Bietigheim Steelers Angebot Nummer drei geht an einen Verteidiger

Von Andreas Eberle
Steelers-Stürmer Michael Keränen beißt auf die Zähne und nimmt seit Mittwoch wieder am Training teil. Ob der 33-jährige Finne aber schon am Wochenende zum Einsatz kommt, ist offen. Foto: Avanti//Ralf Poller

Bei der Verpflichtung von Verstärkungen tut sich das DEL-Schlusslicht Bietigheim Steelers weiter schwer. Die Klubs der Wunschkandidaten spielen bisher nicht mit. Nun schaut sich der Klub verstärkt auch in Übersee um.

Die Roosters kommen“ – mit jenen Worten haben die Bietigheim Steelers auf Facebook ihr Heimduell gegen die Iserlohn Roosters an diesem Freitag (19.30 Uhr/Magenta Sport) angekündigt. „Und wann kommen die Neuzugänge?“, ist eine Frage, die vielen Fans derzeit auf den Nägeln brennt. Bis Donnerstagabend konnte das Schlusslicht der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in der Beziehung noch keinen Vollzug melden. Die angestrebte Nachverpflichtung von Verstärkungen ist zu einer Hängepartie geworden.

„Es hakt an den abgebenden Vereinen. Sie tun sich schwer mit der Freigabe“, berichtet Geschäftsführer Volker Schoch und beteuert: „Wir haben das Geld für zwei Spieler. Es liegt nicht daran, dass wir nicht wollen oder wir es uns nicht leisten können oder dass wir kein Angebot abgegeben hätten. Wohnungen, Autos, Trikots – alles steht bereit. Und auch die Spieler wollen zu uns.“

Zwei Namen kursieren

Bereits vor einer Woche hatten die Steelers zwei Offerten rausgeschickt – an einen Torhüter und einen Stürmer. Nach Informationen des Fachblatts „Eishockey News“ handelte es sich hierbei um den slowakischen Schlussmann Denis Godla (27) vom tschechischen Erstligisten HC Litvínov sowie Alexander Ruuttu (30), der sowohl einen US-amerikanischen als auch einen finnischen Pass hat und derzeit für Porin Ässät in der finnischen Eliteklasse spielt. Beide sind zuletzt noch bei ihren aktuellen Klubs aktiv gewesen. Die kolportierten Namen wollte Schoch auf BZ-Nachfrage allerdings nicht bestätigen: „Dazu sagen wir nichts.“

Im Idealfall hätten die Wunschkandidaten bereits am Mittwoch am Training teilgenommen und zwei Tage später debütiert. Dem Steelers-Boss zufolge lief die eingeräumte Deadline nun am späten Donnerstagabend ab. Bis dahin sollten die Kontrakte mit den bisherigen Klubs aufgelöst und die neuen beim SCB unterschrieben sein. „Die Situation ist sehr nervenaufreibend und unbefriedigend“, sagt Schoch.

Aufgrund des stockenden Prozesses sind die Steelers nun zu Plan B übergegangen. Am Donnertagsmorgen verließ Schoch zufolge ein weiteres Angebot die Geschäftsstelle an der Schwarzwaldstraße, diesmal gerichtet an einen Verteidiger. Möglicherweise ist der Adressat in Nordamerika beheimatet. Darauf deutet zumindest eine Aussage des Geschäftsführers hin: „Wir haben unseren Radius ausgeweitet und suchen auch in Übersee. Um Zeitverschiebung und Jetlag zu vermeiden, hatten wir unseren Fokus zunächst auf Europa gelegt.“

Keränen wieder im Training

Gegen die „Hähne“ aus Iserlohn wird aber mit ziemlicher Sicherheit noch kein Neuzugang mit von der Partie sein. Dafür steht in nächster Zeit das Comeback eines Rekonvaleszenten an. Obwohl noch angeschlagen, beißt Michael Keränen auf die Zähne. Seit Mittwoch trainiert der finnische Stürmer wieder mit – mit zusätzlichen Protektoren und dem gelben Trikot, das seinen Teamkollegen signalisiert, dass Körperkontakt mit ihm noch tabu ist. Goalie Sami Aittokallio sowie die beiden Verteidiger Joshua Atkinson und Max Prommersberger fallen dagegen wie gehabt verletzt aus.

In der laufenden Hauptrunde haben es die Steelers schon zweimal mit den zehntplatzierten Roosters zu tun bekommen – jeweils auswärts. Unter Ex-Coach Daniel Naud gab es im November eine 1:7-Klatsche. Im dritten Spiel unter dessen Nachfolger Pekka Kangasalusta sprang dafür vor fünf Wochen am Seilersee ein 3:0-Erfolg heraus. Es war der erste Sieg unter dem finnischen Trainer. Ein gutes Omen?

 
 
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