Vor fast 300 Tagen kam der zweite große Rückschlag in der noch jungen Karriere von Joshua Rust. Der gebürtige Bietigheim-Bissinger zog sich im März 2024 seinen bereits zweiten Kreuzbandriss zu – und das mit damals gerade einmal 20 Jahren. Doch Rust gab nicht auf, bewies den Bietigheim Steelers seine Treue in dem er, trotz des Abstieges in die Eishockey-Oberliga, seinen Vertrag verlängerte und kämpfte sich Stück für Stück zurück. Ursprünglich sollte sein Comeback noch im Dezember stattfinden, auf Grund von muskulären Differenzen zwischen rechtem und linkem Bein musste das aber verschoben werden.
Bietigheim Steelers Dück-Sechs dreht 0:2 bei Rust-Comeback
Der 21-Jährige ist nach seinem Kreuzbandriss wieder zurück im Kader und darf einen 4:2-Sieg nach erneutem 0:2-Rückstand bejubeln.
Im ersten Spiel im neuen Jahr ist das Eigengewächs aber wieder zurück auf dem Eis. Nach langer Leidenszeit steht Rust beim 4:2-Sieg gegen den EC Peiting am Freitagabend wieder im Kader und schließlich auch auf der Fläche.
Früher Rückstand für die Gäste
Nach zweieinhalb Minuten darf er erstmals wieder Pflichtspielluft schnuppern, als er dann kurz danach wieder vom Eis geht muss er mit ansehen, wie der SCB in Rückstand gerät. Mit dem Kopf wohl noch in der Kabine verpasst es die Ellentäler Hintermannschaft im Kollektiv Christian Hanke zu stören, der unbedrängt per Solo-Lauf auf Goalie David Zabolotny zufahren darf, vor dem Polen eiskalt bleibt und zum frühen 1:0 einnetzt. Bietigheim wird mit laufender Spieldauer im ersten Drittel aber mutiger und wuseliger, versucht es immer wieder über Distanzschüsse, die Andreas Magg aber allesamt sicher festmachen kann.
Stattdessen werden die Schwaben nach der ersten Unterbrechung kalt erwischt. Peiting, die noch mit einer Strafe in den zweiten Abschnitt gehen, füllen nach 30 Sekunden gerade wieder auf und nutzen den Überraschungsmoment für einen Konter. Nachdem der SCB die Situation erst einmal scheinbar geklärt hat, macht Marco Niewollnik die Scheibe wieder heiß und bringt die vors Tor, da steht Sam Payeur alleine gelassen frei, scheitert im ersten Versuch noch an Zabolotny, nutzt dann aber den Abpraller zum 2:0 (21.).
Comeback beim Comeback
Wie schon in den vergangenen zwei Partien gegen Memmingen und Riessersee geraten die Steelers also auch zum dritten Mal in Folge mit 0:2 in Rückstand. Doch der SCB macht es wie gegen Memmingen, als er noch mit 6:2 die Partie drehte und gleicht nach zwei Minuten wieder aus. Erst sind es Alexander Preibisch und Tyler McNeely die in eigener Unterzahl mit aggressivem Forechecking die Gastgeber überraschen, die Scheibe erobern und zu zweit auf Magg zulaufen. Mit blindem Verständnis spielen sie es dann locker aus und verkürzen (23.). Wenig später sind die Gäste wieder selbst mit einem Mann mehr auf dem Eis, Erik Nemec zieht nach einer sauberen Passstafette vor dem Kasten des EC ab und hat Glück, dass das Hartgummi noch von Kapitän Fabian Weyrich abgefälscht wird und so unhaltbar für den Goalie im kurzen oberen Kreuzeck einschlägt – 2:2.
Von da an ist es ein offener Schlagabtausch, sowohl der Tabellenführer wie auch die Hausherren kommen immer wieder zu guten Abschlüssen, doch auch Magg und Zabolotny werden immer stärker. Der Bietigheimer wird nach gut einer halben Stunde von Payeur zu einer Glanztat gezwungen, der gebürtige Kanadier entwischt der SCB-Defensive und geht frei auf den Goalie zu. Doch der bekommt gerade noch im Eins-gegen-Eins die Fanghand dazwischen und entschärft.
Leider wird die Partie ab da zerfahren. Aufgrund von vielen Strafen der Unparteiischen – einige davon unverständlich – kommt nur schwer ein Spielfluss zustande. Das zieht sich auch bis ins Schlussdrittel, wo die Schwaben dann eine dieser Überzahl-Situationen zu ihren Gunsten nutzen. Mit einem Mann mehr auf dem Eis kommt der Puck nach links zu Marek Racuk, der Top-Scorer der Ellentäler fackelt nicht lange und bringt die Scheibe flach unter dem Schoner hindurch zum 3:2 (49.).
Zabolotny hält den Kasten sauber
In den Schlussminuten drücken die Hausherren dann noch einmal kräftig, scheitern aber permanent am bockstarken Zabolotny zwischen den Pfosten. Der Schlussmann pariert gleich mehrfach gegen frei stehende Peitinger und sorgt so am Ende auch dafür, dass Racuk seinen Doppelpack schnüren kann und den Deckel auf die Partie macht. Denn zwei Minuten vor dem Ende geht beim ECP Magg vom Eis für einen zusätzlichen Feldspieler, Racuk bekommt 80 Sekunden vor Schluss die Scheibe aber kontrolliert und legt sie ins leere Netz zum 4:2-Endstand.
Für die Schwaben geht es an diesem Sonntag mit dem Heimspiel gegen den EV Füssen weiter, um 17 Uhr ist dann das Eröffnungsbully.