Bietigheim Steelers Rheinische Woche im Ellental

Von Andreas Eberle
Angreifer Daniel Weiß ist optimistisch, dass bei den Steelers bald der Knoten platzt – vielleicht ja schon gegen Düsseldorf? In der Vorsaison gab’s zwei Bietigheimer Heimsiege. Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch

Innerhalb von 72 Stunden erwarten die noch punktlosen Bietigheim Steelers die Kultklubs aus Düsseldorf und Köln. Seit dieser DEL-Saison coacht ein früherer Weltmeister und Olympiasieger die DEG.

Den Bietigheim Steelers steht in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) eine rheinische Woche ins Haus. An diesem Dienstag (19.30 Uhr) ist die Düsseldorfer EG in der EgeTrans-Arena zu Gast. Exakt drei Tage später geben sich dort die Kölner Haie die Ehre. Für den SCB geht es darum, nach drei vergeblichen Anläufen die ersten Punkte in der noch jungen Hauptrunde einzufahren.

Mannheim-Spiel macht Mut

„Bisher haben wir gegen drei Mannschaften gespielt, die oben mit dabei sein werden. Das waren nicht Gegner, die wir unbedingt schlagen müssen. Die Mannschaften, die wir schlagen müssen, kommen erst noch – und da muss jeder bereit sein“, sagte Stürmer Daniel Weiß unter dem Eindruck der respektablen Bietigheimer Auftritts am Sonntag beim Star-Ensemble der Adler Mannheim. Bei der 2:4-Niederlage verkauften sich die Steelers teuer, so wie schon zum Saisonauftakt beim 1:3 in Bremerhaven gegen die Fischtown Pinguins. Nur die Heimpremiere gegen Straubing (1:5) fiel etwas ab, was die Leistung anbelangt – aber da steckte den SCB-Profis auch noch der Trip kurz zuvor an die Nordsee in den Knochen. „Da haben wir nicht unsere Beine aufs Eis gebracht“, bestätigte Kapitän Constantin Braun.

Wie die bisherigen Widersacher zählt auch Düsseldorf zu den Kandidaten für die obere Tabellenhälfte. In der Vorsaison erreichte die DEG das Viertelfinale – mit einem Etat, der deutlich unter dem Ligaschnitt lag. Auch 2022/23 peilt der Kultklub vom Rhein die Endrunde an. „Wir gehen sehr, sehr optimistisch in die neue Saison und wollen uns wieder als ernstzunehmender Playoff-Teilnehmer etablieren“, sagte Gesellschafter Harald Wirtz und begründete die höheren Ambitionen auch mit nun wieder größeren finanziellen Spielräumen.

An der Düsseldorfer Bande hat seit dieser Runde ein neuer Coach das Sagen: Roger Hansson trat die Nachfolge des nach Schwenningen abgewanderten Harold Kreis an. Der 55-jährige Schwede spielte einst zusammen mit DEG-Sportchef Niki Mondt und seinen heutigen Co-Trainern Thomas Dolak und Daniel Kreutzer für die Kassel Huskies in der DEL. Während seiner aktiven Zeit wurde Hansson mit der schwedischen Auswahl sogar Weltmeister (1992) und Olympiasieger (1994). In den vergangenen drei Jahren war der frühere Flügelstürmer beim Swiss-League-Verein EV Zug in einer Doppelfunktion tätig: als Chefcoach und als „Director of Player Development“.

Zwei DEG-Siege zum Auftakt

Unter Hanssons Regie bejubelte Düsseldorf zwei knappe Auftakterfolge über Ingolstadt (4:3 nach Verlängerung) und Schwenningen (2:1). Einen ersten Dämpfer gab es nun am Sonntag in Augsburg, wo die Rheinländer unglücklich mit 1:2 unterlagen. Der Siegtreffer der Panther fiel dabei 130 Sekunden vor der Schlusssirene.

Coach Hansson fehlte in Augsburg allerdings wegen einer Corona-Infektion. Außerdem fiel Topstürmer Brendan O’Donnell kurzfristig mit muskulären Problemen aus. Der 30-jährige Kanadier soll aber bereits am Dienstagabend in Bietigheim sein Comeback feiern. Auf ihn gilt es besonders zu achten: In den ersten beiden Partien sammelte O’Donnell vier Scorerpunkte. Ansonsten hat die DEG-Offensive noch keine Bäume ausgerissen: Sieben Treffer in drei Spielen und nur vier unterschiedliche Torschützen zeigen, wo noch der Schuh drückt.

Fangquote von 92,9 Prozent

Selbst ohne den verletzten Star-Verteidiger Kyle Cumiskey (Kreuzbandriss) gilt die Defensive als Prunkstück der Gäste: 1,99 Gegentore pro Begegnung sind ein Spitzenwert. Der aus München gekommene norwegische Goalie Henrik Haukeland kann sich auf hart arbeitende Vorderleute verlassen und glänzte bisher mit einer Fangquote von 92,9 Prozent. In Unterzahl hat Düsseldorf noch gar kein Tor kassiert. Ein gutes Omen für die Steelers ist die Vorsaison. Da setzten sich die Schwaben im Ellental zweimal gegen die DEG durch (5:2, 4:3).

 
 
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