Alexander Preibisch steigt in einen elitären Klub bei den Bietigheim Steelers ein. Der 33-Jährige bestreitet am Dienstagabend gegen die Bayreuth Tigers sein 400. Pflichtspiel für den Schlittschuhclub aus dem Ellental und ist damit in bester Gesellschaft. Nur die Vereinslegenden René Schoofs (894), Matt McKnight (521), Max Prommersberger (482), Bastian Steingroß (416) und Marcus Sommerfeld (406) standen öfter auf dem Eis, als der aktuelle Kapitän. Zum Jubiläum in Grün-weiß gibt es – neben einem Spruchbanner in der Enztalkurve und einem Sondertrikot mit der Nummer 400 überreicht von Geschäftsführer Gregor Rustige – auch noch drei Punkte. Mit 5:3 setzen sich die Schwaben durch.
Bietigheim Steelers Nemec-Hattrick versüßt Preibisch-Jubiläum
In seinem 400. Spiel sorgt Alexander Preibisch für zwei Vorlagen kurz vor Schluss. Damit gewinnen die Bietigheim Steelers am Ende mit 5:3 gegen die Bayreuth Tigers.
Der Jubilar sorgt mit zwei Vorlagen in den Schlussminuten sogar für die Entscheidung, erst bringt er die Vor-Vorlage für Erik Nemecs drittes Tor des Abends zum 4:3, dann bedient er 30 Sekunden vor Schluss noch Tyler McNeely, der den Deckel drauf macht und das Endergebnis herstellt. Trainer Alexander Dück findet nach dem Sieg harte Worte: „Wir haben zu kompliziert gespielt. Es war das schlechteste Spiel von uns als Mannschaft.“
Früher Rückstand aus dem Nichts
Denn er muss mit ansehen, wie sein Team nach sechs Minuten in Rückstand gerät. Nachdem in der Anfangsphase nur die Gastgeber das Spielgeschehen bestimmen, bringt Fedor Kolupaylo einen Pass aus der gegnerischen Zone an die blaue Linie zurück. Dort steht jedoch kein Steelers-Spieler, der Puck rutscht bis zur eigenen Blauen hindurch zu Dominik Piskor, der ungedeckt im Zentrum steht und freie Bahn in Richtung Tor hat. Im Eins-gegen-eins gegen Goalie Olafr Schmidt bleibt er eiskalt und jagt das Spielgerät über die Schulter hinweg in die Maschen – 1:0 für den Außenseiter.
Die Führung kommt aus dem Nichts, da bis dahin nur die Steelers ernste Gelegenheiten hatten, insgesamt verbucht Bayreuth nur vier Schüsse im ersten Drittel. Unglücksrabe Kolupaylo hätte nach wenigen Sekunden bereits selbst für die eigene Führung sorgen könne, sein Schuss landete aber zu zentral auf Bayreuths Schlussmann Ilya Andryuhkhov.
Besser macht es dann Bastian Eckl, der im Zentrum von Christoph Kiefersauer bedient wird und zu viel Freiraum von den EHC-Verteidigern bekommt. Aus einigen Metern Entfernung tut er es Piskor gleich und nagelt das Hartgummi unter die Latte zum umjubelten Ausgleich (13.). Wirklich Stimmung kommt trotz des verdienten Ausgleichs jedoch nicht in der Ege-Trans-Arena auf, nur 1813 Zuschauer haben am Dienstagabend den Weg in die Eishalle gefunden, rund 40 davon sind aus Bayreuth angereist. Gerade nach dem packenden Derby vor 4500 Leuten enttäuscht die Atmosphäre etwas.
Nemecs erster Streich
Kolupaylo macht direkt zum Start des zweiten Abschnitts seinen Fehler wieder gut und dreht das Spiel. Der Deutsch-Russe geht mit einem herrlichen Alleingang in das gegnerische Drittel, lässt mehrere Gegenspieler aussteigen und hat dieses Mal die Übersicht für Nemec. Der Tscheche steht im Slot goldrichtig und bugsiert den Puck zum 2:1 ins Netz (22.).
Es entwickelt sich ein zähes Spiel. Bayreuth wirkt müde und ideenlos, bunkert sich teilweise nur hinten ein. Wenn sie doch Mal nach vorne kommen, dann meist durch Fehler der Gastgeber, jedoch ist dann Olafr Schmidt zur Stelle – oder das Aluminium. Gleich zwei Mal knappt ein Schuss von Christopher Seto an die Umrandung, zwei mal springt die Scheibe raus (32./37.). Den Steelers fehlt vorne ebenso das nötige Quäntchen Glück, aber auch die letzte Konsequenz. Eckl hat nach 34 Minuten die Großchance auf Plus Zwei zu stellen, im Slot bricht dem Stürmer aber der Stock, wodurch sein Schuss nicht ins Tor rutscht.
Immerhin im Schlussdrittel nimmt die Partie an Spannung und Qualität zu. Erst markiert Seto mit einem herrlichen Solo durch alle SCB-Verteidiger hindurch den Ausgleich (35.), auf die Sekunde genau eine Minute später stellt Nemec die Führung direkt wieder her, als er von Marvin Drothen im Slot die Scheibe bekommt und sie im dritten Nachsetzen auch reinstochert.
Reiner erst aberkannt
Die Freude währt nicht lange, erzielt Paul Reiner drei Minuten später das vermeintliche 3:3, das wird jedoch nach Protesten von Schmidt wegen Torhüterbehinderung von den Unparteiischen nach Hilfe des Videobeweises zurückgenommen. Kurz darauf darf der 22-Jährige dann doch feiern, als er einen Schuss von der blauen Linie an die Unterkante der Latte setzt und der Puck dieses Mal doch den Weg hinter die Linie findet (51.). Das letzte Wort hat jedoch Preibisch.