Bietigheim Steelers „Es müssen Punkte her“

Von Michael Nachreiner
Keine Scheibe verloren geben – das muss das Motto von Max Prommersberger und den Steelers in Berlin sein. Foto: /Mathias Lehmann

Beim Deutschen Meister Eisbären Berlin, der Drittletzter in der DEL ist, stehen die Steelers fast schon unter Zugzwang.

Als die Bietigheim Steelers am zehnten Spieltag der Deutschen Eishockey Liga (DEL) Mitte Oktober bei den Eisbären Berlin mit 4:2 gewannen, kam der zweite Saisonsieg der Mannschaft aus dem Ellental nach 60 Minuten beim Deutschen Meister fast einer Sensation gleich. Zumal die Bietigheimer damals verletzungs- und krankheitsbedingt mit nur 14 Feldspielern aufgelaufen sind.

Wenn die Steelers an diesem Freitag (19.30 Uhr) zum zweiten Duell in der Bundeshauptstadt antreten, sind dagegen drei Punkte fast schon Pflicht. Wollen die Bietigheimer die rote Laterne in dieser Saison noch einmal loswerden, müssen sie vor allem gegen die direkten Konkurrenten gewinnen. Und ein solcher sind die Berliner in der Zwischenzeit definitiv geworden. Der amtierende Deutsche Meister steht mit 34 Punkten aus 31 Spielen gerade so über dem Strich auf dem ersten Nichtabstiegsplatz 13. Die Steelers sind mit 22 Zählern aus 30 Begegnungen das Schlusslicht – Rang 15. „Es ist egal, gegen wen wir spielen. Es müssen Punkte her“, fordert Steelers-Goalie Sami Aittokallio.

Keine zwei Siege in Folge

Die Eisbären haben in dieser Runde überhaupt keine Konstanz. Seit Anfang Oktober, als sie erst die Düsseldorfer EG schlugen und dann beim ERC Ingolstadt triumphierten, haben sie es nicht mehr geschafft, zweimal in Folge zu gewinnen. Auch der 3:2-Erfolg beim derzeitigen Vorletzten Augsburger Panther am vergangenen Sonntag hat keine Ruhe reingebracht – und den Berlinern auch kein Selbstvertrauen gegeben. Denn unter der Woche gingen sie ziemlich sang- und klanglos bei den Grizzlys Wolfsburg mit 0:5 unter. Zu allem Überfluss aus Berliner Sicht ereilte die Verantwortlichen der Eisbären am Dienstag eine Hiobsbotschaft: Brendan Guhle hat seine aktive Profikarriere aus persönlichen Gründen mit sofortiger Wirkung beendet. „Es war ein Schock, als Brendan uns über seine Entscheidung informiert hat. Wir wurden von dieser vollkommen unvorbereitet getroffen. Nach seiner überstandenen Verletzung war er eine wichtige Stütze in unserer Verteidigung. Sowohl die Trainer, die Mannschaft als auch ich haben versucht, ihn noch einmal umzustimmen. Es wird schwer, ihn zu ersetzen“, berichtet Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer.

Nur sieben Spiele für die Eisbären

Guhle war erst im Sommer aus der Organisation des NHL-Teams Anaheim Ducks, für die er in drei Spielzeiten aber nur 42 Partien in der nordamerikanischen Profiliga bestritt, nach Berlin gewechselt. Der Verteidiger aus Kanada verletzte sich jedoch direkt im ersten Gruppenspiel der Champions Hockey League und fiel lange aus. Erst am 30. November debütierte der 25-Jährige für die Eisbären in der DEL und absolvierte in der Folge sieben Ligaspiele für den Hauptstadtklub. „Wir möchten festhalten, dass Brendans Entschluss nicht mit seiner Verletzung aus dem Sommer zusammenhängt“, fügt Richter noch hinzu.

Außerdem hat sich Alexandre Grenier eine Schulterverletzung zugezogen. Korbinian Geibel ist nach einer Knie-OP für Wochen raus. Und Manuel Wiederer fehlt mindestens drei Spiele.

„Ganz offensichtlich hat Berlin aktuell Probleme – wir aber auch“, gibt Aittokallio wenig auf die Tabellensituation in der DEL und die Personalschwierigkeiten bei den Berlinern. „Wir müssen unsere Leistung einfach aufs Eis bekommen.“   Michael Nachreiner

 
 
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