Ihre Comeback-Qualitäten haben die Bietigheim Steelers erst am Dienstag gegen Dresden gezeigt. Den Beweis, dass sie auch einen Vorsprung über die Zeit bringen können, blieben sie dagegen am Freitag bei den Eisbären Regensburg schuldig. Aber zumindest entführten sie durch das 6:5 nach Verlängerung noch zwei Punkte aus der Domstadt. Den entscheidenden Treffer erzielte Ryker Killins in der dritten Minute der Verlängerung. Nach einem Puckverlust der Gastgeber an der blauen Linie der Steelers spielten Jack Doremus und er das Zwei-gegen-eins gegen Eisbären-Goalie Thomas McCollum clever aus. Es war der fünfte Sieg im achten Spiel, seit Daniel Naud als Trainer übernommen hat.
Bietigheim Steelers Killins beschert DEL-Absteiger Extra-Punkt
Durch das Tor des Verteidigers gewinnt Bietigheim in Regensburg mit 6:5 nach Verlängerung. Die Steelers führen zweimal mit zwei Toren, die Eisbären kommen aber jeweils zurück.
„Wir haben sehr diszipliniert gespielt. Dann hat man aber die Qualität von den Regensburgern gesehen, sie kamen zurück ins Spiel, und es entwickelte sich ein Hin und Her“, berichtet Naud. „Die zwei Punkte waren wichtig für die Tabelle. So langsam kommen wir in Fahrt.“
Die Steelers haben den Schwung vom 7:5-Wahnsinn zu Halloween gegen Dresden mitgenommen, allerdings zunächst auch von einem Klops von McCollum profitiert. Regensburgs Goalie ließ nämlich nach 160 Sekunden einen Schuss von Jack Doremus von der Mittellinie durchrutschen (3.). Nicht einmal eine Minute später erhöhte Lewis Zerter-Gossage sogar auf 2:0. Der Deutsch-Kanadier staubte ab, nachdem Jackson Cressey noch an McCollum gescheitert war (4.).
Doch schon in den Anfangsminuten wurde deutlich, wie fragil das Gebilde Bietigheim Steelers noch ist. Die Gäste aus dem Ellental gingen vor allem im Spielaufbau ein ums andere Mal recht fahrlässig mit dem Puck um, sodass die Regensburger immer wieder zu Scheibengewinnen und dadurch zu guten Chancen kamen. Auch der Anschlusstreffer resultierte wieder aus einem Fehler. Paul Mayer verlor hinter dem eigenen Kasten den Puck an Christoph Schmidt, der direkt auf Petr Heider ablegte. Und den Schuss des Eisbären-Verteidigers lenkte Yuma Grimm ins Tor (10.). Bei einem Konter lief dann Tomas Schwamberger allen davon und glich nach 16 Minuten aus. Guillaume Naud war gerade von der Strafbank zurückgekehrt, während Andrew Yogan noch in der Kühlbox schmorte.
Nach der ersten Drittelpause, in das die Steelers mit einem Blitztor von Doremus nach nur 17 Sekunden starteten, hatten die Bietigheimer ihre Unkonzentriertheiten im Spielaufbau besser im Griff. Beim 3:3 waren sie dennoch kurzzeitig unsortiert. Grimm nutzte das nach Vorarbeit von Heider direkt aus (37.). Und nur 20 Sekunden später hätte Yogan bei einem Konter die Eisbären das erste Mal in Führung bringen können. Sein Schuss ging allerdings knapp vorbei (28.).
Doch auch die Regensburger leisteten sich Fehler tief in der eigenen Zone. Einen Puckverlust gut zwei Minuten vor dem Drittelende bestrafte Cressey nach Zuspiel von Fabjon Kuqi eiskalt zur 4:3-Führung der Steelers. Und noch vor der Sirene erhöhten die Bietigheimer sogar auf 5:3. Als sowohl Jakob Weber als auch Marvin Schmid auf der Strafbank saßen, schlug Ryan Gropp zu (40.).
Im Schlussabschnitt verpassten es die Steelers erneut, aus einer numerischen Überzahl Kapital zu schlagen. Mehr als drei Minuten saß Schmid noch seine Zwei-plus-zwei-Minuten-Strafe aus dem zweiten Drittel ab, als er einen Bietigheimer mit dem Schläger im Gesicht verletzt hatte, doch ein Powerplay-Tor wollte nicht gelingen. Mit zunehmender Spielzeit wurden die Regensburger dann immer stärker. Doch es bedurfte zweier Überzahlsituationen, um auszugleichen. Erst saß Cressey in der Kühlbox, als Abbott Girduckis zum 4:5 traf. Dann durfte sich Gropp abkühlen, und Weber glich zum 5:5 aus (58.).
Am Sonntag (17 Uhr) kommt nun der souveräne Spitzenreiter Kassel Huskies in die Ege-Trans-Arena.