Die Krise bei den Bietigheim Steelers verschärft sich immer weiter. Durch die fünfte Niederlage im fünften Auswärtsspiel und der achten Pleite in der neunten Saisonpartie in der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2) bleibt das Team von Trainer Dean Fedorchuk Letzter. Der Rückstand auf die Konkurrenz ist bereits auf mindestens sieben Punkte angewachsen. Denn die ebenfalls mit vielen Ambitionen gestarteten „Rote Teufel“ Bad Nauheim, Krefeld Pinguine und Ravensburg Towerstars punkteten am Sonntagnachmittag jeweils dreifach.
Bietigheim Steelers DEL-Absteiger ist auswärts weiter ohne Punkt
Das 2:5 beim EV Landshut ist die fünfte Niederlage in der fünften Partie in fremder Halle. Insgesamt verliert Bietigheim das achte Mal im neunten Saisonspiel.
Schwere Kost für Fedorchuk
Die 2:5-Niederlage in Landshut – für den EVL war es der erste Heimsieg in dieser Saison – war für Fedorchuk schwer zu verkraften. „Es ist wieder einmal enttäuschend. Wir wissen, dass die DEL2 eine Liga mit vielen Spielen ist, in denen man nur mit einem Tor vorne oder zurück ist. Wir müssen endlich einen Weg finden, wie wir diese engen Partien gewinnen. Das ist gerade die Herausforderung für uns“, erklärt der Steelers-Trainer. „Auch heute hat das erste Tor im letzten Drittel entschieden. Entweder hätten wir ausgeglichen zum 3:3 – oder aber die Landshuter sind eben mit 4:2 davongezogen.“
Sein Gegenüber Heiko Vogler ergänzt: „Wir wussten um unsere Heimschwäche, und ich bin froh, dass wir dieses Kapitel endlich beendet haben. Es war aber ein hartes Stück Arbeit. Der Tabellenplatz der Steelers spiegelt die Qualität der Bietigheimer nicht wieder. Entscheidend war, dass wir nach dem zweiten Drittel mit einer Führung in die Kabine gegangen sind. Das war eine große Erleichterung für uns.“
Das Positive in der Misere: Das Überzahlspiel funktioniert. Auch in Landshut verwandelten die Steelers zwei Powerplay-Situationen. Zunächst brachte Brett Welychka die Bietigheimer mit einem satten Schuss von fast der blauen Linie in Führung (6.). Zu Beginn des zweiten Abschnitts glich Jackson Cressey ebenfalls mit einem Distanzschuss zum 2:2 aus. Dazwischen hatten die Landshuter durch Thomas Brandl zum 1:1 ausgeglichen (12.), als Joshua Rust gerade wieder von Strafbank aufs Eis zurückgekehrt war, wo er eine Zwei-plus-zwei-Minuten-Strafe gegen Welychka mit absaß. Und nachdem Ryker Killins einen Pass in der eigenen Zone nicht kontrolliert hatte, brachte Brett Cameron den EVL mit 2:1 in Führung (25.).
Auf die Siegerstraße brachte letztlich Andreas Schwarz die Gastgeber. Der Verteidiger wurde von mustergültig von Tyson McLellan bedient und ließ dann Steelers-Goalie Olafr Schmidt im Stile eines echten Goalgetters keine Chance (33.). Bei einem Konter erhöhte dann Edwin Schitz per Abstauber auf 4:2 (52.). Zuvor hatte Schmidt noch einen Schuss von Cameron pariert. Doch der Puck war vom Schoner des Goalies direkt Schitz vor den Schläger gesprungen.
Spannend hätte es knapp fünf Minuten später noch einmal Welychka machen können. Doch sein eigentlich harmloser Schuss von der Bande, der EVL-Schlussmann Jonas Langmann durch die Hosenträger rutschte, ging nur an den Außenpfosten (57.). Und nachdem Fedorchuk Torwart Schmidt für einen sechsten Feldspieler vom Eis genommen hatte, machte Cameron mit einem Empty-Netter alles klar (59.).
Spiel lange auf Messers Schneide
Dennoch stand das Spiel lange auf Messers Schneide. „Zu Beginn des Schlussabschnitts beide Teams versuchten, keine Fehler zu machen“, berichtet Fedorchuk. „Es war nur die Frage, wer sich zuerst diese entscheidende Möglichkeit erarbeitet.“ Letztlich war der Heimsieg der Landshuter allerdings verdient. Denn vor allem im Fünf-gegen-fünf strahlten die Steelers, die erneut auf Jack Doremus und Ryan Gropp verzichten mussten, nur wenig Gefahr aus. „Wir haben verkrampft begonnen und gelöst geendet“, war Landshuts Trainer Vogler nach der Schlusssirene erleichtert.