Es ist das vielleicht wichtigste Spiel der Saison. Nicht nur für die Spieler der Bietigheim Steelers selbst, sondern auch für die Stadt, den Verein und die Fans. Das dritte Derby gegen die Heilbronner Falken steht an diesem Freitag um 19.30 Uhr an – zum zweiten Mal in der seit Wochen ausverkauften Ege-Trans-Arena.
Bietigheim Steelers Der Fokus liegt auf den Basics
Gegen die Heilbronner Falken müssen die einfach Dinge klappen, um zum Derby-Erfolg zu gelangen. Verteidiger Mick Hochreither muss nämlich die beste Offensive der Liga in Zaum halten.
Für Verteidiger Mick Hochreither und Co. gilt es, die beste Offensive der Liga einzudämpfen. Beim ersten Aufeinandertreffen im Ellental klappte das wunderbar, dort kassierte man nur ein Gegentor beim 2:1-Sieg. Im Unterland fiel dieser Plan in den Neckar, dort gab es beim 6:7 ein Tor-Fest. Der Neuzugang aus Freiburg weiß, worauf es jetzt ankommt: „Wenn man sich auf die wichtigen Sachen konzentriert und die einfachen Dinge richtig macht, dann wird das alles machbar sein.“
Bester Angriff trifft beste Abwehr
Allerdings wird das natürlich im Spitzenspiel als Tabellenführer gegen den aktuellen Zweiten der Oberliga Süd nicht einfach. Nicht nur, da die Falken mit 173 Toren in der laufenden Runde über fünf Treffer pro Spiel erzielen, sondern auch wegen notgedrungener Rotation. Noch immer fallen bei den Männern von Alexander Dück Tim Schüle, Jesse Roach, Fedor Kolupaylo und Tyler McNeely aus.
Durch die unterschiedlichen Ausfälle stehen immer andere Mitspieler in den Reihen. Hochreither stand zuletzt meist mit Niklas Heinzinger in der zweiten Formation, spielte aber auch schon neben Schüle, Leon Schluz oder Dennis Dietmann. „Klar ist das schwierig, jeder hat einen anderen Spieltypen. Aber wir haben in der Mannschaft ein so gutes Gefühl, dass jeder mit dem anderen sehr gut befreundet ist und weiß, wie der andere spielt“, sagt der gebürtige Berliner. Nach einer Trainingswoche sei man bereits gut eingespielt.
Auch Coach Dück weiß, dass das nicht leicht ist: „Das ist für keinen einfach. Die Strukturen sind die selben, aber das blinde Verständnis unter den Spielern ist ein anderes.“ Gerade die eingespielte Reihe aus McNeely, Alexander Preibisch und Christoph Kiefersauer weiß inzwischen, wo wer zu welcher Zeit steht. Mit dem Ausfall des Kanadiers rutschte Joshua Rust am Dienstag gegen Höchstadt in dieses Trio. „Da muss man reagieren und mehr kommunizieren“, weiß Dück und weiter: „Jungs, die eine ganz andere Aufgabe haben, müssen jetzt eine größere Rolle übernehmen. Umso besser ist es aber, wenn alle wieder fit sind.“
Kochende Stimmung
Für den 44-Jährigen ist das Derby eine Partie wie jede andere. „Alle Spiele sind wichtig. Klar, es wird ausverkauft und ein volles Haus“, sagt der Trainer. Auch Hochreither kennt das Derby inzwischen: „Es war eine Atmosphäre, die erlebt man nicht allzu oft. Dafür, dass es Oberliga ist, ist die Halle voll und das gibt einem einen Push.“
Der Verteidiger und die gesamte Mannschaft sind also bereit für die hasserfüllte Begegnung der beiden Lokalrivalen. Besser in Form sind aber die Falken, die haben aus den vergangenen 15 Spiele nur eine Niederlage hinnehmen müssen – beim 4:6 in Füssen. Doch auch Bietigheim braucht sich nicht verstecken, acht Erfolge aus den jüngsten neun Duellen stehen bei ihnen im Kalender. „Nach der letzten Saison kann gerade passieren, was will. Es tut richtig gut, dass wir so viele Spiele gewinnen“, weiß Kapitän Alexander Preibisch, warnt aber zugleich: „Erfolg macht glücklich. Aber Konstanz auch.“
Jeder Punkt zählt
Konstanz ist für den Saisonendspurt wichtig, weiß auch Dück: „Wie hoch man am Ende gewinnt, ist zweitrangig.“ Fit zu bleiben und eine breite Bank zu haben könne am Ende über jeden Punkt entscheiden. Denn davon ist jeder letztlich goldwert – so auch der Extrapunkt nach dem Sieg im Penaltyschießen gegen Höchstadt. „Egal ob man mal in Overtime gewinnt oder verliert, oder im Penaltyschießen. Jeder Punkt ist sehr wertvoll und wir sollten das mitnehmen, was geht“, sagt Hochreither.