Bietigheim Steelers DEL2-Klub aus dem Ellental erkauft sich Sieg in Dresden teuer

Von Michael Nachreiner
Ryker Killins ging Mitte des zweiten Drittels in die Katakomben und kehrte in Dresden nicht mehr aufs Eis zurück. Auf dem Weg in die Kabine hielt er sich seinen linken Arm. Foto: Archiv/Avanti/Ralf Poller

Die Bietigheim Steelers gewinnen an der Elbe mit dem gleichen Ergebnis wie im vergangenen Duell – 7:5, nur dieses Mal nach 60 Minuten. Alexander Preibisch und Ryker Killins verlassen verletzt das Eis.

Die Bietigheim Steelers haben bewiesen, dass sie aktuell das heißeste Team in der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2) sind. Sie haben ihre Siegesserie, die gegen die Dresdner Eislöwen begonnen hat, an der Elbe auf fünf Spiele ausgebaut. Dabei wiederholten sie das Ergebnis aus dem vergangenen Duell mit den Sachsen. Sie gewannen mit 7:5 – nur dieses Mal bereits nach 60 Minuten.

„Wir haben sehr gut in der neutralen sowie der defensiven Zone gespielt und nicht viel zugelassen. Außerdem waren wir sehr geduldig“, lobt Gästetrainer Daniel Naud. „Es war aber ein hart umkämpftes Spiel. Die Spieler sind bestimmt müde, weil sie viel gelaufen sind.“ Und sein Gegenüber Petteri Kilpivaara ergänzt bei seiner Premiere als Cheftrainer: „Bietigheim hat defensiv sehr strukturiert gespielt – und wir nicht wirklich den Weg gefunden, etwas offensiv zu kreieren.“

Den Sieg haben sich die Steelers aber teuer erkauft. Nach gerade einmal fünfeinhalb Minuten im zweiten Drittel ging Alexander Preibisch vor dem Tor der Eislöwen zu Boden, schüttelte sofort seinen Handschuh ab und hielt sich das Gesicht. „Speedy“ war bei einer schnellen Drehung gegen Dani Bindels geprallt und hatte dessen Schläger ins Gesicht bekommen, den der Dresdner vor dem Körper hielt. Der Bietigheimer musste genäht werden. Ob und in welchem Umfang seine Zähne in Mitleidenschaft gezogen worden waren, muss erst noch untersucht werden.

Nur gut sechs Minuten später begab sich auch Ryker Killins in die Katakomben. Auf dem Weg dorthin hielt er sich den linken Arm. Eine nicht näher spezifizierte Oberkörperverletzung habe er erlitten, hieß es von den Steelers. Alles Weitere müssten erst Untersuchungen ergeben.

Die Bietigheimer erwischten einen Blitzstart. Durch drei Treffer von Jack Doremus nach drei Minuten, von Brett Welychka nach rund viereinhalb Minuten und von Guillaume Naud nach fünf Minuten führten sie mit 3:0. Kilpivaara hatte genug und nahm eine Auszeit. „Wir hatten schwarze zwei Minuten. Danach mussten wir uns erst mal sammeln“, berichtet der Eislöwen-Coach.

In der Folge kamen die Dresdner aber besser ins Spiel und hatten durch David Rundqvist auch eine gute Chance. Steelers-Goalie Olafr Schmidt überwand er aber erst viereinhalb Minuten vor dem Drittelende. Nach einem Schuss von Simon Karlsson stocherten Ricardo Hendreschke und Tomas Andres nach, und der Schwede vollstreckte zum 1:3 (16.). „Wir hatten einen Sch...-Start. Teilweise waren wir im alten System, teilweise im neuen“, ärgert sich Arne Uplegger bei Sprade-TV in der Drittelpause.

Im Mittelabschnitt neutralisierten sich beide Teams weitestgehend – bis Doremus die Steelers mit einem Treffer an den Außenpfosten wachrüttelte (35.). Denn nur knapp eine Minute später legte Bietigheims Goldhelm in Überzahl für Ryan Gropp auf, der im Nachsetzen Eislöwen-Goalie Janick Schwendener überwand.

Nach dem Treffer kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Yannick Drews und Guillaume Naud, worauf der Dresdner in die Kühlbox musste. Doch statt die erneute Überzahl auszunutzen, vertändelte ein Bietigheimer genau, als Drews zurück aufs Eis kam, den Puck vor dem eigenen Tor an Andres, der für Garret Pruden auflegte – 2:4 (38.).

Den Schwung des Anschlusstores nahmen die Dresdner mit ins dritte Drittel. Doch in der 46. Minute hielt Guillaume Naud in Überzahl seinen Schläger in einen Pass von Ryon Moser und lenkte den Puck zum 5:2 ins Tor. Die Dresdner antworteten aber mit dem 3:5 von Matej Mrazek (47.) und dem 4:5 von Andres (50.).

Welychka nahm den Eislöwen mit seinem 6:4 knapp sechs Minuten vor dem Ende jedoch jeglichen Wind aus den Segeln. Und Jackson Cressey machte mit einem Empty-Netter nach Puckverlust von Tom Knobloch an der eigenen blauen Linie 77 Sekunden vor der Schlusssirene alles klar. Der 24-jährige Dresdner sorgte zwar für Wiedergutmachung für sein Missgeschick. Sein 5:7 war aber nur noch Ergebniskosmetik.

 
 
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