Bietigheim Steelers 2:3 in Ingolstadt: Der Abstieg der Steelers ist besiegelt

Von Michael Nachreiner
Die Enttäuschung ist den Steelers-Spielern nach der 2:3-Niederlage beim ERC Ingolstadt und dem damit besiegelten DEL-Abstieg ins Gesicht geschrieben. Foto: Pix-Sportfotos/Traub

Bietigheim will sich seinem Schicksal nicht ergeben und kämpft wieder bis zum Umfallen: Bis drei Minuten vor dem Ende schnuppert das Kangasalusta-Team beim ERC am Sieg.

Schon seit Wochen sind die Bietigheim Steelers eigentlich weg vom Fenster. Der Abstieg aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) schien mit deutlichem Rückstand auf den Vorletzten Augsburger Panther nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Doch die Mannschaft von Trainer Pekka Kangasalusta wollte sich ihrem Schicksal nicht ergeben. Am Sonntag gewann sie gegen die Nürnberg Ice Tigers. Und auch beim ERC Ingolstadt kämpften die Bietigheimer am Dienstagabend wie die Löwen. Doch ein später Doppelschlag von Wayne Simpson knapp drei Minuten vor dem Ende und Justin Feser 53 Sekunden darauf besiegelte den Abstieg der Steelers. Die Ingolstädter gewannen mit 3:2. „Wir waren am Ende zu passiv“, ärgert sich Kangasalusta. „Wir haben aber auch vieles richtig gemacht. Es war eine solide Leistung von uns.“

Drei Punkte in der Audi-Stadt hätte den Bietigheimern allerdings auch nicht mehr geholfen. Denn zeitgleich holten die Augsburger Panther gegen die Adler Mannheim beim 5:4-Sieg nach Verlängerung zwei Zähler. Dadurch wäre der Rückstand des Kangasalusta-Teams auf die Fuggerstädter selbst bei einem Dreier in Ingolstadt auf sieben Punkte angewachsen – bei nur noch zwei zu absolvierenden Partien.

Aittokallio ist starker Rückhalt

Ein schneller Konter der Ingolstädter brachte den Gastgebern die Führung nach dem ersten Drittel. Ty Ronning fand mit einem öffnenden Diagonalpass an die gegnerische blaue Linie Jerome Flaake, der bis hinter das Bietigheimer Tor zwei Verteidiger auf sich zog. Dadurch stand Louis Brune nach dem Pass vor den Kasten komplett frei und ließ Sami Aittokallio keine Chance (16.). Davor waren die Ingolstädter das eine oder andere Mal an dem Steelers-Goalie gescheitert.

Die Bietigheimer hatten aber wenig zugelassen. Offensiv ging allerdings nicht viel. Dennoch hatte Michael Keränen direkt nach dem 0:1 den Ausgleich auf dem Schläger. Doch ERC-Schlussmann Michael Garteig brachte die Schoner beim Versuch des finnischen Angreifers der Steelers, ihn zu tunneln, schnell genug zusammen. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Guillaume Naud am Mikrofon von Magenta Sport nach den ersten 20 Minuten: „Wir sind gut ins Spiel gekommen. Es war eine ausgeglichene Partie.“

Der Mittelabschnitt begann mit einem Paukenschlag aus Bietigheimer Sicht. Nach gerade einmal 74 Sekunden zog Chris Wilkie fast von der blauen Linie aus dem Handgelenk ab. Garteig war unter anderem durch Naud die Sicht verdeckt – und der Puck schlug hinter dem Ingolstädter Goalie zum Ausgleich ein (22.).

Im weiteren Verlauf neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend. Den Steelers gelang es ganz selten mal, die Scheibe im Angriffsdrittel in den eigenen Reihen zu halten und sich Chancen herauszuspielen. Allerdings taten sich auch die Gastgeber schwer. „Wir haben zu viele Plays durch die Mitte erzwungen, obwohl die Bietigheimer kollabiert sind und eng standen“, ärgert sich Ingolstadts Torschütze Brune. Und wenn dann doch mal ein Puck auf den Kasten von Aittokallio kam, dann war der Goalie zur Stelle.

Keränen erzielt 2:1-Führung

Wie im zweiten Drittel schlugen auch im Schlussabschnitt zunächst die Steelers zu. Wilkie setzte nach, nachdem Naud die Scheibe tief gebracht hatte, sodass Keränen an den Puck kam. Und der Angreifer nagelte das Spielgerät aus der Drehung zum 2:1 unter die Latte (44.).

In der Folge warfen sich die Bietigheimer in jeden Angriff der Ingolstädter, denen nicht wirklich viel einfiel. Doch knapp drei Minuten vor dem Ende erzielte Simpson den Ausgleich – Mirko Höfflin hatte Aittokallio die Sicht genommen (58.). Und nur 53 Sekunden später brachte Tye McGinn die Scheibe vor das Steelers-Tor. Am langen Pfosten reagierte Justin Feser schneller als Keränen und traf zum 3:2 (59.). „Es ist ein gutes Zeichen, dass wir nie den Glauben verloren haben“, freut sich ERC-Trainer Mark French.

Davor hätte aber Wilkie die Partie schon mehrmals für die Steelers entscheiden können. Bei seiner besten Gelegenheit verzog er fünfeinhalb Minuten vor der Schlusssirene relativ deutlich (55.). C.J. Stretch hatte im eigenen Drittel einen Pass der Gastgeber abgefangen und Wilkie auf die Reise geschickt, der alleine auf Garteig zufuhr.

 
 
- Anzeige -