Bietigheim Steelers Drei Wirkungstreffer im ersten Drittel

Von Michael Nachreiner
Steelers-Goalie Cody Brenner (links) – hier gegen Schwenningens Brandon Defazio (Mitte) – hielt, was zu halten war. Die Niederlage konnte er aber auch nicht verhindern. Foto: Eibner Pressefoto/Sven Laegler

Die ersten drei Tore von den Wild Wings – zwei davon innerhalb von nur 35 Sekunden – nehmen den Steelers bei der 2:5-Niederlage in Schwenningen den Glauben an die eigenen Stärken.

Die Schwenninger Wild Wings haben am Dienstagabend gleich zwei Serien gekappt. Zum einen gewann die Mannschaft vom Neckarursprung nach vier Heimniederlagen in Folge in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wieder in der heimischen Helios-Arena. Zum anderen bedeutete der 5:2-Erfolg gegen die Bietigheim Steelers den ersten Sieg nach zuletzt fünf Pleiten in Serie.

Dass sich die Steelers im Kampf um den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben haben, bewiesen sie direkt nach 20 Sekunden. Zunächst gingen sich Arvin Atwal und Phil Hungerecker hinter dem Bietigheimer Kasten mit den Fäusten an. Die Schiedsrichter hatten die beiden Streithähne gerade getrennt, da hatten sich Weiß und Boaz Bassen einiges nicht nur mit Worten zu sagen.

Sechstes Tor im siebten DEL-Duell

So emotional die Partie für die Steelers begonnen hatte, so ging sie auch weiter. Evan Jasper, der besonders gerne gegen die Wild Wings scort, erzielte mit seinem sechsten Treffer im siebten DEL-Duell mit Schwenningen das 1:0 (7.). Der Kanadier hatte von der blauen Linie Anlauf genommen und Marvin Cüpper, den Goalie der Gastgeber, mit einem Bauerntrick düpiert.

Doch nachdem Tim Schüle gerade einmal vier Sekunden auf der Strafbank saß, traf Ville Lajunen direkt nach dem Bullygewinn von der blauen Linie zum 1:1 (9.). Und nur 35 Sekunden darauf ließ Alex Trivellato nach Vorarbeit von David Ullström Steelers-Goalie Cody Brenner keine Chance – 2:1 (9.). Mit seinem ersten DEL-Treffer erhöhte Daniel Neumann in der 15. Minute sogar auf 3:1.

„Wir haben uns das Leben wieder selbst schwergemacht, weil wir zu leicht Gegentore abgegeben haben“, analysiert Maximilian Renner bei Magenta Sport. „Wir können nicht immer einem Rückstand hinterherlaufen, weil wir uns sowieso mit dem Toreschießen schwertun.“

Im Mittelabschnitt plätscherte das Spiel so ein bisschen vor sich hin. Die Bietigheimer schienen den Glauben in die eigenen Stärken nach den drei Wirkungstreffern im ersten Drittel verloren zu haben. Es lief wenig zusammen. Symptomatisch war, dass die Steelers bei eigener Überzahl ein Icing spielten, also einen unerlaubten Fernschuss.

Dennoch zog Kapitän Constantin Braun in der Drittelpause ein positives Fazit: „Wir standen hinten besser und haben die eigene sowie die neutrale Zone schneller überbrückt, sodass wir mehr in der Offensivzone spielten. Jetzt müssen wir nur noch die Tore schießen.“

Wild Wings mit Unterzahltreffer

Auch die Schwenninger brachten im zweiten Drittel nicht viel Zwingendes zustande. Zum vierten Mal jubelten die Wild Wings allerdings zu Beginn des Schlussdurchgangs. In Unterzahl, weil Sebastian Uvira auf der Strafbank saß, nutzten sie einen Fehlpass von Chase Berger eiskalt aus. Hungerecker vollendete den Konter (44.).

Mit dem 4:1 für Schwenningen schien die Partie entschieden. Spannend wurde es erst noch mal in der Schlussphase. Maximilian Renner verkürzte knapp zwei Minuten vor dem Ende auf 2:4. Er schoss aus spitzem Winkel Schwenningens William Weber an, von dem die Scheibe ins eigene Tor gelenkt wurde.

Kurz darauf nahm Steelers-Trainer Pekka Kangasalusta Goalie Brenner vom Eis. Doch, nachdem Michael Keränen nur das Außennetz getroffen hatte, machte Tyson Spink im Gegenzug alles klar – 50 Sekunden vor dem Ende erhöhte der zweitbeste Torschütze der DEL auf 5:2.

Ein Nachspiel hat die Partie in Schwenningen noch für Atwal. Wegen obszöner Gesten bekam die Steelers-Neuverpflichtung im Nachgang eine Matchstrafe.

 
 
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