Bietigheim Steelers Bangen um Kapitän Constantin Braun

Von Andreas Eberle
Steelers-Kapitän Constantin Braun ist angeschlagen. Der Verein will bei verletzten Spielern kein Risiko eingehen. Foto: Eibner/Heike Feiner

Der Bietigheimer Galionsfigur Constantin Braun und dem ebenfalls angeschlagenen Chase Berger droht eine Zwangspause. Fünf andere Profis stehen dagegen kurz vor dem Comeback. Youngster Leon Doubrawa bleibt im Heimspiel gegen Düsseldorf im Tor. Norman Hauner zieht’s nach Rosenheim.

V olker Schoch ist als Pragmatiker bekannt. Und als solcher ordnet er auch das 1:7-Debakel der Bietigheim Steelers am Dienstag im DEL-Kellerduell bei den Iserlohn Roosters ein. „Nach drei Siegen in Folge kann man auch mal verlieren. Es kann ja niemand davon ausgehen, dass wir plötzlich alles gewinnen“, sagt der Geschäftsführer. Auch die Höhe der Niederlage irritiert ihn nicht: „Lieber verliere ich einmal mit 1:7 als dreimal mit 1:2.“

DEG kommt mit Rückenwind

An diesem Freitag (19.30 Uhr) bekommen es seine Steelers im Ellental mit der Düsseldorfer EG zu tun. Die Rheinländer haben erst vor zwei Tagen mit einem 4:1-Sieg bei den Adlern Mannheim für Aufsehen gesorgt. Mit 17 Zählern steht das Team des schwedischen Trainers Roger Hansson auf Rang acht. Das erste Heimspiel gegen die DEG hat der SCB Ende September knapp mit 3:4 nach Penaltyschießen verloren. „Bei uns muss alles perfekt passen, damit wir gewinnen“, weiß Coach Daniel Naud.

Die Bietigheimer Aufstellung entscheidet sich einmal mehr kurzfristig am Spieltag nach den letzten Belastungstests und Fitnesschecks. Sorgen bereiten insbesondere Kapitän Constantin Braun und der US-amerikanische Stürmer Chase Berger – beide sind verletzt aus Iserlohn zurückgekommen. „Wir werden kein Risiko eingehen. Die Saison ist noch lang, da wollen wir keine langfristigen Ausfälle riskieren“, stellt Schoch klar.

Fortschritte gibt es dagegen bei Tim Schüle, Alexander Preibisch und Michael Keränen. Dieses Trio ist bereits wieder auf dem Eis. Eine Rückkehr des Finnen Keränen schon gegen Düsseldorf hält der Steelers-Boss dabei „am aussichtsreichsten“.

Auch im Tor ist Land in Sicht: Der zuletzt grippekranke Cody Brenner trainiert ebenso wieder mit, wie der wochenlang verletzte Sami Aittokallio. Mit einem Comeback von zumindest einem der beiden Goalies rechnet Schoch aber erst beim Sonntagsspiel in Nürnberg. Heißt im Umkehrschluss: Auch gegen Düsseldorf wird am Freitag wieder Leon Doubrawa die Verantwortung zwischen den Pfosten tragen. Naud stuft den missratenen Steelers-Auftritt in Iserlohn als „Lernprozess und neue Erfahrung“ für den 21-Jährigen ein – gerade im Hinblick auf die sieben Gegentreffer und das frenetische Roosters-Publikum. „Vielleicht war er davon ein bisschen beeindruckt“, mutmaßt der Coach. Sein Rat an Doubrawa: „Er muss das Spiel abhaken und sich auf seine Leistung in den zwei Partien davor gegen Berlin und Straubing fokussieren. Da hat er stark gehalten und die Duelle für uns gewonnen.“

Derweil steht nun fest, wohin es Norman Hauner nach seiner Vertragsauflösung unter der Woche zieht: Der 30-jährige Torjäger kehrt nach Oberbayern zu den Starbulls Rosenheim zurück, für die er bereits von 2012 bis 2014 auflief. Beim seit 2017 nur noch in der Oberliga spielenden Traditionsverein trifft er mit Tyler McNeely auf einen alten Bekannten aus gemeinsamen Bietigheimer und Rosenheimer Zeiten.

Naud bedauert Hauners Weggang

Naud bedauert den Verlust. „Meiner Meinung nach hat ,Hauni’ bisher eine bessere Saison gespielt als letztes Jahr“, konstatiert der Coach und verweist auf die Eiszeit, die der Rechtsschütze auch in der vierten Reihe mit Benjamin Zientek und Robert Kneisler erhalten hat – und darauf, dass Hauner auch im Powerplay mitmischen durfte. „Er wollte weg, das war seine Entscheidung, die ich als Trainer akzeptieren muss. Und wenn jemand erste oder zweite Reihe woanders spielen will, ist das für mich okay.“

 
 
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