Bietigheim Steelers Ein Weckruf zur rechten Zeit?

Von Niklas Braiger
Leon Schulz überzeugte bisher beim SCB. Foto: Ralf Poller/Avanti

Nach der Klatsche in Riessersee geht es für die Steelers in Peiting weiter.

„Vielleicht ist es gar nicht einmal so schlecht, dass wir so eine Klatsche bekommen haben und jetzt Sachen haben, die wir aufarbeiten können“, sagte Alexander Dück am Montag. Verkorkst war der Jahresabschluss seiner Bietigheim Steelers nach der herben 1:6-Pleite in Riessersee, trotzdem zog der Coach auch positive Schlüsse aus dem Ergebnis: „Trotz der Niederlage, ziehe ich aus dem Spiel viele Sachen heraus, die müssen wir analysieren und an die Jungs weitertragen.“

Start von anstrengenden Wochen

Aber für den Trainer des SCB ist klar: „Im neuen Jahr gibt es einen Marathon an Spielen.“ Dieser Marathon startet an diesem Freitag mit dem Auswärtsspiel in Peiting für die Ellentäler. Um 19.30 Uhr geht es in Oberbayern los. Da muss für Dück vor allen Dingen wieder die Einstellung stimmen. „Vielleicht hat der ein oder andere gedacht, es wird nicht alles abverlangt, damit man gewinnt, aber das ist Eishockey, das predige ich seit Tag Eins“, bemängelte er nach der Niederlage.

Immer wieder fehlt dem SCB in den entscheidenden Momenten das letzte Quäntchen, auch gegen Memmingen am vergangenen Samstag verschlief man das erste Drittel, kam dann aber wieder in die Spur. Teilweise wirkt es so, als würde das Team nur das Nötigste versuchen, um die Spiele zu überstehen. Das reicht aber nicht, weiß auch Dück, „am Ende ist Eishockey, über 60 Minuten hart zu arbeiten.“

Schulz springt in die Bresche

Der Trainer machte aber auch deutlich: „Es ist menschlich, dass man mal nicht alles geben kann, weil man nicht zu 100 Prozent funktioniert.“ Bislang gut funktioniert hat die junge vierte Reihe, die inzwischen immer mal wieder auch in die oberen Reihen befördert wird. Einer dieser Youngster – der auch vom Verletzungspech anderer profitiert – ist Leon Schulz. Der Schwenninger und Sohn des ehemaligen DEL- und DEL2-Profis Karsten Schulz ist nach Ausfällen von Jesse Roach und Tim Schüle immer häufiger gefragt, steht regelmäßig auf dem Eis und macht seinen Job wirklich gut. „Leon kenne ich seit längerer Zeit aus der U17 in Schwenningen. Er macht es wirklich gut, da gibt es nichts zu meckern“, lobt Dück den 20-Jährigen.

Der Jungspund, der ebenso wie Talent Christian Sprez von den Wild Wings vor der Saison an die Enz gewechselt ist, scheut auch vor großen Namen und erfahrenen Gegnern nicht zurück. Gegen Memmingen legte er sich mit Tyler Spurgeon an, gegen Passau lieferte er sich mit dem mehr als doppelt so alten Andrew Schembri (42) eine Rangelei. „Auf dem Eis während dem Spiel muss man manchmal ein bisschen frech sein. Da ist es auch gut, wenn man solchen Spielern, die Qualität haben, unter die Haut geht. Das ist mein Job und das versuche ich zu machen“, meint Schulz selbst.

Auch offensiv mit dabei

Und das gelingt ihm bislang auch. Selbst durfte er sich bereits ein Mal als Torschütze feiern, drei weitere Tore hat er aufgelegt. Auch defensiv steht er stabil und steht bei einem positiven Plus-Minus-Wert – also wie viele Gegentore kassiert wurden im Vergleich zu den geschossenen Toren als er auf dem Eis stand. Große Kulissen, wie vor eineinhalb Wochen gegen Memmingen vor ausverkauftem Haus, machen ihm nichts aus. „Am Anfang ist man immer ein bisschen nervös, gerade wenn man das Vertrauen bekommt und viel spielt. Aber nach ein, zwei Wechseln ist das weg und ich kann das ausblenden“, erklärt er. Niklas Braiger

 
 
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