Bietigheim Steelers Brenners Kollaps folgt der nächste Dämpfer

Von Andreas Eberle
Steelers-Goalie Leon Doubrawa stützt sich nach einem Gegentor enttäuscht auf dem Knie ab, während die Nürnberger Spieler jubeln. Der 23-Jährige sprang am Sonntagabend kurzfristig für Cody Brenner ein, der ins Krankenhaus musste. Foto: Eibner-Pressefoto/Thomas Hahn

Die Bietigheim Steelers verlieren bei den Nürnberg Ice Tigers mit 3:6. Unmittelbar vor dem Spiel bricht Torhüter Cody Brenner im Spielertunnel zusammen.

Die Bietigheim Steelers haben ihre Pleitenserie auch am Sonntagabend fortgesetzt. Das Team aus dem Ellental verlor in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bei den heimstarken Nürnberg Ice Tigers mit 3:6. Es war die dritte Schlappe binnen sechs Tagen. Zuvor hatte der SCB bereits bei den Iserlohn Roosters (1:7) und zu Hause gegen die Düsseldorfer EG (2:8) Prügel einstecken müssen. 21 Gegentreffer hat das Schlusslicht in jenen drei Partien kassiert. Die Konkurrenz im Tabellenkeller aus Iserlohn und Schwenningen punktete dagegen am Sonntag dreifach.

Nach Kollaps ins Krankenhaus

Einen Schockmoment hatte es für die Steelers schon vor dem Spiel gegeben: Cody Brenner, der eigentlich im Tor hätte anfangen sollen, brach unmittelbar vor dem Einlaufen im Spielertunnel mit einem Kreislaufkollaps zusammen. Der eben erst von einer Krankheit genesene Keeper wurde per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Für Brenner half erneut Youngster Leon Doubrawa, die etatmäßige Nummer drei, zwischen den Pfosten aus. Denn anders als von Geschäftsführer Volker Schoch am Freitag noch erhofft, kehrte Stammgoalie Sami Aittokallio in Nürnberg noch nicht ins Aufgebot zurück. Ohnehin nicht dabei waren die verletzten Constantin Braun und Chase Berger, die beide erst nach der Deutschland-Cup-Pause wieder mitwirken können. Dafür feierte Tim Schüle sein Comeback und lief beim ersten Einsatz im Oktober als sechster Verteidiger auf. Für ihn rückte Guillaume Naud in den vierten Sturm.

Brenners Zusammenbruch ließ auch das Bietigheimer Team nicht kalt. Als die Profis mit den Gedanken vermutlich noch bei ihrem Mitspieler waren, schlug Nürnberg eiskalt zu: Bereits nach 35 Sekunden staubte Gregor MacLeod ab, nachdem Doubrawa einen Schuss von Oliver Mebus abgewehrt hatte. Chris Wilkie (5.) und Evan Jasper (6.) drehten den Spieß mit zwei Powerplay-Treffern binnen 107 Sekunden um. Ebenfalls in Überzahl gelang Tigers-Topscorer Daniel Schmölz der 2:2-Ausgleich (11.).

Im zweiten Durchgang wurden dem Schlusslicht vier weitere Strafzeiten zum Verhängnis. Mit einem Mann mehr auf dem Eis trafen Tyler Sheehy (30.) und Marcus Weber (38.). Bei fünf gegen fünf war zwischendurch zudem Julius Karrer erfolgreich (36.). 5:2, es roch nach einem weiteren Debakel für das Naud-Team.

Doch während sie am Freitag gegen Düsseldorf den Kampfgeist noch vermissen ließen, bewiesen die Steelers diesmal ihr Kämpferherz. Mit dem 3:5-Anschlusstreffer durch Teemu Lepaus – 42 Sekunden waren da im Schlussdrittel absolviert – kehrte der Glaube an sich und die eigene Stärke zurück. Jetzt war der SCB am Drücker. Allerdings dämpfte MacLeod mit seinem Tor zum 6:3 die Bietigheimer Hoffnungen (47.). „Wir wollen euch kämpfen sehen“, skandierte der mitgereiste Anhang der Gäste.

Und die Mannschaft kämpfte. Jasper lieferte sich gar einen Boxkampf mit Andrew Bodnarchuk, für den die Streithähne mit einer Fünf-Minuten-Strafe sanktioniert wurden (49.). Der Underdog gab zwar nie auf, Nürnberg war aber zu ausgebufft, um sich den fünften Heimsieg im sechsten Heimspiel noch nehmen zu lassen.

Renner übt scharfe Kritik

„Das geht einfach nicht und ist peinlich. Wir können nicht verantworten, was wir zurzeit zeigen“, fand SCB-Verteidiger Max Renner im Interview mit Magenta Sport kritische Worte und wies auf die brenzlige Lage hin: „Es ist mittlerweile fast kurz vor Zwölf. Wenn das hier noch keiner begriffen hat, ist er am falschen Ort.“

Heimspiel-Doppelpack gegen Augsburg und Berlin

In dieser Woche
geht es für die Bietigheim Steelers mit zwei Heimspielen innerhalb von drei Tagen weiter. Am Dienstag (19.30 Uhr) gastiert der Vorletzte Augsburger Panther zum Kellerduell im Ellental. Am Donnerstag (19.30 Uhr) gibt sich der Meister Eisbären Berlin in der Ege-Trans-Arena die Ehre. Bei aller Bietigheimer Tristesse zurzeit machen zumindest die ersten Saisonduelle gegen diese beiden Klubs etwas Hoffnung und Mut. Denn die hat der SCB jeweils für sich entschieden

 
 
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