Bietigheim Steelers Ellentäler schlagen in Überzahl gnadenlos zu

Von Niklas Braiger
Tyler McNeely erzielt das vierte, fünfte und siebte Tor beim 8:3-Sieg gegen den EC Peiting. Foto: Ralf Poller/Avanti

Die Bietigheim Steelers schlagen fünf Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis zu. Dadurch kommen sie zum 8:3-Auswärtssieg in Peiting. Bastian Eckl und Tyler McNeely erzielen je einen Hattrick.

Sechs Mal sind die Bietigheim Steelers am Freitagabend beim EC Peiting in Überzahl. Fünf Mal schlagen die Ellentäler am 20. Spieltag der Eishockey-Oberliga mit einem Mann mehr zu. Allen voran im zweiten Drittel lassen die Schwaben den Oberbayern keine Chance, am Ende gewinnt der SCB mit 8:3 beim Auswärtsspiel. „Wir kommen im zweiten Drittel in einen Lauf und kriegen es gut unter. Im dritten Drittel konnten wir dann das Spiel verwalten“, sagt Alexander Dück, Trainer der Steelers, nach der Partie. Sein Gegenüber John Sicinski kritisiert: „Wir haben nur 20 Minuten lang dagegengehalten. Was im zweiten Drittel passier ist, kann ich nicht erklären. Wir waren undiszipliniert.“

Beide Seiten brauchen lange, um in die Begegnung zu finden. Sowohl der SCB, wie auch der ECP lässt die Scheibe bis zur gegnerischen blauen Linie sauber laufen, im Angriffsdrittel fehlt dann aber durchweg die Genauigkeit und der endgültige Zug zum Tor. So bleibt auch die erste Überzahlsituation für die Gäste noch ungenutzt.

Eckl mit erstem Tor in Überzahl

Doch nach dem zähen Beginn erwacht die Partie nach rund einer Viertelstunde zum Leben. Bastian Eckl wird nach einer erneuten Strafe gegen die Hausherren von Pawel Dronia in halbrechter Position bedient und nagelt den Puck ansatzlos durch zwei Verteidiger hindurch über die Fanghand von Goalie Erik Eder in die Maschen. Für den 18-Jährigen, der zum ersten Mal im Tor steht und sonst nur dritter Schlussmann ist, gibt es nichts zu halten (17.).

Doch Peiting lässt die Köpfe nicht hängen und geht sofort wieder auf Angriff: Das funktioniert, noch vor der Drittelpause drehen die Oberbayern das Spiel. Bei einem simplen Steilpass ins Zentrum von Marco Niewollik reagiert Simon Mayr schneller, als die gesamte SCB-Hintermannschaft. So kommt er als Erster an die Scheibe und schiebt durch die Hosenträger von David Zabolotny zum 1:1 nach nur eineinhalb Minuten. Und erneut vergehen keine zwei Zeigerumdrehungen, da klingelt es schon wieder. Dieses Mal bestraft Martin Hlozek die hohe Verteidigung des SCB, spielt ein schnelles Drei-gegen-eins aus und stellt die Partie somit blitzschnell auf den Kopf (20.).

In der Drittelpause scheint Alexander Dück dann wohl die richtigen Worte gefunden zu haben, denn aus der Kabine kommen die Schwaben hellwach. Nach 122 Sekunden – die Steelers natürlich mit einem Mann mehr – blockt Kanya selbst einen Distanzversuch von Sören Sturm, der Abpraller landet direkt auf der Kelle von Christoph Kiefersauer, der nur noch zum 2:2 abstauben muss. Nach einer halben Stunde geht das Überzahl-Spektakel weiter und die Ellentäler drehen das Spiel wieder: Fedor Kolupaylo erobert das Hartgummi in der neutralen Zone, hat die Übersicht für Kiefersauer, der sich bei Sturm für die indirekte Vorlage zuvor revanchiert: Der Stürmer legt auf den Routinier quer, der mit Leichtigkeit das 3:2 erzielt (29.).

McNeely steht sträflich frei

Erik Eder ist dann auch beim vierten Treffer der Gäste machtlos, dieses Mal ausnahmsweise im Fünf-gegen-fünf. Umso fahrlässiger, dass sich beim ECP keiner für Tyler McNeely zuständig fühlt: Der Kanadier kriegt einen scharfen Querpass von Sturm – der damit an jedem der ersten vier Treffer beteiligt ist – direkt vor das Netz, McNeely muss nur noch den Schläger hinhalten (33.).

Bei den Gastgebern, die in Person von Felix Beauchemin-Brassard per Penalty an Zabolotny scheitern, macht sich der Frust bemerkbar. Samuel Payeur schlägt Marek Racuk böse Abseits der Scheibe und ohne Not ans Knie und muss dafür für fünf Minuten auf der Strafbank über seine bösen Taten nachdenken. In dieser Zeit sorgt der SCB für die Vorentscheidung, denn während der großen Strafe ist es erst erneut McNeely, der frei vor dem Tor auftaucht und zum 5:2 einschiebt (38.), 14 Sekunden später verschätzt sich Eder nach einem langen Pass aus der eigenen Zone der Steelers. Der Goalie will den Puck abfangen, Bastian Eckl ist jedoch schneller und spritzt dazwischen, umkurvt den Youngster und schiebt zum 6:2 noch vor der Pausensirene ein

McNeely und Eckl mit Drittem

Und auch nach der zweiten Unterbrechung schlägt der Spitzenreiter zügig zu, Übeltäter Payeur kommt gerade wieder aufs Eis, da kommt ein Schussversuch von Erik Nemec an den zweiten Pfosten durch zu McNeely, der nur die Kelle hinhält und den Hattrick schnürt (42.). Allerdings zeigen die Hausherren kämpferischen Willen, Mayr zieht die Scheibe am kurzen Eck an Zabolotny vorbei, da sind nur 15 Sekunden nach dem 2:7 vergangen. Den Schlusspunkt der Partie setzt nochmals Eckl. Auch der gebürtige Regensburger darf sich über einen Dreierpack freuen, drei Minuten vor Schluss blockt Tamas Kanya baugleich zum 2:2 einen Abschluss von Sören Sturm, der Abpraller landet beim 24-Jährigen, der den 8:3-Endstand markiert.

 
 
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