Bietigheim Steelers Auch gegen Freiburg verspielt der SCB eine Führung

Von Niklas Braiger
Sören Sturm trifft gegen Freiburg zwar zwei Mal, sein zweiter Treffer 15 Sekunden vor Schluss kommt aber zu spät, um die Wende einzuleiten. Foto: Ralf Poller/Avanti

Zum vierten Mal in dieser Saison erwischen die Bietigheim Steelers den besseren Start, zum vierten Mal in dieser Saison nehmen sie keine Punkte mit.

Insgesamt zum 50. Mal stehen sich die Bietigheim Steelers und der EHC Freiburg am Sonntagabend gegenüber. Doch das Baden-Württemberg-Derby ist nicht nur auf Grund des Jubiläums und der Regionalität ein besonderes. Es ist zudem ein Kellerduell in der DEL2 – und das bereits am sechsten Spieltag. Denn vor der Partie sind die Steelers mit nur zwei Punkten das Schlusslicht der Liga, der EHC steht mit vier Zählern jedoch auch nur einen Platz weiter oben. Und trotz eines erneut besseren Starts als der Gegner verlieren die Ellentäler am Ende. Bereits zum vierten Mal verspielt der SCB eine Führung und verliert mit 3:4.

Denn wie bereits am Freitag beim Heimspiel gegen Ravensburg starten die Ellentäler auch im Breisgau wie die Feuerwehr. Schon nach 55 Sekunden gibt es die erste Strafe gegen die Hausherren, nach dem folgenden Bully bekommt Jack Dugan auf der linken Halbseite die Scheibe. Der Goldhelm fackelt nicht lange und feuert das Hartgummi gnadenlos ins Kreuzeck zum frühen 1:0. Doch wie bereits am Freitag gegen Ravensburg werden die Steelers nachlässig, Freiburg setzt sich vorne beinahe wie im Powerplay fest, scheitert jedoch Mal um Mal an Olafr Schmidt, der erneut im Kasten der Grün-Weiß-Blauen steht. Dank des 30-Jährigen bleibt der SCB auch in einer Unterzahl unbeschadet und geht mit der knappen Führung in die erste Drittelpause.

Linsenmaier dreht die Partie

Doch dann geht es für die Schwaben bergab. Denn nach einem Scheibengewinn im eigenen Drittel kommt ein langer Pass von Petr Heider zum durchgestarteten Eero Elo. Der Finne umkurvt das Netz, die Steelers sind in der Rückwärtsbewegung viel zu langsam und so kann der mitgelaufene Nikolas Linsenmaier nach 26 Minuten egalisieren. Und damit nicht genug, acht Minuten später ist es erneut Linsenmaier, der damit die Partie dreht. Obwohl die Gäste offensiv drücken und selbst mehrfach die erneute Führung auf dem Schläger haben, ist es der 32-Jährige, der die Begegnung auf den Kopf stellt. Wieder sind die Bietigheimer zu weit entfernt, dazu rutscht Dugan noch weg, als er einen Querpass auf Linsenmaier verteidigen will. So kommt der Pass beim Stürmer an, der eiskalt abschließt und aus der Drehung über Schmidts Schulter hinweg das 2:1 erzielt.

Offensiv investieren die Ellentäler auch in der Folge weiterhin viel, kommen zu guten Gelegenheiten, aber einfach nicht an Patrick Cerveny im Kasten der Breisgauer vorbei. Da es bei den Stürmern nicht klappen will, muss also die Verteidigung ran. Sören Sturm nagelt zum Jubel der mitgereisten Bietigheimer das 2:2 mit einem harten Schuss in die Maschen. Er erhält die Scheibe an der blauen Linie und knallt das Hartgummi mit Vollgas in die Maschen, Cerveny wird clever die Sicht genommen, so das der Goalie nur noch sieht, wie der Puck einschlägt (54.).

Pech nach ausgebliebener Strafe

Auch in der Schlussphase hat der SCB Oberwasser, ist am Drücker und ist dann im Pech. Denn Benjamin Zientek bekommt an der Bande einen klaren hohen Stock ins Gesicht, das bleibt von den Unparteiischen aber ungeahndet. Aus dieser Hektik heraus entwickelt sich Platz für den EHC, Tomas Schwamberger legt einen überragenden Pass durch die Bietigheimer Zone auf Kilian Kühnhauser, der das kurze Eck anvisiert und vollstreckt (58.). Keine 20 Sekunden später kassiert der SCB dann den endgültigen Knock-out. Denn Elo und Linsenmaier dürfen einen Konter auf Schmidt zufahren, der Doppeltorschütze scheitert zwar noch an Schmidt, Elo ist aber am zweiten Pfosten für den Abstauber zur Stelle und macht das 4:2.

Sturms zweites Tor zu spät

Obwohl Sturm mit 15 Sekunden auf der Uhr noch den Anschlusstreffer per Lupfer von der blauen Linie erzielt, reicht es am Ende für die Steelers nicht. Mal wieder bemängeln sie die Chancenverwertung, mal wieder verlieren sie knapp und unnötig. „Ein schweres Spiel mit Ups und Downs. Wir sind zu sorglos mit unserer Führung umgegangen und haben zu viele Chancen gegen uns erlaubt“, resümiert Coach Dück.

 
 
- Anzeige -