Bietigheim Steelers Großer Kampf wird nicht belohnt

Von Michael Nachreiner
Mannheims David Wolf (von links) behauptet den Puck gegen Mathew Maione Foto: /Oliver Bürkle

Das Team von Trainer Daniel Naud verlangt dem DEL-Titelanwärter Adler Mannheim alles ab, verliert aber nach zweimaliger Führung mit 4:5 nach Verlängerung.

Endlich – muss man fast aus Sicht der Bietigheim Steelers sagen – hat das Ergebnis auch mit der Leistung übereingestimmt. Gegen den Titelanwärter der Deutschen Eishockey Liga (DEL), die Adler Mannheim, erkämpfte sich die Mannschaft von Trainer Daniel Naud einen Punkt. Die Steelers verloren vor 4219 Zuschauern in der Ege-Trans-Arena erst nach Verlängerung mit 4:5.

„Es kommt nicht oft vor, dass man einem Gegner zu einer Niederlage gratuliert. Die Bietigheimer haben hart gespielt und uns alles abverlangt“, zollt Adler-Trainer Bill Stewart den Gastgebern Respekt. Und sein Gegenüber Daniel Naud ergänzt: „Wir haben füreinander gespielt, uns füreinander aufgeopfert und uns nie aufgegeben. Der gute Start hat uns Flügel verliehen. Dadurch, dass wir in Führung gegangen sind, haben wir viel Selbstvertrauen bekommen.“

Auf so eine Intensität und Aggressivität, wie sie die Bietigheimer zu Beginn aufs Eis legten, schienen die Mannheimer nicht vorbereitet. Die Konsequenz: Nach einem Bauerntrick drückte Evan Jasper die Scheibe unter Adler-Goalie Arno Tiefensee hindurch über die Linie (5.). Nur 35 Sekunden später hatte Alexander Preibisch sogar das 2:0 auf dem Schläger. Im Eins-gegen-eins scheiterte er aber an Tiefensee. Besser machte es wiederum nur knapp 90 Sekunden später Michael Keränen. Nachdem Teemu Lepaus von hinter dem Tor auf seinen Landsmann zurückgelegt hatte, jagte der Finne den Puck humorlos ins kurze Eck (7.).

Die Mannheimer brauchten einige Zeit, um sich von dem Doppelschlag zu erholen. Die Bietigheimer verteidigten ihre eigene Zone allerdings auch aufopferungsvoll. Doch als Joshua Atkinson gerade einmal 25 Sekunden auf der Strafbank saß, schlugen die Adler zu. Mark Katic zog von der blauen Linie ab. Im Getümmel schob letztlich Borna Rendulic den Puck zum Anschlusstreffer über die Linie (18.).

Nur knapp eine halbe Minute später wäre Steelers-Goalie Sami Aittokallio beinahe ein zweites Mal geschlagen gewesen. Rendulic lenkte einen Schuss von Korbinian Holzer ans Lattendreieck (18.). 113 Sekunden vor der Drittelpause musste der Schlussmann dann doch hinter sich greifen. Stefan Loibl erzielte das 2:2 (19.).

Auch im zweiten Durchgang überraschten die Steelers die Mannheimer. In der 22. Minute zappelte der Puck nach einem Schuss von Mathew Maione im Netz der Adler. Die dritte Zwei-Minuten-Strafe gegen die Bietigheimer nutzten die Gäste aber mit ihrem zweiten Powerplay-Tor zum erneuten Ausgleich. Nigel Dawes traf zum 3:3 (10.). Er reagierte am schnellsten, nachdem sein Teamkamerad Thomas Larkin schon fast den Puck verloren hatte.

Mit zunehmender Spieldauer wurde die Überlegenheit der Gäste immer erdrückender. Die Steelers bekamen die Scheibe kaum mehr aus ihrer eigenen Zone heraus. Konstruktive Angriffe hatten Seltenheitswert. Allerdings hatten sie das Glück auf ihrer Seite. Dreimal trafen die Adler nur den Pfosten – Nicolas Krämmer (45.), Denis Reul (47.) und Katic (51.).

Gut zwei Minuten vor dem Ende knackten Die Mannheimer das Steelers-Abwehrbollwerk ein viertes Mal. Nach einem Scheibenverlust von Lepaus in der neutralen Zone fand Ryan MacInnis Krämmer, der das 4:3 besorgte (58.). Naud nahm direkt darauf eine Auszeit und schickte einen sechsten Feldspieler für Aittokallio aufs Eis. Mit Erfolg: 46 Sekunden vor dem Ende traf Keränen zum 4:4. 

In der Verlängerung „wollten wir aber ein bisschen zu viel“, sagt Naud. Holzer machte im Eins-gegen-eins mit Aittokallio alles klar (63.).

Die nächste Gelegenheit für die Steelers, drei Punkte einzufahren, haben die Bietigheimer am Sonntag. Um 19 Uhr treffen sie in Nürnberg auf die Ice Tigers.

 
 
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