Am Sonntag hatten die Ultras der Bietigheim Steelers die Nase voll. Selbst einige Hardcore-Fans des DEL2-Schlusslichts hingen ihre Banner ab und verließen die Halle zum Ende des zweiten Drittel. Dort stand es bereits 0:7, Torwart Leon Doubrawa gibt sich die Mitschuld für die schwache Leistung, ist aber klar der Meinung: „Es war einfach ein Scheißtag von jedem Einzelnen, mir eingeschlossen. Wir müssen einfach zusammen halten.“ Der 22-Jährige will jetzt am Wochenende nochmal neu angreifen, für ihn und sein Team geht es am Freitag (19.30 Uhr/sprade.tv) zu Hause gegen den EV Landshut, am Sonntag reist der SCB dann zum Auswärtsspiel bei den Selber Wölfen.
Bietigheim Steelers „Gesunder Konkurrenzkampf“ auf der Torwartposition
Leon Doubrawa stand in der vergangenen Woche bei den Steelers im Tor, weil Olafr Schmidt krank war. Ob er am Wochenende spielt, ist noch unklar.
Ärger der Fans nachvollziehbar
„Ich erwarte von uns, dass wir von Anfang an bereit sind, nicht wie beim Rosenheim-Spiel“, fordert der Goalie von der Mannschaft. Dass die Fans ihren Support am Sonntag eingestellt haben, hat er bemerkt: „Natürlich bekomme ich das mit. Sie stehen ja im dritten Drittel mir im Rücken. Dass die Fans dann manchmal verärgert sind und das Zeug einpacken, ist in irgendeiner Hinsicht verständlich“, erklärt er.
Ob der gebürtige Oberbayer auch gegen den EVL im Tor stehen wird, ist noch nicht klar. Olafr Schmidt – der zuvor hauptsächlich Eiszeit bekam – ist nach Krankheit wieder fit. Trainer Alexander Dück wartet mit der Entscheidung bis zum Spiel: „Wenn Olafr bis dahin bei 100 Prozent ist, spielt er. Wenn nicht, spielt Leon.“ Zwar kämpfen beide um den Vorrang auf der gleichen Position, doch böses Blut fließt nicht. „Wir verstehen uns sehr gut. Ein gesunder Konkurrenzkampf ist am angenehmsten, wenn man Privates und Professionelles trennen kann und dem anderen auch mal was gönnt“, sagt Doubrawa.
Neben Schmidt soll auch Ryker Killins wieder in der Verteidigung mithelfen. Dafür fallen aber mit Ryon Moser, Niklas Heinzinger und Joshua Rust drei weitere Spieler krankheitsbedingt aus. Auch Paul Mayer steht nicht im Aufgebot, da er mit der U19-Nationalmannschaft unterwegs ist. Ebenso fehlen die Langzeitverletzten Jackson Cressey, Brett Welychka und Guillaume Naud weiterhin.
Rechenspielchen beginnen
Obwohl die Lage aktuell schon fast aussichtslos scheint – und die weiteren Verletzten nicht für Optimismus sorgen – bleibt Doubrawa zuversichtlich: „Wir setzen alles dran, noch alles Mögliche machen zu können. Wir denken von Spiel zu Spiel und solange es rechnerisch möglich ist. Mal schauen, was passiert.“
Denn die Liga ist so eng, wie noch nie, ein Beispiel dafür sind die aktuell viertplatzierten Ravensburg Towerstars. Die könnten am Ende irgendwo zwischen Platz eins und dem vorletzten Rang die reguläre Spielzeit abschließen. Die Steelers könnten sich (höchst unwahrscheinlich, aber mathematisch möglich) sogar noch direkt in die Playoffs schießen.