Es ist wahrlich kein Spiel für Eishockey-Feinschmecker. Das zweite Viertelfinal-Duell zwischen den Bietigheim Steelers und den KSW Icefighters Leipzig ist zäh, phasenweise zerfahren und durchgängig fehlerbehaftet. Am Ende setzen sich die Steelers allerdings doch mit 2:0 durch, machen damit den Patzer aus der Partie vom Freitag wieder gut, als es vor heimischer Kulisse ein 1:2 gab und gleichen somit die Serie wieder aus. „Es war wie erwartet ein umkämpftes Spiel, das ist das, was die Serie verspricht“, resümiert SCB-Coach Alexander Dück nach der Partie.
Bietigheim Steelers SCB gleicht die Serie wieder aus
In einem sehr zerfahrenen Spiel gewinnen die Bietigheimer beim zweiten Spiel des Eishockey-Oberliga-Playoff-Viertelfinals mit 2:0. Dabei bedanken sich die Schwaben bei Goalie Olafr Schmidt und 1:0-Torschützen Erik Nemec.
Sein Team baut beim Gastspiel in Sachsen mal wieder auf einen bärenstarken Olafr Schmidt. Der Goalie zeigte bereits in Spiel eins und im Achtelfinale gegen Halle eine tolle Leistung und wird auch beim Auswärtssieg zum entscheidenden Faktor. Aus allen Lagen befeuern ihn die Hausherren, vor allem im zweiten und dritten Abschnitt. Doch egal ob mit dem Schoner, dem Stock, der Fanghand oder dem Helm – Schmidt ist zur immer sicher Stelle. Somit sichert sich der Deutsch-Kanadier den zweiten Shut-Out in den Playoffs nach dem 11:0 zum Auftakt des Achtelfinals gegen die Saale Bulls.
Doppelter Wechselfehler
Und diese Gala-Vorstellung brauchen die Ellentäler auch. Denn offensiv kommt, anders als noch am Freitag, wenig. Zu oft rennen sich die Schwaben fest und lassen gute Gelegenheiten liegen, da sie zu zögerlich sind. Immer wieder ist der Nebenmann frei, das Abspiel kommt aber zu ungenau. Zudem legen sich die Gäste selbst noch mehr Steine in den Weg. Gleich zwei Mal unterläuft ihnen ein Wechselfehler der Bank, ein Mal sogar in einer eigenen Überzahlsituation.
In einer solchen erzielt Erik Nemec auch den ersten Treffer des Tages, was eigentlich untypisch für die Steelers ist. Denn in den vergangenen Partien war das Bietigheimer Powerplay enorm ungefährlich, statisch und ideenlos. Nach 28 Minuten kommt dann aber endlich einmal Bewegung ins Spiel, Marek Racuk hat Platz, zieht seinen Abschluss aber am Netz von Konstantin Kessler vorbei. Der Abpraller von der Bande springt aber direkt in die Kelle von Nemec, der aus zentraler Position die Ruhe bewahrt und das 1:0 erzielt.
McNeely scheitert noch
Ansonsten sind Chancen der Bietigheimer rar gesät. Tyler McNeely spielt eine Konterchance im ersten Abschnitt nicht sauber aus, auch Christoph Kiefersauers Querpass auf den Deutsch-Kanadier bleibt zu Beginn des zweiten Drittels hängen. Die größte Chance für die Gäste hat dann erneut Nemec, aus halbrechter Position zieht er den Schuss unter Kesslers Fanghand durch. Die Scheibe trudelt an den Pfosten, von da kriegen die Icefighters das Spielgerät noch geklärt, Jan Veselý ist einen Schritt zu langsam (45.).
Das Zittern beginnt
Ansonsten bestimmen die Gastgeber das Spiel. Ungewöhnlich für den SCB verzeichnen die Sachsen mehr Schüsse. Gefahr kommt dabei allerdings erst in den letzten 25 Minuten auf, erstmals zittern müssen die zahlreichen mitgereisten Steelers-Fans kurz vor der zweiten Unterbrechung, als Michael Burns eine Umschaltsituation ans Außennetz setzt.
Im Schlussdrittel ist Leipzig dann drückend überlegen, Schmidt hinten hält seinen Kasten aber sauber. Auch als die Icefighters in den Schlussminuten Kessler vom Eis nehmen und einen zusätzlichen Feldspieler bringen, ist der 29-Jährige nicht zu überwinden. Am Ende verzeichnen die Statistiker 29 Schüsse, die er allesamt pariert und damit dafür sorgt, dass Kiefersauer mit 65 Sekunden auf der Uhr für die Entscheidung sorgt.
Lob auch vom Trainer
Der Dank der Steelers-Spieler geht natürlich nach der Schlusssirene an Schmidt, die Akteure fahren direkt zum Goalie und beglückwünschen ihn und bedanken sich. Auch Coach Dück hat nur Lob für ihn übrig: „Er hat das Spiel für uns heute gewonnen.“ Auch Leipzigs Trainer Patric Wener stellt die Leistung des Schlussmannes bei der Pressekonferenz in den Vordergrund.
Somit geht die Serie ausgeglichen wieder zurück ins Ellental, am Dienstag steht Spiel drei an, Bietigheim hat sich das Heimrecht zurückgeholt. In den anderweitigen Viertelfinalpartien sind die Tilburg Trappers und die Heilbronner Falken gegen Bad Tölz und Memmingen bereits mit einem Bein in der nächsten Runde und führen mit 2:0. So auch die Hannover Scorpions, die gegen den Deggendorfer SC mit einem 5:2-Sieg die Führung ausbaut.