Bietigheim Steelers Kolupaylo bestätigt seine gute Form auch gegen den HEC

Von Niklas Braiger
Egal ob gegen einen, zwei oder drei Verteidiger: Gegen Fedor Kolupaylo (Mitte) ist am Freitagabend kein Kraut gewachsen. Der Deutsch-Russe sorgt für ein Tor und eine Vorlage gegen Höchstadt. Foto: /Oliver Bürkle

Von einem frühen Gegentor erholen sich die Bietigheim Steelers und gewinnen dank zwei Scorerpunkten des Deutsch-Russen mit 5:1.

Bei Fedor Kolupaylo läuft es im Moment wie am Schnürchen. Der Deutsch-Russe war in den vergangenen acht Spielen treffsicher, wie kaum ein Zweiter, erzielte 16 Scorerpunkte in dieser Zeit und legt gegen den Höchstadter EC am Freitagabend gleich noch zwei weitere nach. Damit ist der 28-Jährige auch mitverantwortlich für den 5:1-Sieg der Ellentäler. „Wir haben viel mit ihm gesprochen. Er hat seine Qualitäten“, lobt auch Trainer Alexander Dück seinen Stürmer. Kolupaylo selbst stellte noch vor der Partie seine Nebenleute in den Fokus und sagte: „Ich habe sehr gute Mitspieler und eine gute Reihe. Ich freue mich, da zu sein und bin da, damit die Fans Freude an schönen Toren haben.“

Früher Rückstand aufgeholt

Doch sieht es nach wenigen Minuten nicht danach aus: Eigentlich hatte man in den Reihen der Bietigheim Steelers gehofft, dass die Startschwierigkeiten des Eishockey Oberligisten endlich abgelegt worden sind. In den vergangenen Partien war der Beginn des Absteigers gut, in den jüngsten fünf Begegnungen ging man selbst in Führung. Nach eineinhalb Minuten gibt es schon die kalte Dusche, als ausgerechnet Geburtstagskind Mick Hochreither einen Schuss der Gäste abblockt, die Scheibe vor Olafr Schmidt landet und HEC-Stürmer Patrik Rypar geistesgegenwärtig den Puck zum 1:0 über die Linie drückt (2.).

Allerdings lässt die Antwort auch nur rund drei Minuten auf sich warten. Wo die Ellentäler zuvor noch zu lange mit dem Abschluss zögern hält Jesse Roach aus scheinbar ungefährlicher Position drauf, Nico Zimmermann im Netz des HEC hat die Scheibe aber nicht sicher und sie rutscht dem Goalie durch die Schoner und trudelt über die Linie zum 1:1 (5.).

Bietigheim scheint Blut geleckt zu haben, trifft zwei Mal den Pfosten und zwingt Zimmermann in Person des wiedergenesenen Kapitäns Alexander Preibisch zu einer Glanztat im kurzen Eck. Zuvor hatte Fedor Kolupaylo mit einem schönen Solo die halbe Höchstadter Defensive aussteigen lassen. Auch in der Abwehr lassen die Hausherren vorerst nichts mehr zu, die Verteidiger blocken, was das Zeug hält und zur Not ist Schmidt hinten sicher zur Stelle. Auch in einer Unterzahl Mitte des ersten Abschnitts brennt nichts an, die Ellentäler gehen gewohnt gallig mit einem Mann weniger drauf.

Kolupaylo legt die Führung auf

Beiden Seiten gelingt es von da an, sich weitestgehend zu neutralisieren. Auch die Steelers kommen zu selten vorne zum Abschluss und verpassen meist die gute Gelegenheit. So scheint es auch bei Kolupaylo eine Minute vor der Pause zu sein, doch der Deutsch-Russe leitet dann mit starker Übersicht das 2:1 ein. Er hat das Auge für Marek Racuk, der sich im Rücken der Verteidiger weggeschlichen hat und aus kurzer Distanz die Führung einnetzt.

Das Momentum des Tores kann der SCB aber erst einmal nicht mit in den zweiten Abschnitt nehmen. Die Alligators verteidigen couragiert, die Gastgeber erlauben sich aber auch zu viele leichte Stopp- und Passfehler. In der 28 Minute sorgt Kolupaylo dieses Mal selbst für Jubel beim Großteil der 2513 Zuschauer in der Ege-Trans-Arena, als er unbedrängt auf 3:1 erhöht.

Lapsus von Zimmermann

Auch beim vierten Tor des Favoriten ist der 28-Jährige auf dem Eis, nach einem Bully gewinnt kommt über das Hartgummi schließlich zu Pawel Dronia. Der Deutsch-Pole – der zuvor noch ein Mal am Pfosten und ein Mal an Zimmermann gescheitert ist – trifft auch dieses Mal mit seinem Versuch die Fanghand des Goalies, von da aus springt der Puck allerdings in einer krummen Flugbahn über den 22-Jährigen hinweg ins Netz. Hämische „Du bist Schuld, du ganz allein“-Fangesänge des SCB muss er sich daraufhin anhören (37.).

Vom HEC kommt auch im Schlussabschnitt nichts mehr, was den 20. Heimsieg in Folge gefährden würde. Rückkehrer Preibisch, der am Dienstag in Bayreuth noch schmerzlich vermisst wurde, lenkt einen Roach-Schuss direkt neben dem Pfosten ab und bugsiert damit das Spielgerät in Zimmermann vorbei ins Netz (43.).

Von da an verliert die Partie an Fahrt. Bietigheim muss nicht mehr, Höchstadt kann nicht mehr. Die Gäste lassen teilweise ihren Frust an den Gegenspielern raus, so gerät Preibisch mit Klavs Pancis aneinander, nachdem der den Kapitän unsauber im offenen Feld angegangen hatte. Beide Seiten müsse für zwei Minuten über ihre bösen Taten auf der Strafbank nachdenken (50.).

Kaum Gefahr gegen Ende

Auch in der Schlussphase kommt von beiden Teams kaum mehr Produktives. Höchstadt gelingt es zwar, die Scheibe im Ellentäler Drittel zu halte, doch wirklich brenzlig wird es vor Olafr Schmidt nur selten und wenn, packt der Schlussmann sicher zu. Die Steelers konzentrieren sich auf Konter, kommen aber auch damit nicht zum Erfolg, da Zimmermann erstarkt. So plätschert die Begegnung ihrem Ende entgegen und der SCB siegt souverän.

Damit knacken die Steelers die 100-Punkte-Marke (101) in der Oberliga und hat mindestens Platz drei sicher. Nur der Deggendorfer SC könnte den Männern von der Enz noch gefährlich werden, doch auch die haben bereits sechs Zähler Rückstand mit noch vier verbleibenden Partien.

 
 
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