Der Aufwärtstrend bei den Bietigheim Steelers hält an. Der DEL2-Klub aus dem Ellental ließ nach der Minikrise über Weihnachten und Silvester den vier Punkten gegen Dresden und in Rosenheim am vergangenen Wochenende drei weitere Zähler folgen. Die Steelers besiegten den Tabellendritten Ravensburg Towerstars mit 3:2. „Wir haben fokussiert, kompakt, diszipliniert und engagiert gespielt. Und es war egal, wer auf dem Eis stand, jeder hat an den Sieg geglaubt“, berichtet Steelers-Trainer Daniel Naud. Und sein Gegenüber Gergely Majaross ergänzt: „Wir haben versucht, Druck aufzubauen. Aber wir hatten nicht die Energie und waren nicht bissig genug.“
Bietigheim Steelers Joshua Rust schießt DEL2-Schlusslicht zum Sieg
Der 20-Jährige erzielt beim Erfolg der Bietigheim Steelers gegen den Tabellendritten Ravensburg Towerstars das 3:2, sein erstes DEL2-Tor. Trainer Daniel Naud zaubert mit Nicolas Hinz einen Neuzugang aus dem Hut.
Mit dem 19-jährigen Nicolas Hinz zauberte Naud einen Neuzugang aus der eigenen U20 aus dem Hut und stellte ihn gleich zu Jack Doremus und Alexander Preibisch in die erste Sturmreihe. „Nick ist kurz aus Landshut zu uns gewechselt und war eigentlich für unsere DNL-Mannschaft vorgesehen. Aber er geht nicht mehr zur Schule, trainiert immer mit uns und hat uns überzeugt. Dass wir ihn lizenzieren, war aber eine spontane Entscheidung“, erklärt der Coach.
Nach den beiden frühen Gegentoren gegen Dresden und in Rosenheim vor einer Woche standen die Steelers zu Beginn defensiv gut. Die Ravensburger kamen nur aus der Entfernung zum Abschluss. Die beste Gelegenheit für die Gäste im ersten Drittel bot sich Matt Alfaro kurz vor Ende des Abschnitts. Doch Olafr Schmidt, der wieder ohne Fehl und Tadel war, entschärfte den Schuss des Kanadiers mit einem Reflex (17.). „Wir haben die Schläger kontrolliert und das sogenannte Stick-Duell für uns entschieden“, lobt Naud.
Auf der anderen Seite hatte erst Pascal Zerressen das Bietigheimer 1:0 auf dem Schläger. Doch er scheiterte am Lattendreieck (7.). Und der Steelers-Kapitän sowie Fabjon Kuqi brachten den Puck auch in Überzahl aus dem Getümmel heraus nicht über die Linie (19.). Gästegoalie Ilya Sharipov und ein Ravensburger Feldspieler verhinderten den Rückstand der Towerstars mit vereinten Kräften auf der Linie.
Kurz nach Beginn des Mittelabschnitts mussten die Steelers dann doch den Rückstand hinnehmen. Einen Schuss von Oliver Granz fälschte Robbie Czarnik fälschte ab (22.). Die Steelers ließen sich vom Rückstand aber nicht beeindrucken. In Unterzahl hätte Doremus beinahe den Ausgleich erzielt. Doch sein Schuss traf nur den Pfosten (24.). Alfaro hätte aber auch in Unterzahl für die Gäste treffen können (29.).
Als Jackson Cressey, der beim Nachsetzen gegen Sharipov, obwohl der schon die Fanghand auf der Scheibe hatte, von Granz einen Schlag mit dem Schläger auf die Hand bekam, darauf direkt abdrehte, aber ebenso wie Granz für zwei Minuten in die Kühlbox geschickt wurde – Granz für Stockschlag, Cressey für unsportliches Verhalten –, wurde die Ege-Trans-Arena zum Hexenkessel. Angetrieben von den Fans glich Preibisch per Direktabnahme aus (30.). Und nur 97 Sekunden später brachte Lewis Zerter-Gossage die Steelers in Führung (32.). Er musste nach Vorarbeit von Ryon Moser nur noch vollenden.
Zu Beginn des dritten Drittels hätten erst Zerter-Gossage, der an Sharipov scheiterte, und dann Niklas Heinzinger, dem der Puck frei vor dem Tor versprang, erhöhen können. Den Treffer setzten allerdings die Ravensburger. Czarnik fuhr alleine auf Schmidt zu, verzögerte lange und legte dann ab. Sam Herr drückte die Scheibe durch Schmidts Hosenträger über die Linie (47.).
Der Ausgleichstreffer gab den Towerstars Aufwind. Nur Sekunden später hatte Maximilian Hadraschek die Führung der Gäste auf dem Schläger. Doch Schmidt fuhr den Schoner schnell genug aus. Die Bietigheimer befreiten sich aber wieder. Und beinahe wäre Hinz zum Held des Abends geworden. Doch seinen Schuss bei einem Konter parierte Sharipov (54.). Diesen Part übernahm Joshua Rust. Der 20-Jährige drückte den Puck nach einem Schuss von Niklas Heinzinger und dem Nachsetzen von Zerressen zu seinem Premierentor im Profibereich über die Linie (56.).
In der Schlussphase warfen die Gäste noch mal alles nach vorne, waren am Ende sogar in doppelter Überzahl, weil Moser auf die Strafbank musste und Majaross Shapirov vom Eis geholt hatte. Doch mit viel Können und etwas Glück verteidigten die Steelers ihren Vorsprung.