Exakt eine Minute ist vergangen, da eskaliert die Enztalkurve in der Ege-Trans-Arena zum ersten Mal in der neuen Saison. Nach einem Schuss von der blauen Linie von Christoph Kiefersauer hält Neu-Kapitän Alexander Preibisch den Schläger dazwischen und lenkt so den Puck zum 1:0 für die Bietigheim Steelers ins Netz. Die 2242 Fans des SCB rasten zum ersten Mal aus, feiern ihren Publikumsliebling und haben beim ersten Spieltag der Eishockey-Oberliga am Freitagabend zum ersten Mal Grund zur Freude. Denn die rund 50 mitgereisten Gäste-Fans des Deggendorfer SC haben bei der 2:6-Niederlage wenig zu lachen.
Bietigheim Steelers Preibischs Blitztor leitet Kantersieg ein
Eine dominante Vorstellung zum Oberliga-Auftakt: Die Bietigheim Steelers gewinnen gegen Deggendorf mit 6:2. Der neue Kapitän netzt schon nach 60 Sekunden ein.
Eckl erhöht wenig später
„Wir waren am Anfang ein wenig nervös. Doch das Beste war, dass wir gleich nach dem Start ein Tor schießen“, sagt SCB-Coach Alexander Dück über den frühen Wirkungstreffer. Generell starten die Gastgeber wie die Feuerwehr, bei der sich Geschäftsführer Gregor Rustige vor der Begegnung nochmals für den Einsatz nach dem Brand in der Sauna der Arena bedankt. In der neunten Minute erhöht Bastian Eckl dann, als er mit einem cleveren Abschluss DSC-Goalie Timo Pielmeier am kurzen Pfosten vorbei überlistet – 2:0. N ach dem Treffer jubelt er vor der Gäste-Kurve jubelt.
Damit macht sich der Neuzugang aber keine Freunde bei den Deggendorfern. Nachdem Andree Hult aus dem Nichts für den Anschlusstreffer sorgt (15.), wird Eckl unmittelbar nach dem Wiederanpfiff am Mittelkreis von Marco Baßler ohne Vorwarnung umgenietet. Der 24-Jährige muss kurz benommen auf dem Eis behandelt werden, Baßler wird von den Schiedsrichtern folgerichtig mit einer Spieldauerstrafe vom Eis gestellt und darf vorzeitig Duschen gehen. Im Anschluss an das Foul entwickelt sich ein Faustkampf in der neutralen Zone, weshalb Tim Schüle auf Seiten des SCB und Ondrej Pozivil beim DSC für zwei Minuten ausdampfen müssen.
Diese Überzahl nutzen die Hausherren binnen weniger Sekunden auch prompt aus: Über Tyler McNeely kommt die Scheibe zu Marek Racuk, der quer auf Erik Nemec legt. Die tschechische Koproduktion vollendet der Stürmer mit einem platzierten Schuss, der zwischen Pielmeiers Schoner und Pfosten hindurch zum 3:1 ins Tor rutscht.
Im zweiten Abschnitt verpasst es der DEL2-Absteiger aber, den Abstand weiter zu vergrößern. Racuk trifft das Außennetz (22.), Kiefersauer und Tamas Kanya gleich zwei Mal in Folge das Torgestänge. Der DSC kann sich derweil kaum befreien. Bei den Gästen macht sich der Frust bemerkbar: Benedikt Schopper verpasst Alexander Dell an der Bande einen üblen Check mit dem Ellenbogen voraus ins Gesicht. Allerdings wird er von den Unparteiischen nicht wie bereits sein Mannschaftskamerad Baßler dauerhaft vom Eis gestellt. Er muss lediglich eine kleine Strafe absitzen. Eckl hingegen, der die Handschuhe abwirft und sich fast mit dem gesamten Gegnerteam anlegt, bekommt eine zehnminütige Beruhigungspause in der Kühlbox aufgebrummt. „Wir spielen immer noch Eishockey“, sagt Dück über die harte Gangart.
DSC-Hoffnung währt nur kurz
Die Antwort auf dem Eis für das harte Einsteigen findet derweil Tim Schüle. Der Rückkehrer ins Ellental nagelt den Puck in der anschließenden Überzahl aus dem Rückraum verdeckt flach in die Maschen zum 4:1 (38.).
Im Schlussdrittel lassen die Steelers dann nichts anbrennen. Pawel Dronia stellt schnell auf 5:1 (42.), als Pielmeier nicht gut aussieht und der Abschluss von der blauen Linie ihm unter dem Fanghandschuh durchrutscht. Obwohl es die Gäste durch Hult noch mal schaffen, auf 2:5 zu verkürzen (43.), wirklich eng wird es nie. Preibisch stellt mit einem herrlichen Sololauf zehn Minuten vor Schluss den alten Abstand wieder her und sorgt somit auch für den 6:2-Endstand. „Am Ende ist es vielleicht ein bisschen zu hoch“, sagt Dück anschließend.