somit rechts den Handschuh und links den Schläger – was die Steelers nicht zu merken scheinen.
Einen Schuss nach dem nächsten feuern sie auf den Schlussmann, jedoch wieder meist eher von der ungefährlichen Sorte. Erst kurz vor der Drittelpause ist es Schüle, der seinen Fehler wieder gutmacht. Bei einem tollen Solo gleitet Fedor Kolupaylo durch die EC-Defensive, wie das heiße Messer durch die Butter. Der Deutsch-Russe legt auf Schüle an der blauen Linie ab. Der Verteidiger versenkt die Scheibe zum umjubelten 1:1 – wieder an der Fanghand vorbei (38.).
Christoph Kiefersauer ist der erste, der es mal auf die andere Seite probiert. Und es klappt prompt. 79 Sekunden nach dem Ausgleich wird er im Halbfeld von Tyler McNeely bedient zum Abschluss und schweißt das Hartgummi zur Führung ein. Im zweiten Drittel sind es erneut 22 Schüsse, die die Steelers auf das gegnerische Netz abfeuern, doch die letzten beiden sind endlich von Erfolg gekrönt.
SCB mit Momentum
Dieser Doppelschlag gibt den Steelers Aufwind. Nach knapp drei Minuten im neuen Drittel klingelt es gleich wieder. Kolupaylo legt erneut clever zurück und Racuk überrascht Fiedler mit einem Schuss aus spitzem Winkel ins lange Eck. Und so plätschert die Partie dem Ende entgegen. Die Gastgeber müssen nicht mehr, Peiting kann nicht mehr. „Wir haben ein paar mehr Chancen am Ende des Spiels bekommen, aber letztendlich geht der Sieg in Ordnung“, zollt Gäste-Coach John Sicinski Dück und Co. Respekt.
Auch in den Schlussminuten mit dem Goalie vom Eis bringt der EC die Scheibe nicht sauber genug vor Zabolotnys Kasten, der seinen Job hinten makellos macht. Nach drei Anläufen und vergebenen Schüssen auf das leere Netz macht Kiefersauer fünf Sekunden vor Schluss den Deckel drauf, schnürt den Doppelpack ins verwaiste Tor hinein und stellt den 4:1-Endstand her.