Bietigheim Steelers Eigene Fehler und Goalie Dieter Geidl sorgen für SCB-Pleite

Von Niklas Braiger
Christoph Kiefersauer sorgt mit einem tollen Assists für das zwischenzeitliche 4:4, am Ende reicht das nicht. Foto: Ralf Poller/Avanti

 Zwei defensive Patzer und zahlreiche vergebene Chancen vermiesen den Steelers den Sonntag. 

Eine halbe Stunde lang dominieren die EV Lindau Islanders die Bietigheim Steelers. Die Gäste aus dem Ellental werden von der Effizienz der Männer vom Bodensee am zweiten Spieltag der Eishockey-Oberliga überrascht und überrumpelt. „Respekt an die Lindauer, sie sind die ersten 30 Minuten klar besser“, zollt Kapitän Alexander Preibisch den Hausherren bereits in der zweiten Drittelpause am Mikrofon bei Sprade-TV Respekt. Vorne nutzt der Außenseiter gnadenlos die Fehler der Gäste aus, defensiv profitieren sie von einem starken Dieter Geidl, der beim 5:4-Sieg der Islanders den Kasten Mal um Mal vernagelt. „Hut ab vor den Lindauern, die haben gekämpft über 60 Minuten. Sie waren die bessere Mannschaft“, sagt Bietigheims Coach Alexander Dück nach der Partie.

Schon nach fünf Minuten klingelt es, Marlon Wolf nutzt einen individuellen Fehler in der Hintermannschaft der Steelers aus. Alexander Dell und Leon Schulz lassen die Scheibe leichtfertig im eigenen Drittel liegen, getreu dem Motto „Nimm du ihn, ich hab ihn sicher“. Im Eins-gegen-eins gegen David Zabolotny, der anstelle von Olafr Schmidt im Vergleich zum Freitag das Bietigheimer Tor hütet, bleibt Wolf cool, und nutzt die erste Chance des Spiels.

Sturm verlädt Geidl

In der Folge entwickelt sich ein offener Schlagabtausch. Routinier Sören Sturm sorgt dann für Jubel bei den zahlreichen an den Bodensee gereisten Steelers-Anhängern. Ein Querpass von Eric Nemec ins Zentrum rutscht durch, der Verteidiger täuscht erst einen Schlagschuss an, verlädt damit Geidl und versenkt dann die Scheibe kurz oben (13.).

Doch lange hält die Freude bei den SCB-Anhängern nicht: Eineinhalb Minuten nach dem Ausgleich stellt Zan Jezovsek die Lindauer Führung wieder her, als er im Konter ansatzlos abschließt und gegen die Laufrichtung von Zabolotny für den 2:1-Drittelpausen-Stand sorgt.

Aus der Kabine kommen die Gastgeber hellwach und weiterhin brutal effizient. Mit einem Doppelschlag sorgen die Islanders für vorerst klare Verhältnisse. Erst erhöht Valentin Busch im Gestocher (31.), keine 90 Sekunden danach stellt Robin Wucher sogar auf 4:1 dank eines verdeckten Schusses.

Daraufhin zeigen die Steelers endlich die nötige Reaktion: Marek Racuk stibitzt zunächst die Scheibe, setzt zum Sololauf an und hat dann beim Abschluss Glück, dass der Puck zwischen Geidls Fanghand und Schoner ins Netz trudelt (33.). Drei Minuten vor der Drittelpause markiert Tyler McNeely den 3:4-Anschluss. Auch diesem Treffer resultiert aus einem leichtfertigem Scheibenverlust des EVL in der eigenen Zone.

Kiefersauers Geniestreich

Im Schlussabschnitt verzweifeln die Steelers dann aber endgültig an Geidl. Gleich mehrfach vereitelt Lindaus Keeper Großchancen der Gäste. Der SCB bestimmt zwar das Spiel, bekommt den Puck aber nicht über die Linie gedrückt. Erst eine Überzahlsituation und ein genialer Pass von Christoph Kiefersauer, der damit Tamas Kanya so vor dem Kasten bedient, dass der Ungar nur den Schläger zum Ausgleich hinhalten muss (52.).

Doch wie bereits beim 0:1 schießen sich die Steelers selbst in den Fuß: Bastian Eckl, der am Freitag gegen Deggendorf ein überragendes Spiel gemacht hat, spielt einen fatalen Fehlpass, direkt in die Kelle von Andreas Farny, der eiskalt zum 5:4 einnetzt (55.). Zwar nimmt Dück Zabolotny für die Schlussminuten vom Eis, doch auch die Überzahl bringt nicht den gewünschten erneuten Ausgleich.

 
 
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