Bietigheim Steelers Dem SCB droht ein historisch schlechter Start

Von Niklas Braiger
Alexander Dück (stehend) ist mit seinen Steelers schon am neunten Spieltag unter Druck. Foto: /Alexander Keppler/Pressefoto Baumann

Mit einer Niederlage am Freitag gegen Weiden würde den Bietigheim Steelers ein Rekord zuteil werden, den eigentlich keiner haben will.

Nur zwei Mal in der Eishockey-Geschichte der DEL2 (seit 2013) stand ein Team nach acht Spielen noch ohne Sieg und mit nur zwei Punkten in der Tabelle da. Das erste Mal war vor exakt zehn Jahren, damals erwischten die Heilbronner Falken einen rabenschwarzen Start, hatten nur zwei Zähler auf dem Konto und wurden letztlich mit nur 36 Punkten Tabellenletzter. Genau eine Dekade später stehen die größten Rivalen der Falken, die Bietigheim Steelers, schon früh ganz nah am Abgrund. Nur aufgrund des Torverhältnisses haben sie den Start-Negativrekord nicht inne, denn auch der SCB ist in die neue Runde lediglich mit zwei mageren Pünktchen aus dem Auftaktprogramm gegangen.

Ein Rekord, den keiner will

Nun geht es für das Team aus dem Ellental an diesem Freitag vor heimischer Kulisse gegen den Aufsteiger von 2024, die Blue Devils Weiden (19.30 Uhr). Dort droht dem SCB allerdings historisches. Denn noch nie holte ein Team nach neun Spieltagen im Unterhaus weniger als drei Zähler. Die Falken sammelten 2015/16 in der neunten Partie bei einer Auswärtsniederlage in Overtime gegen die Lausitzer Füchse einen Punkt. Sollte für die Steelers also nichts beim Heimspiel herumkommen, würde ihnen der unrühmliche Rekord zu Buche stehen. Trotz des Horror-Starts ist Geschäftsführer Gregor Rustige aber zuversichtlich: „Mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, waren wir schon zufrieden. Das letzte Spiel gegen Regensburg war ein Ausreißer. Aber wir sind Aufsteiger und haben über die Hälfte der Mannschaft aus der Oberliga mitgenommen. Da müssen wir Geduld haben.“

Mithelfen wird ab jetzt auch Neuzugang Cole Fonstad. Der Kanadier, der zuletzt in der zweiten schwedischen Liga spielte, hat vor allem in seiner ersten Saison bei den Straubing Tigers (2023/24) gezeigt, was für Qualitäten er auf dem Eis mitbringt. Dort hat der 25-Jährige in 45 Spielen für 22 Scorer gesorgt und steigerte sich von Woche zu Woche.

„Ich bin froh, dass er sich für uns entschieden hat. Er kommt aus der zweiten Liga in Schweden, die ist höher einzuschätzen als unsere DEL2“, sagt Rustige über den neuen Mann und ergänzt: „Er kann absolut helfen. Als Importspieler ist er auf dem Papier einer der besten Spieler.“ Ein weiterer Neuzugang sei allerdings erst einmal nicht im Anflug, wie der Geschäftsführer erklärt. Zwar sind Alex Dostie, Joshua Rust und Bastian Eckl noch länger verletzungsbedingt raus, die Finanzierung sei jedoch für einen neuen Mann das Hauptthema. Zudem müsse es ein Deutscher sein, da die Kontingentplätze nun gefüllt sind. „Es müsste schon alles passen. Wir schauen aber immer auf den Markt“, so Rustige.

Noch keine Trainerdiskussion

Der baut auch weiterhin noch auf seinen Coach Alexander Dück. Eine vereinsinterne Trainerdebatte gibt es keine. „Wir haben eine super Saison hinter uns und ich habe nicht den Eindruck, dass jemand gegen ihn spielt oder er die Mannschaft nicht erreicht“, erklärt Rustige. Bei den Fans auf den Sozialen Medien klingt das jedoch anders. Die fordern bereits jetzt die Entlassung des 45-Jährigen, dabei hofft Rustige auch auf Rückendeckung der Anhänger. Die gaben jedoch nach der Anbringung der LED-Bande oberhalb des Stehblocks klares Kontra. „Ich hoffe, dass alle Verstehen, dass wir uns alle für den Klub engagieren. Das Logo, die Steelers und der Klub stehen immer im Vordergrund“, betont Rustige.

 
 
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