Bietigheim Steelers DEL-Schlusslicht lässt sich in Augsburg abschlachten

Von nac
Während Arvin Atwal (links) die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben steht, feiern die Spieler der Panther nach dem Augsburger Kantersieg gegen die Steelers. Foto: Eibner Pressefoto/Heike Feiner

Die Bietigheim Steelers verlieren beim Vorletzten mit 2:8 und verspielen damit wohl jegliche Chance auf den Klassenerhalt in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).

Das war es wohl für die Bietigheim Steelers. Durch die 2:8-Niederlage am Freitagabend beim Vorletzten Augsburger Panther ist das Abenteuer Deutsche Eishockey Liga (DEL) für die Mannschaft aus dem Ellental höchstwahrscheinlich nach zwei Spielzeiten wieder beendet. Der Rückstand des Schlusslichts auf die bayerischen Schwaben beträgt nun wieder 13 Punkte – bei nur noch zehn Saisonspielen.

Und die Leistung der Bietigheimer lässt nicht gerade noch auf ein Wunder hoffen. Denn Abstiegskampf sahen die Fans der Steelers maximal nur in den ersten rund zehn Minuten. Danach ließ sich die Mannschaft von Trainer Pekka Kangasalusta von den Panther abschlachten. Die Gäste hatten Glück, dass sie nicht zweistellig verloren. „Ich entschuldige mich bei unseren Fans. Unsere Leistung war peinlich“, brachte Kangasalusta bei der Pressekonferenz als einzige Sätze über die Lippen. Der Coach wirkte angeschlagen – so, als ob er mit den Tränen kämpfen würde.

Wieder einmal wurden die Steelers eiskalt erwischt. Nach zwei Minuten und 50 Sekunden musste Tim Schüle wegen Hakens auf die Strafbank. Nur 13 Sekunden später zappelte die Hartgummischeibe das erste Mal im Netz hinter Bietigheims Goalie Cody Brenner. David Stieler hatte aufgelegt, Sebastian Wännström vollendet (4.).

Die Gäste zeigten sich zunächst vom Rückstand nicht geschockt. Vielmehr machten sie es sogar recht gut. Immer wieder brachten sie den Puck in Richtung des Kastens von Augsburgs Torwart Markus Keller. Doch bei den Abprallern arbeiteten die Panther äußerst effektiv und ließen kaum einen Schuss zu.

Effektiv präsentierten sich die Gastgeber auch in der Offensiv. Mit dem zweiten richtig gefährlichen Angriff gingen sie mit 2:0 in Führung. Matthew Puempels Schuss von der blauen Linie wurde durch die Bande zur Vorlage für David Warsofsky (11.).

Zweite Überzahl, zweites Tor

Noch schlimmer kam es für die Steelers, als C.J. Stretch die zweite Strafzeit für die Bietigheimer absaß. Kurz, bevor der Stürmer wieder zurück aufs Eis durfte, legte Wännström quer, und Puempel vollendete zum 3:0 (13.). Knapp vier Minuten vor der Drittelpause spielten die Panther dann einen Konter über vier, fünf Stationen unbedrängt aus. Am Ende war Brandon Lamb im Bullykreis vollkommen frei und erhöhte auf 4:0. „Wir haben uns viele Chancen erarbeitet. Eigentlich hätten wir sogar noch mehr Tore erzielen müssen“, analysiert Panther-Trainer Kai Suikkanen.

Zum zweiten Drittel brachte Kangasalusta Leon Doubrawa für Goalie Brenner. Und beinahe hätte es sogar noch einmal spannend werden können. Doch Alexander „Speedy“ Preibisch brachte 70 Sekunden nach Wiederanpfiff einen Konter mit der Rückhand nicht an Keller vorbei.

Stattdessen sezierten die Augsburger weiter munter die Steelers-Abwehr. Wännström erhöhte auf 5:0 (29.). Nur 14 Sekunden darauf traf Adam Payerl zum 6:0. Puempel hatte quer vor das Tor gelegt. Und am langen Pfosten schlief Tim Schüle und ließ Payerl an die Scheibe kommen, der dann noch Doubrawa austanzte.

Dass erst Teemu Lepaus zum 1:6 (32.) und dann Chase Berger auf 2:6 (38.) verkürzten, war nur ein kurzes Strohfeuer der Steelers-Offensive. Denn nur 16 Sekunden nach dem zweiten Bietigheimer Treffer traf Lamb zum 7:2. „Im zweiten Drittel haben wir die Defensive etwas vernachlässigt. Da wollte jeder ein Tor schießen“, erklärt Suikkanen.

Dass es am Ende nicht zweistellig für die Augsburger wurde, lag vor allem an ihnen selbst. Im Schlussabschnitt hatten die Gastgeber Nachsicht mit den Bietigheimern. Sie ließen nur noch einen weiteren Treffer folgen. In der 49. Minute erzielte Stiehler den 8:2-Endstand. Zwei schnelle Pässe – und der Augsburger musste nur noch einschieben.

Steelers noch gut bedient

Doch die Niederlage für die Steelers hätte durchaus höher ausfallen können. Lukas Flade klärte knapp vor der Torlinie (46.), nachdem der Puck Doubrawa durch die Schoner gerutscht war. Und in der 52. Minute knallte ein Schuss von Vincent Saponari an den Pfosten. Darüber hinaus spielten die Augsburger einige Angriffe unsauber zu Ende.

Fans der Steelers sind restlos bedient

An den Fans der Bietigheim Steelers hat es nicht gelegen. Die waren auch in Augsburg wieder erstklassig. Im ersten Durchgang waren phasenweise nur die Anhänger der Gäste im Oval der Curt-Frenzel-Arena zu hören. Doch die Stimmung kippte noch vor der ersten Drittelpause. Nach dem Treffer von Panther-Kapitän Brandon Lamb zur zwischenzeitlichen 4:0-Führung nach gut 16 Minuten packten die Steelers-Fans ihre Fahnen ein und stellten die Unterstützung für ihre Mannschaft ein.

Dass die Steelers auch noch zu Toren kamen, bekamen viele der Gäste-Anhänger nicht mehr mit. Nachdem die Augsburger Mitte des zweiten Abschnitts auf 6:0 erhöht hatten, lichteten sich die Reihen im Fanblock der Steelers. Für den Anschlusstreffer von Teemu Lepaus hatten die Verbliebenen dann auch eher Hohn übrig als wirkliche Begeisterung.

 
 
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