Bietigheim Steelers Durchhalteparolen im Ellental

Von Michael Nachreiner
Guillaume Naud (rechts) hat seine Sperre abgesessen und steht den Steelers im Spiel an diesem Dienstag gegen Dresden wieder zur Verfügung. Foto: /Christian Fölsner

Vor dem Duell mit Dresden schließt Naud Verstärkungen praktisch aus, hält aber am Saisonziel weiter fest.

Zwar haben die Bietigheim Steelers in den Partien am Wochenende viel richtig gemacht. Doch am Ende standen sie mit leeren Händen da. Sowohl beim EC Bad Nauheim am Freitag (1:5) als auch gegen die Lausitzer Füchse am Sonntag (1:3) gab es keine Punkte für das Team von Trainer Daniel Naud. Durch die erneuten Negativerlebnisse verlieren die Steelers in der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2) so langsam den Anschluss an das untere Tabellenmittelfeld.

Der Rückstand des Schlusslichts auf den Vorletzten EHC Freiburg ist um einen Zähler auf sieben Punkte angewachsen. Dennoch hält Trainer Daniel Naud, der auch Sportlicher Leiter ist, am Saisonziel Playoffs fest. „Es ist noch viel zu früh, von diesem Ziel abzurücken. Es sind noch viele Spiele zu absolvieren“, erklärt Naud und betet fast wie ein Mantra vor: „Wichtig ist, dass wir weiter an uns glauben.“

Dem Coach ist aber auch bewusst, dass „die Mannschaft zerbrechlich ist und die Spieler ein Erfolgserlebnis brauchen“. Und weiter: „Es gibt nichts umsonst im Leben – auch nicht im Eishockey. Wir brauchen uns aber nicht verstecken.“ Für das lange Wochenende, das an diesem Dienstag (19.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die Dresdner Eislöwen abgeschlossen wird, heißt es aber erst mal nur, Schadensbegrenzung zu betreiben. Anders als bei den Steelers setzte man bei den Sachsen auf Kontinuität.

Der Kader aus der vergangenen Saison wurde weitestgehend zusammengehalten, auch die vier schwedischen Importspieler blieben den Eislöwen treu. Dementsprechend gut sind die Dresdner in die Spielzeit gestartet. Doch zuletzt stockte der Motor. Nach sieben Niederlagen in den vergangenen neun Partien rutschten die Eislöwen in der Tabelle ab, stehen mit 21 Punkten nur auf dem viertletzten Platz.

Saffran und Naud wieder im Kader

Mut macht Daniel Naud, dass Guillaume Naud seine Zwei-Spiele-Sperre nach dem Kniecheck gegen in Krefeld abgesessen hat – ein ganz wichtiger Spieler im Überzahlsystem der Steelers.

Denn ohne den Sohn des Trainers hatte das zweitbeste Powerplay-Team der DEL2 mit zwischenzeitlich einer Überzahlquote von annähernd 25 Prozent zuletzt kein einziges Powerplay genutzt, obwohl die Bietigheimer in Bad Nauheim und gegen Weißwasser rund 20 Minuten mit einem Mann mehr als der Gegner auf dem Eis standen. Und auch Noel Saffran wird von Kooperationspartner Adler Mannheim wieder abgestellt. „Dadurch haben wir vor allem auch wieder mehr Körper“, berichtet Daniel Naud.

Weiter fehlen werden dagegen Ryon Moser und Leon Doubrawa. Der Stürmer hatte sich am Donnerstag am Unterkörper verletzt. Der Goalie fehlte bereits das zweite Wochenende. „Ich gehe nicht davon aus, dass Ryon vor der Deutschland-Cup-Pause noch mal aufläuft. Es geht ihm aber schon wieder besser“, berichtet Daniel Naud.

„Und Leon ist am Sonntag wieder ins Training im Kraftraum eingestiegen. Wir wollen aber sicher sein, dass er seine Verletzung auskuriert hat. Deshalb werden wir es langsam angehen lassen. Vielleicht kann er am Freitag wieder auflaufen.“

Über weitere Verstärkungen denkt Daniel Naud zwar nach. „An der Kadertiefe hat es von Anfang an etwas gefehlt. Dazu haben wir Förderlizenzspieler Arkadiusz Dziambor verloren, der zu den Schwenninger Wild Wings gewechselt ist“, berichtet der Sportliche Leiter.

Doch: „Wir können keinen Spieler holen, wenn wir kein Geld haben.“ Diese Runde sei eine „Übergangssaison“ nach dem Abstieg. Dennoch ist er weiterhin überzeugt vom Kader. Daniel Naud: „Ich arbeite gerne mit den Spielern, die da sind. Sie haben Potenzial, sie müssen es aber auch abrufen – und zwar konsequent und konstant die gesamten 60 Minuten.“ 

 
 
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