Die Ausgangslage vor den Playoffs in der Eishockey-Oberliga Süd ist auch an der Spitze wieder spannend. Da die Bietigheim Steelers aktuell auf Rang zwei liegend gegen den Verfolger Deggendorfer SC mit 2:3 verlieren schiebt sich das Feld wieder eng zusammen. Der SCB (101 Punkte) hat nun lediglich drei Punkte Vorsprung auf den DSC (98), hat jedoch das deutlich bessere Torverhältnis – 106 zu 74.
Bietigheim Steelers SCB hat keine Chance mehr auf Platz eins
Nach der Niederlage der Bietigheim Steelers gegen den Deggendorfer SC ist klar: Die Heilbronner Falken sind Meister der Hauptrunde in der Süd-Staffel.
Nach vorne ist es dafür klar, mit nur noch zwei Spielen Rest und sieben Punkten Rückstand auf die Heilbronner Falken stehen die Unterländer als Meister der Hauptrunde fest. Die Niederbayern müssen derweil nur noch einen kurzen Blick in den Rückspiegel werfen. Zwar hat der ECDC Memmingen ein Spiel weniger auf dem Buckel, ist mit 91 Zählern aber schon klar abgeschlagen.
Neun Sekunden vor Schluss
Beim Spitzenspiel kommt die Entscheidung erst neun Sekunden vor Schluss: Nach einer unnötigen Strafe gegen Pawel Dronia wegen Spielverzögerung hält SCB-Goalie Olafr Schmidt erst noch mehrfach überragend, dann ist es aber Antonin Dusek, der mit einer Fackel den Deutsch-Kanadier überwindet und die Deggendorfer Fans zur Ekstase bringt.
Schmidt und sein Gegenüber Timo Pielmeier (DSC) zeigen während des Spitzenspiels eine herausragende Leistung und sorgen immer wieder für tolle Paraden. So ist der Schlussmann der Hausherren Mitte des ersten Abschnitts gleich mehrfach gefragt, behält aber gegen Marek Racuk, Bastian Eckl und Fedor Kolupaylo die Überhand.
Auch nach 14 Minuten hält der 35-Jährige den Kasten sauber. Nach einem Fehlpass der eigenen Vorderleute kommt Racuk in Unterzahl frei auf ihn zu, wird Alex Großrubatscher noch direkt vor dem Schuss gehindert. Es gibt Penalty, den der Tscheche durch die Schoner ziehen will, Pielmeier bekommt die Beine aber schnell genug zusammen.
Kolupaylo zur Führung
Zwei Minuten vor der Pause muss er dann aber hinter sich greifen. Der überragende Fedor Kolupaylo nutzt ein schönes Set-Play, nach einem Bully geht es über zwei kurze Pässe direkt zum Deutsch-Russen, der sich ein Herz fasst und mit Vollgas das Hartgummi über die Fanghand hinweg in die Maschen zimmert.
Auch im zweiten Abschnitt sind es die Gäste, die das Spiel machen und anfänglich gefährlicher wirken, die Tore machen aber die Männer in rot: Erst hat Kolupaylo auf der Gegenseite die Chance auf den Doppelpack, dann geht es in die andere Richtung. Nach einem unglücklich abgeblockten Schuss flippert der Puck zu Marco Baßler, der frei vor Schmidt den kühlen Kopf bewahrt und ausgleicht (29.).
Nur eineinhalb Minuten später jubeln die Fans in der Festung an der Trat erneut, nach einer starken Parade von Schmidt landet der Puck an der Bande, von dort aus findet Petr Stloukal den sträflich alleine gelassenen Jaroslav Hafenrichter im Zentrum, der erneut cool bleibt und das 2:1 erzielt (31.).
Der Sturmlauf der Gastgeber, die auch nach der Führung weiter aufs Gas drücken, wird erst durch eine Strafe gebremst. Die Überzahl kann der SCB aber nicht in Tore ummünzen. Doch auch der Tabellendritte kommt mit einem Mann mehr auf dem Eis gegen die beste Unterzahl-Defensive nicht durch.
Kollision mit Roach abgeschüttelt
Nach einem Zusammenprall mit Jesse Roach schleppt sich Pielmeier dann in die Pause und wirkt angeschlagen, doch der Goalie kann weitermachen. Als Ersatz hätte der DSC nur den 18-jährigen Valentin Lehner auf der Bank, der noch nie ein Spiel auf Profi-Niveau absolviert hat.
Doch davon lässt sich der gebürtige Deggendorfer nicht beirren, zeigt auch im Schlussdrittel seine tadellose Leistung und lässt so nichts mehr anbrennen, allerdings auch, weil die Steelers den finalen Pass nicht sauber genug anbringen. Schmidt auf der Gegenseite steht ihm jedoch in Nichts nach, fischt etwa gegen Baßler einen Konter weg, als der gerade frisch von der Strafbank kommt (51.).
Erst mit sechs Mann auf dem Eis kommt von Erik Nemec der Schuss ins Glück: Der Tscheche nagelt unmittelbar nach einer Auszeit von SCB-Coach Alexander Dück rund zwei Minuten vor Schluss den Puck ins Netz, als er nach einem Bully von der blauen Linie verdeckt abschließt und das 2:2 erzielt (59.). Doch das letzte Wort hat Dusek und sichert so den Heimsieg der Niederbayern. „Das war heute ein Spitzenspiel mit Playoff-Charakter“, sagt Pielmeier nach der Partie.