Bietigheim Steelers Defensive Ausfälle fallen zu schwer ins Gewicht

Von Niklas Braiger
Mick Hochreither landet nach 40 Minuten unsanft in der Bande und muss benommen vom Eis. Der Verteidiger könnte für die Partie am Dienstag ausfallen Foto: Ralf Poller/Avanti

Ohne die zwei wichtigen Verteidiger Tim Schüle und Pawel Dronia verlieren die Bietigheim Steelers mit 1:4 gegen die Bayreuth Tigers.

Es ist für die Bietigheim Steelers ein Freitag der 13., wie er im Buche steht. Gegen die Bayreuth Tigers verliert der Absteiger nicht nur das Spiel mit 1:4, sondern auch die Tabellenführung der Eishockey-Oberliga – wohlgemerkt haben die Ellentäler noch ein Spiel weniger, es fehlt noch das Nachholspiel gegen Höchstadt am nächsten Dienstag. Mitgrund dafür ist sicherlich auch das Fehlen des Verteidiger-Duos Tim Schüle und Pawel Dronia. „Defensiv haben wir den ein oder anderen Fehler zu viel gemacht. Bemängeln muss ich auch die Chancenverwertung, das haben wir nicht gut gemacht“, versucht Alexander Dück die Niederlage zu erklären.

So muss der Trainer von Beginn an mit ansehen, wie die Scheibe nicht ins Tor will. In Drittel eins Tasten sich beide Seiten lange ab, ein wirklich schöner Spielfluss kommt nicht zustande, die Partie wirkt zerfahren. Selten gelingt beiden Teams etwas Schönes in Richtung der beiden Torhüter, wenn sich doch mal ein Schuss verirrt, sind Justin Spiewok für die Tigers oder Olafr Schmidt aufseiten der Schwaben zur Stelle.

SCB macht es nicht einfach genug

Immer wieder gelingt es Schmidts Vorderleuten zwar, sich sauber ins gegnerische Drittel zu kombinieren, dann ist allerdings immer ein Schläger dazwischen oder es wird zu kompliziert und verkünstelt – eine Eigenschaft, die Dück schon mehrfach in dieser Saison kritisiert hat.

So auch im zweiten Abschnitt, da nutzen die Gastgeber dann die offensiven Bemühungen der Steelers eiskalt aus. Lars Bergbauer darf nach 24 gespielten Minuten im Alleingang auf den SCB-Schlussmann zugehen, wird von Sören Sturm – der auf einen Querpass spekuliert – nicht richtig angegangen und versenkt vor dem Deutsch-Amerikaner eiskalt. Nach einer halben Stunde muss der direkt schon wieder hinter sich greifen. Der bockstarke Sam Verelst, der scheinbar überall auf der Spielfläche zu finden ist, nutzt einen Abpraller von Schmidts Schoner aus kurzer Distanz zum 2:0.

Und es kommt im Mittelabschnitt noch dicker für die Gäste: Ein Schuss aus dem Rückraum von Jan Hammerbauer wird vor Schmidt, der sich schon in Richtung des Pucks geschmissen hatte, abgeblockt und landet bei Maximilian Menner. Der darf mit Leichtigkeit aus gleicher Position wie Verelst zuvor am bereits geschlagenen Goalie vorbei zum 3:0 einschieben (36.).

Hochreither kracht in die Bande

Zum Start des Schlussdrittels vergrößern sich die defensiven Verletzungssorgen beim SCB, als Mick Hochreither nach wenigen Sekunden mit dem Hinterkopf in die Bande kracht und benommen liegen bleibt. Der 22-Jährige, der vor der Saison aus Freiburg kam, kommt nicht mehr aufs Eis: Damit muss der Absteiger mit zweieinhalb Defensiv-Reihen in den letzten 20 Minuten auskommen.

Und das macht sich bemerkbar: Die Abstimmung stimmt hinten absolut nicht, immer wieder kommen Scheiben nicht genau an oder der Puck rutscht unsauber durch. Doch auch vorne ist der Wurm drin, selbst in Überzahl-Situationen bekommt Bietigheim das Hartgummi nicht über die Linie, vielleicht auch, weil die Umstände im Bayreuther Eisstadion so ungewohnt sind. Die Arena ist an zwei Seiten offen, was das Spielen anders macht, als sonst. „Das Eis ist härter, die Schläger aus Carbon geben weniger nach, die Scheibe springt anders“, warnte Dück im Vorfeld und erklärte im Nachgang: „Wir wussten, dass es hart wird. Es ist umständlich was die Kälte angeht, soll aber keine Ausrede sein.“

Hoffnungsschimmer hält nur kurz

Erst der Top-Scorer der Steelers Marek Racuk gibt dem Team in Überzahl noch einmal Hoffnung, einen eigenen Abpraller kriegt der Tscheche im Rückraum zurück, macht ein paar Meter und nagelt das Hartgummi dann ansatzlos unter die Latte (48.). Doch für mehr reicht es nicht, denn die Steelers versperren sich den Weg selbst. Drei Strafen sammeln sie in den letzten zwölf Spielminuten, müsse somit lange in Unterzahl spielen und kommen offensiv nicht mehr zum Zug. Olafr Schmidt verhindert hinten sogar noch einige Male den Einschlag mit einem Mann weniger, seine Leistung wird von seinen Vorderleuten am Freitagabend aber nicht belohnt. Dafür belohnt sich Lukas Flade zwei Minuten vor Schluss noch selbst mit einem Schuss aufs leere Tor, er erzielt so das 4:1 und damit den Endstand.

 
 
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