Nach dem Acht-Tore-Spektakel am Freitag gegen Bayreuth zeigen die Bietigheim Steelers auch gegen einen desolaten EV Füssen eine Gala-Vorstellung vor dem gegnerischen Tor. Beim 12:3-Sieg wankt der Absteiger nur in den ersten Minuten, fängt sich aber schnell und zeigt wie schon gegen die Tigers die volle Qualität und Abgeklärtheit. Und wie schon gegen die Tigers zeigt sich erneut die offensive Variabilität, neun unterschiedliche Torschützen dürfen sich über einen Eintrag in den Statistiken freuen. „Es ist schön, immer das Ganze auf mehrere Schultern zu verteilen und dass man weiß, dass man genug Leute hat, die Tore schießen können“, sagt SCB-Trainer Alexander Dück.
Bietigheim Steelers Steelers brillieren offensiv erneut und machen das Dutzend voll
Die Bietigheimer zerschießen den nächsten Gegner. Mit einem 12:3-Sieg fahren sie nach Hause, doch der Kapitän muss vom Eis.
Seinem Team wird es allerdings auch mächtig einfach gemacht, die Hausherren verteidigen miserabel und lassen ihren Goalie Mal um Mal im Stich. Die neutrale Zone überspielen die Gäste häufig, als wäre sie gar nicht da. Es ist erneut eine Machtdemonstration, teilweise sieht es aus wie ein Trainingsspiel, die Füssener stehen wie Hütchen daneben und werden umkurvt. Vorne verzweifeln sie derweil an David Zabolotny, der bei den Gegentoren machtlos ist.
Früher Schock und Ehrentor
Dort verschlafen die Ellentäler gleich zwei Mal den Drittelbeginn, William Jerry schockt die Gäste bereits nach 56 Sekunden mit dem 1:0, Bauer Neudecker enteilt im zweiten Abschnitt Tim Schüle, geht in Unterzahl alleine auf Zabolotny zu und bleibt vor dem Deutsch-Polen eiskalt – es ist das zwischenzeitliche 2:2 (22.). „Wir haben uns wieder schwergetan am Anfang des Spiels“ resümiert auch Dück. Den Ehrentreffer im letzten Abschnitt macht ebenfalls Neudecker in doppelter Überzahl (56.).
Vorne brauchen die Steelers etwas Anlaufzeit, zwei Mal ist dann aber Sören Sturm direkt beteiligt. Das erste Tor macht der Verteidiger selbst (12.), das zweite legt er für Christoph Kiefersauer auf, der im Zentrum vor dem Tor zu viel Platz und Zeit bekommt und die Partie dreht (17.).
Nach Neudeckers Ausgleich drehen die Gäste, die mit zahlreichem Anhang in den Süden Bayerns begleitet werden, auf. Füssen bekommt mehrfach die Scheibe nicht vor dem eigenen Tor geklärt, Erik Nemec bedankt sich als Erster und stellt die Führung kurz darauf wieder her (24.). Dann bringt eine Strafe der Hausherren die Initialzündung für den SCB, der binnen drei Minuten drei Tore erzielt. Tyler McNeely nutzt die Überzahl und legt zum 4:2 ins kurze Eck (27.), nur 100 Sekunden später schnürt er den Doppelpack. Erneut vergehen wenige Momente, da fällt Marek Racuk sein eigener Schuss vor die Kufen, den Nachschuss lässt er sich nicht nehmen – 6:2 (30.).
Der zweifache Alexander
Alexander Dell fälscht wenig später einen Schuss von Tamas Kanya unhaltbar zum Siebten ab (34.), ehe Namensvetter Alexander Preibisch in der letzten Minute des zweiten Drittels von EV-Hintermannschaft aus den Augen verloren wird und völlig alleine auf Goalie Clemens Wiedemann zulaufen darf und das 8:2 erzielt. Der Kapitän hat in sechs der bisherigen sieben Begegnungen einen Scorerpunkt gesammelt.
Im Gegensatz zum Bayreuth-Spiel haben die Steelers da aber noch nicht genug: Marvin Drothen darf nach etwas Verwirrung, ob die Scheibe wirklich hinter der Linie ist, feiern. Preibisch sorgt dafür, dass es zweistellig wird (49.). Youngster Leon Schulz erzielt seinen ersten Profitreffer zum 11:2 (53.). „So kann es weitergehen“, sagt er nach der Partie. Nemec macht 15 Sekunden vor Schluss das Duzend voll.
Preibisch muss vom Eis
Die Füssener Fans haben nur wenig zum Jubeln, laut wird es allerdings fünf Minuten vor Schluss, als ein EV-Spieler übel Preibisch ins Knie fährt, es entwickelt sich eine Schlägerei. Auch die beiden Goalies wollen noch etwas Action haben und treffen sich in der neutralen Zone zum Faustkampf – unter lauten Anfeuerungsrufen der Fans. Das Üble: Der SCB-Kapitän muss vom Eis gestützt werden, gibt aber direkt nach Abpfiff Entwarnung. Es sei nur das Schienbein etwas blau, sonst aber nichts schlimmes.