Bietigheim Steelers DEL-Team wackelt in Schlussphase

Von Andreas Eberle
Steelers-Stürmer Teemu Lepaus (rechts) hat abgezogen, Heilbronns Verteidiger Christian Obu kommt zu spät. Foto: Herbert Schmerbeck

Bietigheim gewinnt sein Vorbereitungsduell bei den Heilbronner Falken knapp mit 5:4 – nach einer 5:1-Führung.

Eine so freundschaftliche Atmosphäre, wie sie am Mittwoch im Eisstadion Heilbronn herrschte, haben die Bietigheim Steelers bei einem Gastspiel im Unterland wohl noch nie erlebt: 1500 Zuschauer, darunter 1000 eingeladene Kinder und Jugendliche, verfolgten den Test zwischen den Heilbronner Falken und dem DEL-Klub aus dem Ellental. Die sonst üblichen Schmähgesänge und Pfiffe bekamen die Gäste bei dem kostenlosen Eishockey-Kinderevent von den Rängen diesmal nicht zu hören.

Auf dem Eis ging’s da schon etwas ruppiger zu. Beide Mannschaften lieferten sich eine umkämpfte Vorbereitungspartie, die die Steelers nach einer 5:1-Führung nur knapp mit 5:4 gewannen. Nach vier Testspielniederlagen am Stück feierte das Team von Trainer Daniel Naud somit sein zweites Erfolgserlebnis im Rahmen der Vorbereitung nach dem 4:0 gegen Basel. Weiter geht’s am Freitag (18 Uhr) zu Hause gegen den DEL-Aufsteiger Frankfurt.

Coach Naud hatte im Derby beim alten Rivalen seine komplette junge Garde aufgeboten. Zwischen den Pfosten durfte sich erneut Torwart-Talent Leon Doubrawa beweisen. Stammgoalie Sami Aittokallio, Mathew Maione, Michael Keränen und Benjamin Zientek waren zwar nach Heilbronn mitgefahren; sie erhielten aber eine Pause und schauten den Teamkollegen zu. Und die ließen sich zunächst nicht lumpen. Nach einem ausgeglichenen Auftaktdrittel lagen die Steelers mit 1:0 vorne – Alexander Preibisch hatte zugeschlagen (6.). Den 1:1-Ausgleich durch Luke Volkmann (26.) beantwortete Norman Hauner mit der erneuten Bietigheimer Führung (29.). Ein Traumtor von Fabjon Kuqi, der erst einen HEC-Verteidiger und dann Ersatzgoalie Florian Mnich austanzte, bedeutete das 3:1 (34.). Neun Sekunden vor Drittelende erhöhte Constantin Braun in Überzahl auf 4:1.

Neuzugang trifft in Unterzahl

Mit dem 5:1 von Neuzugang Chase Berger (44.), der in Unterzahl traf, schien die Partie bereits entschieden. Bis dahin hatten die Steelers abgeklärter gespielt und in ihrem bereits sechsten Testspiel viel besser harmoniert als Heilbronn. Für die Falken, die ebenfalls am 16. September in die Runde starten, war es nach dem 3:5 gegen Oberligist Blue Devils Weiden erst das zweite Testspiel.

Eine Rauferei zwischen Corey Mapes und Elias Lindner, die beiden Streithähnen eine Fünfminutenstrafe einbrockte (47.), erwies sich als Knackpunkt. Bietigheim war plötzlich von der Rolle, Heilbronn bekam die zweite Luft. Kenney Morrison (47./Überzahl), Judd Blackwater (50./Überzahl) und Justin Kirsch (59.) verkürzten auf 4:5 und machten das Prestigeduell noch mal spannend. Beim SCB war die Souveränität im Endspurt wie weggeblasen.

Nach einer Auszeit nahm Falken-Trainer Jason Morgan noch seinen Goalie Mnich vom Eis, aber der Ausgleich fiel nicht mehr. Der Favorit war noch mal mit einem blauen Auge davongekommen. „Wir haben heute zu viele Chancen liegen lassen“, monierte Steelers-Geschäftsführer Volker Schoch. Andreas Eberle

 
 
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