Bietigheim Steelers Rustige tritt die Schoch-Nachfolge an

Von Andreas Eberle
Gregor Rustige leitet künftig die Geschicke der Bietigheim Steelers als Nachfolger von Volker Schoch. Der 35-jährige Sportmanager lief einst selbst für den Klub auf. Foto: SC Bietigheim-Bissingen

Der Geschäftsführer des Stammvereins SC Bietigheim-Bissingen leitet künftig die Geschäftsstelle der Profis. Als Ziel nennt er einen Playoff-Platz in der DEL2.

Die Spatzen pfeifen es schon seit ein paar Wochen von den Dächern, am Donnerstag meldeten die Bietigheim Steelers nun Vollzug: Gregor Rustige übernimmt zum kommenden Dienstag die Leitung der Geschäftsstelle der Steelers GmbH und damit auch die Aufgaben des scheidenden Geschäftsführers Volker Schoch, der fast zehn Jahre lang die Geschicke des DEL-Absteigers geleitet hat. Zur neuen Saison wird der 35-jährige Rustige dann nach BZ-Informationen auch offiziell neuer Geschäftsführer.

Gut vernetzt und bekannt

Der in Stuttgart wohnende Rustige führt seit knapp sieben Jahren die Geschäfte des Hauptvereins SC Bietigheim-Bissingen Steelers. „Aufgrund meiner Erfahrung als Geschäftsführer des Stammvereins bin ich bereits sehr gut mit den städtischen Einrichtungen, Fachverbänden und Sponsoren vernetzt. Dass ich in Bietigheim-Bissingen bekannt und in der Region verwurzelt bin, ist auch für die neue Aufgabe von Vorteil“, sagte der 35-Jährige, der über einen Master-Abschluss in Sportmanagement verfügt und früher als Torhüter selbst für die Steelers aufs Eis ging.

Strukturen zusammenführen

„Jetzt gibt es einen personellen Neustart – von Kopf bis Fuß“, kündigt Rustige im Gespräch mit der BZ an. „Ich finde es spannend, Dinge neu und anders zu gestalten.“ Den erwähnten „Kopf“ bildet künftig er im Verbund mit dem neu ernannten Sportlichen Leiter und Ex-Coach Daniel Naud, sowie Rupert Meister, der als Leiter Sportliche Entwicklung und Strategie für den Nachwuchs und Profibereich fungiert. Und auch die Manpower aus dem Stammverein, quasi der „Fuß“, soll sich künftig (stärker) im Profibereich engagieren. Die Strukturen zwischen Hauptverein und den Profis zusammenführen, Synergien nutzen und die Trennung zwischen dem SCB und den organisatorisch ausgegliederten Steelers-Profis überwinden – das sind die Vorhaben, die auf der Agenda der neuen Steelers-Führung stehen.

„Egal ob U9-Spieler, Amateur oder Profi – wir alle sind Steeler. Wir sind ein kleiner, familiärer Standort, bei dem alle mithelfen sollten, um erfolgreich zu sein – Sponsoren, Fans, Mitarbeiter, Helfer, Ehrenamtliche, Nachwuchs, Profis“, sagt Rustige. Abgesehen von Schoch verlassen ihm zufolge drei weitere bisherige Mitarbeiter die Geschäftsstelle. „Die Geschäftsstelle wird im Gegenzug neue Mitarbeiter bekommen“, kündigt der neue starke Mann an – und versucht, die Bedenken des einen oder anderen Kritikers im Hinblick auf das neue Konstrukt zu zerstreuen: „Natürlich wird die GmbH nicht von Ehrenamtlichen geführt werden.“

Lizenzierung hat Priorität

Rustiges erste große Herausforderung wird die Lizenzierung für die nächste Saison in der DEL2 sein. „Das ist jetzt das Allerwichtigste“, sagt der gebürtige Schwäbisch Haller. Dazu arbeite er sich gerade in die entsprechenden Unterlagen ein, mit der Liga und den Sponsoren sei er bereits in Kontakt. Den entsprechenden Antrag zur Teilnahme am Lizenzprüfungsverfahren hatte noch Schoch bei der Ligagesellschaft bis zum Stichtag 15. Februar eingereicht.

Auch in puncto Zielsetzung hat sich Rustige in einer am Donnerstagnachmittag verbreiteten Mitteilung positioniert. „Wir wollen ganz klar wieder auf dem höchsten Level spielen und streben als Ziel für die nächste Saison einen Playoff-Platz an. Dafür benötigen wir allerdings nicht nur die sportliche Kraft, sondern natürlich langfristig auch die Finanzielle. Eine meiner Prioritäten wird es nun sein, den Klub dahingehend weiterzuentwickeln.“ Aktuell ist allerdings noch völlig offen, mit welchem Kader und mit welchem Trainer der Klub in die Spielzeit 2023/24 startet.

Viele Vorschusslorbeeren

Bei seiner neuen Aufgabe genießt Rustige die volle Unterstützung des Stammvereins. Dieser äußerte sich am Donnerstag lobend über den künftigen Steelers-Boss. „Ich freue mich sehr, dass wir Gregor für die Position der Leitung der Geschäftsstelle überzeugen konnten“, konstatiert SCB-Präsident Christoph Heinzmann. „Gregor hat nicht nur ein starkes Netzwerk im Profisport, er hat auch maßgeblich dazu beigetragen, dass wir den Nachwuchsbereich ausbauen und organisatorisch sowie wirtschaftlich solide aufstellen konnten.“

 
 
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