Ein Tor, das keiner wirklich mitbekommen hat, hat die Partie zwischen den Bietigheim Steelers und den Lausitzer Füchsen entschieden. Bei einem Querpass von Goalie Olafr Schmidt auf Goldhelm Cole MacDonald attackierte Füchse-Stürmer Roope Mäkitalo. Dass etwas passiert sein musste, war durch die Reaktion des Bietigheimer Fanblocks ersichtlich. Doch die Partie lief erst mal weiter. In der nächsten Unterbrechung schauten sich die Schiedsrichter die Situation aber noch mal minutenlang an. Als sie zurückkamen zeigten sie auf den Anspielpunkt.
Bietigheim Steelers Kurioses Gegentor leitet Niederlage ein
Das 2:1 der Lausitzer Füchse, die bei den Steelers mit 3:1 gewinnen, geben die Schiedsrichter erst nach langem Videostudium. Nach der unübersichtlichen Situation geht die Partie aber erst weiter.
Es war das 2:1 für die Lausitzer Füchse in der 49. Minute. Die Steelers reagierten zwar mit wütenden Angriffen. Doch mehr als ein Pfostentreffer von Brett Welychka direkt darauf sprang nicht mehr dabei heraus. Vielmehr machte Samuel Dove-McFalls mit einem Treffer ins verwaiste Bietigheimer Tor 49 Sekunden vor der Schlusssirene alles klar, als Trainer Daniel Naud seinen Goalie für einen sechsten Feldspieler vom Eis geholt hatte. Lewis Zerter-Gossage hatte als letzter Mann im Aufbau den Puck an der eigenen blauen Linie vertändelt. „Wir machen immer weniger Fehler. Es sieht halt böse aus, weil wir immer ein Gegentor kassieren“, berichtet Naud und fordert: „Wir müssen einen Weg finden, konsequent 60 Minuten lang das gleiche Eishockey zu spielen. Die ersten fünf Minuten und die letzten sollten identisch sein.“
Sein Gegenüber Petteri Väkiparta war dagegen glücklich über die drei Punkte: „Bietigheim war im ersten und zweiten Drittel klar besser. Erst im Schlussabschnitt haben wir mehr Zeit in der offensiven Zone kreiert. Hauptgrund für unseren Sieg war aber unsere Unterzahl- und Torwartleistung.“
Die Steelers waren mit einer ganz anderen Einstellung und Körpersprache im ersten Drittel zu Werke als noch in Bad Nauheim. Doch ein Tor wollte ihnen erst einmal nicht gelingen. Kurz vor der Drittelsirene durften die Steelers-Fans dann aber doch jubeln. Nach einem Querpass von Brett Welychka hämmerte Ryan Gropp per Direktabnahme die Hartgummischeibe ins Netz (20.).
Aber auch die Füchse hätten in Führung gehen können. Doch bei der besten Gelegenheit der Gäste durch Tom Ritter war Bietigheims Goalie Schmidt zur Stelle (18.). Und ein weiterer Schuss der Sachsen strich nur um Millimeter am langen Pfosten vorbei.
Wie im ersten Durchgang kämpften die Steelers im Mittelabschnitt um jeden Zentimeter. Fast alles, was auf den Kasten von Schmidt zurollte, verteidigten sie mit viel Können weg. Und wenn mal ein Schuss durchkam, dann war er leichte Beute für den Bietigheimer Schlussmann. Auf der anderen Seite der Eisfläche musste sich aber auch Quapp im Kasten der Füchse nicht sonderlich auszeichnen. In der Regel hatte er freie Sicht bei den Schüssen der Gastgeber. Glück hatte er aber in der 32. Minute, als Ryker Killins nur den Außenpfosten traf.
In den letzten 20 Minuten wurde es hitzig. Zweimal kam es zu Rudelbildungen. Und Weißwassers Marlon Braun musste eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Beschimpfung der Offiziellen absitzen. Die Emotionen brachten aber die Füchse wieder ins Spiel. Nachdem ein Schuss von der Bande wieder vors Bietigheimer Tor gesprungen war, staubte Dove-McFalls zum 1:1 ab (47.).
„Wir haben in Bad Nauheim und gegen Weißwasser viel richtig gemacht. Aber manchmal muss man sich auch das Glück erarbeiten“, übt sich Naud fast schon in Zweckoptimismus.