Bietigheim Steelers Mit einem Neuzugang gegen Passau

Von Niklas Braiger
Mit Jan Veselý ist ein neuer tschechischer Stürmer im Ellental angekommen, der die erste Reihe mit seiner Erfahrung komplettieren soll. Foto: CTK Photo/imago-images

Die Bietigheim Steelers bemühen sich nach der Power-Up-Aktion um einen weiteren Kontingentspieler. Mit Jan Velesý kommt ein weiterer Tscheche zu den Ellentälern.

Niklas Heinzinger ist Bayer. Der 25-Jährige ist gebürtig aus Bad Tölz, spielt inzwischen aber seit zwei Jahren bei den Bietigheim Steelers und ist mit dem SCB auch in die Eishockey-Oberliga gegangen. Nur eine Sache am Verein und den Gegebenheiten stößt dem Verteidiger sauer auf: Der Fan-Gesang nach einem Sieg.

Dort heißt es nämlich von den Fans: „Wir sind aus Schwaben und nicht aus Bayern, wir sind diejenigen, die immer wieder feiern.“ Heinzinger grölt hierbei nicht lauthals mit, sondern hält sich lieber etwas zurück. „Ich finde die Melodie ganz gut. Aber da höre ich meistens einfach weg.“

Neuer Mann für die Playoffs

An diesem Freitag hofft er aber natürlich, dass die Enztalkurve in der Ege-Trans-Arena zum 23. Mal in dieser Saison das Lied anstimmt, denn dann geht es gegen die Passau Black Hawks (19.30 Uhr). Da wird wohl auch ein neuer Mann auf dem Eis stehen: Nachdem sich die Personalie Lois Spitzner nicht ergeben hat, kommt mit Jan Veselý ein dritter Tscheche in den Kader des SCB. Der 30-jährige Stürmer kommt – wie sein Landsmann Marek Racuk – aus der zweiten tschechischen Liga, hat aber auch Erfahrung im Oberhaus der Osteuropäer.

„Jan ist ein sehr robuster Spieler, der keinen Zweikampf scheut. Er hat sich direkt nach den Vertragsverhandlungen auf den Weg nach Bietigheim gemacht und wir hoffen, dass er bereits heute für uns spielen kann. Dies zeigt seine Bereitschaft, von Anfang an alles für uns zu geben“, gibt Trainer Alexander Dück dem neuen Mann Vorschusslorbeeren. Auch Veselý selbst sagt: „In Bietigheim habe ich die Chance, erfolgreich Playoffs zu spielen und ich werde alles geben, um der Mannschaft zu helfen. Ich freue mich sehr darüber, hoffentlich schon heute Abend für die Steelers zu spielen.“

Nur ein Mal rutschte der SCB bis dato daheim aus, Memmingen schlug die Steelers am fünften Spieltag mit 1:2 nach Verlängerung. Ansonsten war die Eishalle in Bietigheim eine Festung, die nicht erobert wurde. „Daheim ist es immer schöner vor heimischer Kulisse. Wir haben super Fans, die uns supporten zuhause mit zweieinhalb bis drei Tausend Zuschauern“, sagt Heinzinger. Auch auswärts sind die Fans der Grün-Weiß-Blauen treu mit dabei, so etwa auch jüngst am Mittwochabend, als es beim Deggendorfer SC eine 2:3-Niederlage gab.

Zehn Auswärts-Niederlagen

Warum es auswärts beim Absteiger nicht läuft, weiß er nicht: „Ich würde sagen, die letzten beiden Spiele hat es nicht funktioniert, dass wir unsere Chancen machen.“ Doch nicht nur das 2:3 beim DSC und zuvor die 1:2-Pleite in Bad Tölz waren bitter, ein Blick in die Statistik lässt jeden Anhänger der Ellentäler sauer aufstoßen: Zehn Niederlagen gab es in 23 Partien in der Fremde, dazu gab man in drei Spielen einen Punkt in der Verlängerung oder im Penaltyschießen ab.

Vor den Playoffs muss diese Schwäche abgelegt werden, wenn man eine Chance auf den Wiederaufstieg in die DEL2 haben will. Gut tut auch die Pause, die der SCB vor dem Start des Achtelfinales ab dem 2. März hat. Denn am Sonntag, wie auch dem Sonntag in der nächsten Woche sind die Schwaben spielfrei. „Jeder kann sich noch einmal regenerieren und im Training können wir viel Taktik machen“, sagt Heinzinger und ergänzt: „Wir können uns auf die wichtigen Sachen fokussieren.“

Schüle ist zurück auf dem Eis

Auch für seinen Verteidiger-Kollegen und den gebürtigen Bietigheimer Tim Schüle ist diese Zeit enorm wichtig. Der Routinier verletzte sich am Nikolaustag 2024 an der Bizepssehne, musste operiert werden und stand seitdem nicht mehr auf dem Eis. Erfreulich: Inzwischen ist er wieder im Training mit dabei und stand am Donnerstag bei der Einheit mit dem gelben Trikot bei der Mannschaft, das signalisiert, mit nur wenig Körperkontakt zum Verteidiger heranzugehen.

Einen Plan für nach den Playoffs, egal wo der SCB in der nächsten Saison spielt, hat Heinzinger noch nicht. Bereits vor der aktuellen Spielzeit war es für den Bayern schwer: „Ich hatte einen harten Sommer, ich wusste nicht genau, wo es hingeht und wie es weitergeht.“ Mit dem Verein blieb er letztlich immer in Kontakt und entschied sich auch deshalb zur Rückkehr. „Schlussendlich hat es diese Zeit gebraucht. Aber ich denke, es hat sehr gut gepasst und ich bin sehr froh darüber, dass ich wieder herkommen konnte“, sagt er.

 
 
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