Bietigheim Steelers Dean Fedorchuk wird neuer Trainer

Von Andreas Eberle
Der Kanadier Dean Fedorchuk übernimmt zur neuen Saison die Bietigheim Steelers in der DEL2. Foto: Imago Images/Pius Koller

Der 52-jährige Kanadier Dean Fedorchuk kehrt nach Bietigheim zurück, diesmal an die Bande. In der Zweitliga-Saison 2000/01 stürmte er für die Steelers. Als Assistenzcoach arbeitete er zuletzt in der Schweiz bei den SCL Tigers.

Nach Wochen des Wartens ging es am Ende bei den Bietigheim Steelers ruckzuck. Am Donnerstag erklärte Sportchef Daniel Naud im Gespräch mit der BZ, dass die Trainerentscheidung gefallen sei und dem Wunschkandidaten ein Angebot vorliege. Am Freitag traf die Zusage aus Calgary ein, wo der künftige Coach aktuell lebt. Und am Samstagnachmittag gab der Verein die mit Spannung erwartete Trainerpersonalie auch offiziell bekannt: Zur neuen Saison übernimmt Dean Fedorchuk die Steelers in der DEL2 und wird somit Nachfolger des Finnen Pekka Kangasalusta.

„Dean Fedorchuk passt genau in unser Anforderungsprofil. Er kennt das deutsche Eishockey sehr gut und hat den Ruf, besonders gut mit jungen Spielern arbeiten zu können. Er hat in zwei der stärksten Ligen Europas als Trainer gearbeitet und Erfahrungen gesammelt, die uns guttun werden“, schwärmt Naud von dem neuen Mann an der Bande.

Heiß auf neue Herausforderung

Fedorchuk wird Ende Juli im Ellental erwartet – und ist nach einem Jahr Pause in der Heimat schon jetzt ganz heiß auf die neue Herausforderung: „Ich freue mich sehr, dabei zu helfen, die Vision von Daniel Naud umzusetzen, die Gewinnermentalität zurück zu den Steelers zu bringen. Genauso kann ich es kaum erwarten, die weiteren Trainer, den Betreuerstab und alle Verantwortlichen in Bietigheim kennenzulernen und mit ihnen zu arbeiten. Wir wollen uns gemeinsam den Respekt erarbeiten, den es benötigt, um die Ziele der Steelers zu erreichen.“

Langjährige Bietigheim-Fans werden sich vielleicht noch an Fedorchuk als Spieler erinnern. In der Saison 2000/01 bestritt der frühere Mittelstürmer 48 Zweitliga-Duelle für die Schwaben und erzielte 31 Scorerpunkte (14 Tore, 17 Assists). Zuvor hatte er fünf Jahre für den damaligen Nord-Zweitligisten EHC Neuwied gespielt und mit dem Klub zwei Meisterschaften gefeiert. Zur Jahrtausendwende trug er auch mal für zehn Partien das Trikot der Heilbronner Falken. Seine aktive Laufbahn beendete er 2008 nach sieben Spielzeiten in Dänemark bei den Vereinen Vojens Lions, IK Sønderjylland, SønderjyskE und Odense Bulldogs.

Trainer-Intermezzo in Straubing

In Odense begann Fedorchuk, dessen Lebensmotto „Strong in body, strong in mind“ („Stark im Körper, stark im Geist“) lautet, auch nahtlos seine Karriere als Coach. Nach zwei Runden dort folgte das bisher einzige Trainer-Intermezzo in Deutschland: Im Januar 2011 beerbte Fedorchuk bei den Straubing Tigers den entlassenen Jürgen Rumrich, blieb aber nur bis zum Saisonende.

Scout bei den Winnipeg Jets

Zwischen 2011 und 2013 arbeitete er als Talentspäher für die Winnipeg Jets. Erfahrung in der Kontinentalen Hockey-Liga (KHL) sammelte er bis 2015 als Co-Trainer bei Kroatiens Rekordmeister Medvešcak Zagreb. Von 2017 bis 2021 fungierte er beim Schweizer Erstligisten Fribourg-Gottéron als Assistenzcoach und Chefscout – unter anderem an der Seite von Mark French, der in dieser Saison den ERC Ingolstadt ins DEL-Finale geführt hat. Fedorchuks letzte Station in Europa waren 2021/22 die SC Langnau Tigers, bei denen er in der Schweizer National League seinem Landsmann Jason O’Leary assistierte – gemeinsam mit dem früheren Heilbronner Coach Alexander Mellitzer.

Energie und Spirit zurückbringen

Zum Vorbild hat sich Fedorchuk die Bietigheimer Auftritte in den DEL2-Playoffs 2021 genommen, die im historischen Bietigheimer DEL-Aufstieg gipfelten. „Ich habe mir damals die Spiele der Finalserie der Steelers gegen Kassel angeschaut und will diese Energie und diesen Spirit wieder zurück nach Bietigheim bringen“, sagt der Kanadier – wohl wissend, dass die Abstiegssaison 2022/23 für die Steelers und ihr Publikum sehr frustrierend war. „Wir wollen, dass die Fans wieder ein gutes und erfolgreiches Eishockey in Bietigheim sehen“, beschreibt Fedorchuk seine Mission beim SCB. „Wenn wir hier als organisiertes Trainerteam im Verbund mit dem Management und den Fans an einem Strang ziehen, bin ich mir sicher, dass wir eine erfolgreiche Saison spielen werden.“

 
 
- Anzeige -