Mit dem 6:3-Erfolg über den Tabellenführer Kassel Huskies sorgten die Bietigheim Steelers am 17. Spieltag in der DEL2 für eine Überraschung. Vor der Spielpause in der Liga bis zum 17. November feierten die Ellentäler damit ihren dritten Sieg in Folge und erzielten dabei insgesamt 19 Tore. Die Entwicklung der Mannschaft unter Trainer Daniel Naud geht stetig voran. Unter dem 61-Jährigen, der mit ruhiger Hand und Vertrauen in die Spieler die Trendwende eingeleitet hat, haben die Steelers nun sechs von neun Partien gewonnen.
Bietigheim Steelers Nauds Torfabrik arbeitet weiter auf Hochtouren
Die Bietigheim Steelers erzielen beim 6:3-Sieg in der DEL2 gegen den Tabellenführer Kassel Huskies drei Treffer in Überzahl. Lewis Zerter-Gossage ist dreimal erfolgreich.
Gegen die über weite Strecken druckvoll angreifenden Kasseler standen die Bietigheimer defensiv weitgehend stabil, hatten in Olafr Schmidt einen guten Torwart und nutzten ihre wenigen Chancen effektiv. „Olafr hat sein bestes Spiel gemacht“, lobte Daniel Naud. Zur Partie meinte der Trainer, der seinem Team nun sechs Tage Pause gewährt: „Wir haben sehr diszipliniert, mit viel Leidenschaft und defensiv sehr gut gespielt. Das war im eigenen Drittel harte Arbeit. In Unterzahl war es unser bestes Spiel. Wir haben nie den Fokus verloren und sind in der Struktur geblieben. Wir haben dann unsere Breaks bekommen und genutzt.“
Der Tabellenführer aus Nordhessen ließ von Beginn an den Puck flott in den eigenen Reihen laufen, presste früh, machte viel Druck und hatte deutliche Vorteile im Scheibenbesitz. Die Steelers verteidigten gut, und nach vorne setzten sie Nadelstiche. Bei ihrer zweiten Überzahl benötigten sie nur wenige Sekunden, um in Führung zu gehen. Lewis Zerter-Gossage zog ab, der Puck wurde leicht abgefälscht und flog über die Schulter von Kassels Goalie Kristian Hufsky ins Tor (6.).
Dann ließen sich die aufgerückten Steelers einmal überrumpeln, kamen nicht mehr schnell genug ins eigene Drittel. Connor Korte schloss den Konter über Tristan Keck mit dem 1:1 ab (12.). Sekunden vor Ablauf des ersten Drittels gingen die Bietigheimer erneut in Führung. Jack Doremus setzte einem eigentlich schon verlorenen Puck nach, davon profitierte Alexander Preibisch, der die Scheibe quer vors Tor der Gäste spielte, und Ryan Gropp überwand Torwart Hufsky zum 2:1 (20.). Ein wichtiger Treffer für das Selbstvertrauen und die Stimmung in der Kabine.
Während die Huskies auch in ihrem dritten Powerplay wenig zustandebrachten, spielten die Steelers erneut eine Überzahl überlegt aus. Dominik Lascheit setzte auf der halblinken Seite Zerter-Gossage ein, der den Puck ins Tor zum 3:1 schlenzte (30.).
Auch vor dem Anschlusstreffer konterten die Gäste Bietigheim aus. Joel Cowry verwandelte den Pass von Jake Weidner zum 2:3 (32.). Insgesamt hatte sich im zweiten Drittel ein munteres Spiel entwickelt, in dem das Team von Trainer Daniel Naud mehr Akzente nach vorne setzte als noch im ersten Abschnitt.
Nach Videobeweis verhängten die Referees gegen Bietigheims Verteidiger Paul Mayer wegen eines Checks gegen das Knie eines Gegenspielers eine Zeitstrafe von fünf Minuten plus einer Spieldauerdisziplinarstrafe. Die Gastgeber überstanden die Phase, weil sie weiter gut verteidigten und die Kasseler ihre eklatanten Schwächen in Überzahl nicht abstellten. Dafür klappte es für den Spitzenreiter in Unterzahl besser. Nach einem Fehlpass von Cole MacDonald in der neutralen Zone schalteten die Gäste erneut schnell um und erzielten ihr drittes Tor durch Keck. „Wir waren dran, aber Bietigheim wollte den Sieg mehr“, meinte Kassels Trainer Bo Subr.
Mit seinem dritten Treffer brachte Zerter-Gossage die Steelers erneut in Führung (51.). Mit ihrem dritten Überzahltor erhöhten die Bietigheimer auf 5:3. Nach glänzender Vorarbeit von Doremus hatte Guillaume Naud keine Probleme, die Scheibe ins Tor zu schieben (59.). Den Deckel auf das Spiel machte Preibisch mit einen Empty-Net-Goal (60.)