Bietigheim Steelers Kangasalusta-Team will Abstieg hinauszögern

Von Andreas Eberle
Mathew Maione (links) ist für seinen Offensivdrang bekannt. Der Kanadier ist dankbar für die Unterstützung der Fans. Foto: /Oliver Bürkle

Mit dem Rückenwind aus dem Nürnberg-Spiel treten die Bietigheim Steelers am Dienstag beim Tabellenzweiten ERC Ingolstadt an. Der SCB hofft im fast aussichtslosen Abstiegskampf auf Mannheimer Schützenhilfe in Augsburg.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, heißt es im Volksmund. Doch selbst der größte Optimist im Fanlager der Bietigheim Steelers wird wohl nicht mehr an ein Eishockey-Wunder glauben, sprich: dass der SCB in der DEL bleibt. Zwei Bedingungen müssten dafür erfüllt sein. Zum einen müsste das Schlusslicht in den restlichen drei Begegnungen alle neun Zähler holen und der Vorletzte Augsburger Panther zugleich gänzlich leer ausgehen – was die Steelers in der Tabelle noch auf Rang 14 hieven würde. Und zum anderen dürfte es keinen Aufsteiger aus der DEL2 geben, was ein Scheitern der Erstliga-Kandidaten aus Kassel, Krefeld und Dresden in den dortigen Playoffs impliziert. Szenarien also, die nur sehr unwahrscheinlich eintreten werden, erst recht in der Summe.

Sollte das Team von Trainer Pekka Kangasalusta an diesem Dienstag (19.30 Uhr/Magenta Sport) beim Tabellenzweiten ERC Ingolstadt nicht drei Zähler entführen, ist der Bietigheimer Abstieg auch rechnerisch besiegelt. Dasselbe gilt, wenn Augsburg im Heimspiel gegen die Adler Mannheim punktet. „Wir wollen unsere Minimalchance aufrechterhalten. Die Jungs wollen noch mal zeigen, dass sie es können“, sagt der scheidende Steelers-Geschäftsführer Volker Schoch.

Beim 5:2-Sieg am Sonntag gegen den Playoff-Kandidaten Nürnberg Ice Tigers hat die Mannschaft jedenfalls eindrucksvoll demonstriert, dass sie noch lebt. Die Mannen in Grün ließen selbst nach einem 0:2-Rückstand die Köpfe nicht hängen und legten im Mitteldrittel eine Effektivität an den Tag, die sie über weite Strecken der Saison hatten vermissen lassen: In exakt neun Minuten und fünf Sekunden gelangen den Schwaben vier Treffer.

Maione dankt den Fans

Mathew Maione war einer der Torschützen. Der kanadische Verteidiger, der die meisten Schüsse aller Bietigheimer Profis abzufeuern pflegt, wollte den Heimerfolg über die Franken auch als Dankeschön an den Anhang verstanden wissen. „Diese Umgebung ist besonders. Diese Fans sind unglaublich, und es macht riesigen Spaß“, erklärte Maione nach Spielende am Mikrofon von Magenta Sport und schwärmte: „Unsere Fans sind die besten. Sie haben uns das gesamte Jahr unterstützt, zu Hause und auswärts, auch bei Niederlagen. Ich kann gar nicht genügend gute Dinge sagen.“ So ähnlich haben sich auch schon andere Bietigheimer Cracks in der Vergangenheit über die Unterstützung von den Rängen geäußert.

Schüle fällt verletzt aus

Neben den Dauerverletzten Max Prommersberger und Josh Atkinson fällt am Dienstag ein weiterer Verteidiger aus: Tim Schüle verletzte sich gegen Nürnberg kurz vor der zweiten Drittelpause am Fuß, als ein Gegenspieler in ihn hineinrauschte. Auch Goalie Cody Brenner, der zuletzt wegen einer leichten Gehirnerschütterung pausierte, wird die Fahrt nach Oberbayern nicht mitmachen. Gut also, dass Sami Aittokallio rechtzeitig zum Saisonfinish wieder fit wurde und in Topform ist.

Das erste Hauptrundenduell in Ingolstadt hat Bietigheim Anfang November 2022 gewonnen – mit 2:1 nach Penaltyschießen. C.J. Stretch war damals mit seinen beiden Toren der Matchwinner. Im Ellental hatte dagegen zweimal der ERC das bessere Ende für sich: mit 3:0 und 4:3 nach Penaltyschießen. Die Panther belegen aktuell hinter dem Hauptrundenchampion Red Bull München Rang zwei und stehen längst als direkter Teilnehmer am Playoff-Viertelfinale fest. Ein Vorteil für die Steelers bei ihrem eigentlich fast aussichtslosen Kampf um den Klassenverbleib?   Andreas Eberle

Das Restprogramm der beiden DEL-Kellerkinder

Augsburger Panther (14. Platz, 48 Punkte, 127:181 Tore)Adler Mannheim (H) Eisbären Berlin (H)Löwen Frankfurt (A)

Bietigheim Steelers (15. Platz, 40 Punkte, 119:210 Tore)ERC Ingolstadt (A)Fischtown Pinguins Bremerhaven (H)Kölner Haie (A)

 
 
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