Nach zwei Siegen in Folge in der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2) nach dem Trainerwechsel haben die Bietigheim Steelers wieder einen Schritt zurück gemacht. Gegen den Tabellenzweiten ESV Kaufbeuren verlor die Mannschaft von Coach Daniel Naud mit 1:6. „Vielleicht war das Selbstvertrauen ein bisschen zu groß. Einige haben wohl geglaubt, es geht ohne 100 Prozent Einsatz und im System zu spielen weiter so“, erklärt der 61-Jährige. „Kaufbeuren ist aber auch eine sehr gute Mannschaft, die besser war als wir.“ Sein Gegenüber Marko Raita war auch voll des Lobes ob der Leistung seines Teams: „Es war ein überragendes Spiel von uns. Es gab zwar ein paar Momente, in denen wir überdrehten. Aber sobald wir gemerkt haben, dass die Dinge in die falsche Richtung liefen, haben wir das schnell unter Kontrolle bekommen.“
Bietigheim Steelers Kaufbeuren ist zu abgezockt für das Naud-Team
Ein Doppelpack innerhalb von gut 30 Sekunden – der erste Treffer fällt in doppelter Überzahl – bringt den Zweiten ESVK beim 6:1 in Bietigheim auf die Siegerstraße.
Der Frust der Steelers über die Klatsche entlud sich 40 Sekunden vor dem Ende. Nachdem Jack Doremus an der Mittellinie von Fabian Nifosi gefoult worden war, kam es direkt vor der ESVK-Bank zu einer Rudelbildung. Bietigheims Fabjon Kuqi und Sebasitan Gorcik ließen die Fäuste fliegen. Ryker Killens und Nifosi waren ebenfalls mittendrin. Als die Schiedsrichter die Streithähne getrennt hatten, mischte auch noch Kaufbeurens Johannes Krauß mit. Die Unparteiischen beließen es aber bei Zwei-plus-zwei-Minuten-Strafen wegen unnötiger Härte gegen Kuqi und Gorcik sowie bei einer kleinen Strafe wegen Beinstellens gegen Nifosi.
Eine doppelte Überzahl brachte den Kaufbeurern die Führung. Als Alexander Preibisch, der ein Kontertor nur durch ein Zwei-Minuten-würdiges Foul unterbinden konnte, und Ryker Killins gemeinsam in der Kühlbox schmorten, nutzten die Gäste die numerische Überlegenheit aus. Nachdem sie zweimal den Außenpfosten getroffen hatten, täuschte John Lammers einen Schuss nur an und bediente stattdessen Sami Blomqvist am kurzen Pfosten, der sofort in den Torraum weiterleitete. Dort hatte Tyler Spurgeon wenig Mühe, den Puck über die Linie zu drücken (17.).
Nur 31 Sekunden später machte Olafr Schmidt, der Leon Doubrawa im Kasten vertrat (Naud: „Er hat sich am Donnerstag verletzt und fehlt uns das ganze Wochenende.“), keine gute Figur. Obwohl der Steelers-Goalie freie Sicht hatte, ließ er den Schuss von Maximilian Hops unter der Fanghand durchrutschen (18.). Davor hatte Schmidt aber das ein oder andere Mal stark reagiert und das 0:0 festgehalten.
Bis zum Doppelschlag waren die Gastgeber sogar das leicht bessere Team. In der Abwehr sehr diszipliniert, ließen sie kaum Chancen der Kaufbeurer zu. Und im Angriff fehlte das Abschlussglück. Ein ums andere Mal stand ESVK-Goalie Rihards Babulis im Weg.
Noch schlimmer kam es für die Bietigheimer gleich zu Beginn des zweiten Drittels. Nur 121 Sekunden nach Wiederanpfiff zappelte die Hartgummischeibe schon wieder im Netz der Gastgeber. Blomqvist hatte das Spielgerät aus dem Getümmel über die Linie gedrückt (23.). Und beim 0:4 sah wieder Schmidt schlecht aus. Der Goalie konnte den Puck nach einem Schuss nicht festmachen. Am langen Pfosten reagierte Yannik Burghart am schnellsten und bugsierte die Scheibe über die Linie (28.).
Viele der 2672 Zuschauer in der Ege-Trans-Arena fühlten sich an vergangenen Sonntag erinnert. Vor fünf Tagen lagen die Steelers beim 5:4-Sieg nach Verlängerung gegen die Ravensburg Towerstars ebenfalls mit 1:4 zurück. Doch Geschichte wiederholte sich dieses Mal nicht. Vielmehr erhöhten die „Joker“ durch Blomqvist sogar auf 5:1 (48.). Der Finne zog, nachdem die Gäste ein Bully gewonnen hatten, direkt ab. Fast genau drei Minuten vor dem Ende machte Spurgeon das halbe Dutzend voll (58.).
Für Naud war die Niederlage aber nur eine Momentaufnahme. „Die Jungs werden gut reagieren, da bin ich mir sicher. Wir sind wieder auf dem Boden“, erklärt der Steelers-Trainer. Die Bietigheimer sind am Sonntag (16 Uhr/Sprade-TV) bei den Krefeld Pinguinen wieder gefordert.