Bietigheim Steelers Huskies reicht der Schongang

Von Michael Nachreiner
Huskies-Goalie Philipp Maurer (von rechts) war ein sicherer Rückhalt für sein Team. Und den Rebound kontrollierten die Kasseler unter anderem gegen Marek Racuk und Brett Schaefer. Foto: Avanti/Ralf Poller

Der DEL2-Spitzenreiter aus Kassel muss beim 4:1 in Bietigheim nicht an die Grenze gehen. Die Steelers wehren sich aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten.

Die Kassel Huskies haben am Dienstagabend bei den Bietigheim Steelers nichts anbrennen lassen. Der Spitzenreiter der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2) aus Nordhessen musste sich beim Schlusslicht dabei noch nicht einmal richtig verausgaben, um den 4:1-Sieg perfekt zu machen. Dennoch feierte die Enztalkurve die Steelers nach der Schlusssirene lautstark. Über die Unterstützung über das gesamte Spiel war auch Bietigheims Trainer Alexander Dück glücklich: „Das war eine super Stimmung von der ersten bis zur letzten Minute.“

Die Niederlage war für den Coach der Gastgeber dagegen eher nebensächlich. „Für uns stehen andere Punkte im Vordergrund. Wir haben einiges ausprobiert, haben ein paar Reihen gewechselt und einige Spieler wieder im Kader. Außerdem haben wir jetzt fünf harte Trainingstage hinter uns. Den Jungs fehlte etwas die Energie“, erklärt Dück. Vor allem im Aufbau war das zu sehen. „Die Huskies haben uns früh unter Druck gesetzt. Wir müssen die Scheibe schneller laufen lassen und vom Kopf her frischer sein. Das hat noch nicht ganz geklickt“, sagt der Coach.

Keine Sicherheit zu Beginn

Die kleinere Ligapause hatte den Steelers ob der vielen personellen Veränderungen im Kader keine Sicherheit gegeben. Zu Beginn reihte sich ein individueller Fehler an den anderen – mal leisteten sich die Bietigheimer Stockfehler, mal landete ein Pass direkt auf dem Schläger eines Kasselers. Erst nach rund zehn Minuten legten die Gastgeber ihre Nervosität ab. Zu diesem Zeitpunkt konnten sie sich aber schon bei Leon Doubrawa bedanken, dass noch die Null bei den Gegentoren auf der Anzeigetafel stand. Denn der Steelers-Goalie entschärfte mehrere gute Möglichkeiten der Huskies. Unter anderem vereitelte er die beste Chance der Gäste, als Pierre Prieto nach einem harten Check eines Kasselers gegen Jack Doremus in der Bietigheimer Zone frei zum Schuss kam (20.).

Fahrt nahm die Partie erst im zweiten Drittel auf. Bereits nach 27 Sekunden nach Wiederbeginn zappelte der Puck im Bietigheimer Netz. Doubrawa hatte gegen Joel Lowry nach einem scharfen Pass vors Tor aus kurzer Distanz zunächst noch pariert. Beim Nachschuss war der Steelers-Goalie aber machtlos. Und nur rund drei Minuten später erhöhten die Huskies auf 2:0. Wieder war Doubrawa bei einem Schuss zur Stelle – dieses Mal von Ryan Olson. Doch Alex Ahlroth staubte ab (24.).

Die dritte Zwei-Minuten-Strafe gegen die Gäste nutzten dann auch die Steelers für ihren ersten Treffer. Jackson Cressey wurde ziemlich alleine gelassen und hämmerte die Hartgummischeibe über die rechte Schulter von Kassels Torwart Philipp Maurer in den Kasten (37.).

Unnötige Strafzeiten

Doch auch die Bietigheimer leisteten sich einige Strafzeiten, darunter zwei wegen zu vielen Spielern auf dem Eis und eine wegen Spielverzögerung. Bei Letzterer hatte Ryon Moser gerade sieben Sekunden in der Kühlbox Platz genommen, da stellte Ahlroth den Zwei-Tore-Vorsprung der Huskies wieder her (38.).

Im Schlussabschnitt plätscherte das Spiel vor sich hin. Die Kasseler machten nicht mehr als das Nötigste. Dennoch erzielte Yannik Valenti noch das 4:1. Der Huskies-Goldhelm ersprintete sich einen Pass von Alexander Preibisch, der unter Bedrängnis an der Bande den Puck nur irgendwie aus der eigenen Zone befördern wollte, und ließ auch Doubrawa keine Chance (55.). Schon zu Beginn des Drittels hatte Olson den vierten Treffer der Gäste auf dem Schläger, scheiterte aber am Steelers-Schlussmann (44.).

Die Gastgeber gaben sich aber nicht auf. Bis zum Schluss versuchten sie alles in ihren Möglichkeiten. Und das eine oder andere Tor hätten sie auch verdient gehabt. Doch Lewis Zerter-Gossage zielte zu zentral (51.). Und Cole MacDonald traf von der seitlichen Bande nur den Pfosten (53.).

 
 
- Anzeige -