Bietigheim Steelers Hoffen auf Puckglück und Erfolgserlebnisse

Von Andreas Eberle
Mittelstürmer C.J. Stretch (links) schoss vor einer Woche in Bremerhaven den ersten Bietigheimer Saisontreffer. Zwei Tage später erzielten die Steelers beim 1:5 gegen Straubing ebenfalls nur ein Tor. Platzt nun gegen Ingolstadt im Angriff der Knoten? Foto: /Ralf Poller

Im Heimspiel gegen Ingolstadt sollen die ersten Punkte der Saison 2022/23 her. Trainer Naud bemängelt die Chancenverwertung, vertraut aber den bisherigen Reihen.

Die Bietigheim Steelers befinden sich in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) in illustrer Gesellschaft: Nach den ersten beiden Spieltagen stehen sie Seite an Seite mit den Topklubs aus Mannheim, Berlin und Wolfsburg – allerdings im Tabellenkeller. Die Schwaben sind mit null Punkten Letzter, die genannten Titelanwärter rangieren, ebenfalls noch sieglos, unmittelbar davor. „Zu Beginn einer Saison passieren immer Überraschungen. Die Tabelle sieht darum noch nicht normal aus, aber den jetzigen Stand sollte man auch nicht überbewerten“, sagt Steelers-Coach Daniel Naud.

Sein Team nimmt an diesem Freitag (19.30 Uhr) im Heimduell gegen den ERC Ingolstadt den dritten Anlauf, selbst zu überraschen und etwas Zählbares zu holen. Die Oberbayern sind unter ihrem neuen kanadischen Trainer Mark French mit einer 3:4-Niederlage in Düsseldorf nach Verlängerung und einem 5:2-Erfolg über Iserlohn in die Hauptrunde gestartet. Am Sonntag (19 Uhr) wartet dann das erste Baden-Württemberg-Duell bei den Adlern Mannheim auf den SCB.

„Viele Sachen haben wir schon richtig gut gemacht. Darauf lässt sich aufbauen. Jetzt geht es darum, 60 Minuten konzentriert und konsequent zu spielen“, sagt Naud mit Blick auf die Auftaktniederlagen in Bremerhaven (1:3) und zu Hause gegen Straubing (1:5). Unter der Woche hat der 60-Jährige mit seinen Schützlingen täglich Videos geschaut und die beiden Partien aufgearbeitet.

Als Manko hat Naud die Chancenverwertung ausgemacht. In den bisher 120 absolvierten DEL-Minuten sprangen nur zwei Treffer durch C.J. Stretch und Neuzugang Chris Wilkie heraus. Mitunter fehlten dem SCB in der Offensive der Zug zum Tor und die zündenden Ideen. „Allein Keränen hätte am letzten Wochenende drei Tore schießen können“, sagt Naud und weist auf zwei Pfostentreffer sowie mehrere Großchancen hin, bei denen der Finne knapp vorbeizielte. „Wir müssen weiter hart arbeiten, dann haben wir irgendwann auch das nötige Scheibenglück“, so der Trainer.

An der Zusammenstellung der Reihen will er aber nicht rütteln. So bildet Stretch wie gehabt mit den Finnen Keränen und Teemu Lepaus den Paradesturm. Und Evan Jasper führt die Nordamerika-Connection mit Chase Berger und Wilkie an. Die Idee dahinter: Mit einem arrivierten Angreifer an ihrer Seite sollen sich die Neuzugänge leichter tun, das System zu adaptieren. In der Vorsaison hatten Stretch, Jasper sowie der nach Schweden gewechselte Toptorjäger Riley Sheen eine der stärksten Reihen der Liga gebildet. Naud hofft, dass bei der neu formierten Offensive nun auch bald der Knoten platzt: „Die Jungs werden von Spiel zu Spiel besser. Wenn sie dann ihr Erfolgserlebnis haben, wird’s für alle leichter.“

Kuqi stürmt für Selb

Fabjon Kuqi wird am Wochenende allerdings keinen Beitrag zur Bietigheimer Torproduktion leisten. Der 21-jährige Nachwuchsstürmer unterstützt, so wie auch die Bietigheimer Defensivtalente Lucas Flade und Jimmy Martinovic, den DEL2-Kooperationspartner Selber Wölfe in den Partien gegen Krefeld und Bayreuth. Flade und Martinovic hatten bei den Oberfranken bereits am Auftaktwochenende als eingespieltes Verteidiger-Pärchen überzeugt. „Für ihre Entwicklung ist es besser, wenn sie in Selb viel Eiszeit bekommen statt nur vier Minuten bei uns“, sagt Naud.

Sorgenkind Atkinson

Dagegen bleibt Verteidiger Joshua Atkinson das Sorgenkind im Kader. Er sei aus medizinischen Gründen weiterhin nicht spielfähig, wie der Coach erklärt. Bisher ist der 29-jährige Kanadier darum auch noch nicht für die DEL lizenziert. In der Vorbereitung hatte Atkinson, der vom ungarischen Verein Fehérvár AV19 ins Ellental gewechselt war, noch acht Testspiele für die Steelers bestritten.

 
 
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