Bietigheim Steelers Bastian Eckl: „Ich bin der Spieler, der meine Gegner zur Weißglut bringen soll“

Von Niklas Braiger
Bastian Eckl traf beim Auftakt gegen den Deggendorfer SC und in der Vorwoche gegen Bayreuth. Ansonsten steht das Toreschießen nicht auf seiner Agenda. Foto: Ralf Poller/Avanti

Der Neuzugang aus Rosenheim ist nicht da, um die Tore zu schießen. Er soll als sogenannter Forechecker früh die andere Mannschaft stören. Trotzdem war er schon zwei Mal selbst erfolgreich.

Vier Scorerpunkte hat Bastian Eckl bereits auf seinem Konto. Zwei Mal traf der 24-Jährige selbst, zwei weitere Tore legte der Neuzugang der Bietigheim Steelers auf. Doch eigentlich weiß er, dass da nicht sein Ziel ist: „Ich kenne meine Rolle, ich bin nicht der, der hundert Punkte macht. Ich bin der Spieler, der meine Gegner zur Weißglut bringen soll mit meinem Forecheck.“ Der gebürtige Regensburger soll mit seiner Geschwindigkeit für ein frühes Pressing sorgen und die andere Mannschaft unter Druck setzen, um Scheibenverluste zu erzwingen. Das ist auch sein Ziel am Wochenende, wenn es für die Ellentäler in der Eishockey-Oberliga erst an diesem Freitag beim Gastspiel in Passau (19.30 Uhr), dann am Sonntag daheim gegen den EC Peiting (17 Uhr) geht.

Schützenfeste in der Vorwoche

Nach den jüngsten Ergebnissen – einem 8:0 gegen Bayreuth und dem 12:3 gegen Füssen – will der frühere Jugendnationalspieler die Euphorie etwas dämpfen. „Unser Ziel ist es, viele Tore zu schießen und ein Spiel zu dominieren, aber es kann auch passieren, dass uns das nicht gelingt. Auch gegen Lindau haben wir uns schwer getan“, sagt der rechte Flügelstürmer. Doch natürlich ist die Euphorie in der Kabine groß: „Die Stimmung im Team ist hervorragend, das spiegelt sich auf dem Eis wieder.“

Einen klaren Knipser mit dem Torriecher haben die Steelers trotz des besten Angriffs der Oberliga (5,5 Tore im Schnitt) dabei aber nicht: „Das ist Fluch und Segen zugleich, aber ich würde eher Segen sagen. Weil wenn es bei einem mal nicht läuft, trifft der andere. Und wenn du so einen Knipser hast und es bei dem nicht läuft, dann ist die Kacke am dampfen.“ Aktuell ist Alexander Preibisch mit sieben Toren der erfolgreichste Schütze, Marek Racuk ist derweil Top-Scorer, seine 14 Punkte (zwölf Vorlagen) katapultieren ihn nach oben. Generell haben nur Youngster Justin Scheck, Verteidiger Anton Sproll und der verletzte Joshua Rust noch keinen Scorerpunkt gesammelt.

Erfahrung in der DEL gesammelt

Auch die beiden anstehenden Gegner will Eckl nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Sie sind nicht zu unterschätzen, sie haben ihre Stärken. Gegen uns wird jeder noch eine Schippe drauflegen wollen, da müssen wir dagegen halten“, erklärt der Oberpfälzer, der sich gut in seiner neuen Heimat eingefunden hat: „Es ist eine super Kleinstadt und ein super Team, auf das man sich verlassen kann.“ Für ihn war es aber auch ein großer Schritt, als früherer DEL-Profi, wo er jedoch kaum Spielzeit bekam: „Du willst natürlich spielen, dass war ein Punkt, der mich hierher getrieben hat, auch, weil die Steelers eine großartige Organisation sind.“

Auch dem Handball zugeneigt

Wenn er mal nicht auf dem Eis steht, steht trotzdem Sport auf seinem Freizeitplan. So war er gemeinsam mit einigen Mannschaftskameraden beim Handball-Bundesligaspiel der HB Ludwigsburg in der MHP-Arena. „Die alt eingesessenen, Tim Schüle und Alexander Preibisch, kennen einige Handballer und haben uns mitgenommen. Es war ein bisschen Liebe auf den ersten Blick und es macht Spaß, es sich anzuschauen“, schwärmt Eckl.

Auch Golfen gehen die Steelers gerne, Anfang der Woche waren sie auf dem Golfplatz Schloss Liebenstein und spielten dort ein Turnier. Doch auch ohne Sport kommen die Spieler aus: „Wir sind immer Mittagessen zusammen oder spielen mal ein oder zwei Runden Playstation.“ Durch gemeinsame Aktivitäten ist die Truppe schnell zusammengeschweißt worden, „das merkt man auch auf dem Eis“, findet Eckl.

 
 
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