Bietigheim Steelers SCB spielt weiterhin die erste Geige

Von Niklas Braiger
In der ersten Drittelpause machen die CVB Wobachspatzen mächtig Lärm und Laune. Die Guggenmusik-Gruppe aus Bietigheim sorgt für Pausenprogramm. Foto: Ralf Poller/Avanti

Dank des 6:3-Sieges gegen Bad Tölz sind die Ellentäler weiterhin Spitzenreiter. In der Schlussphase wird es hektisch.

Passend zum Tag der Vereine steppt in der Ege-Trans-Arena der Bär. Beim Heimspiel der Bietigheim Steelers gegen die Tölzer Löwen spielen nicht nur vor der Partie die CVB Wobachspatzen – eine Guggenmusik-Gruppe aus Bietigheim-Bissingen –, sondern auch in der ersten Drittelpause heizen die rund 25 Musikerinnen und Musiker den Fans ein und machen nicht nur Stimmung, sondern auch Laune. Wohl beflügelt von diesem kleinen Konzert gewinnen auch die Ellentäler mit 6:3 und verteidigen die Tabellenführung in der Oberliga.

Sechs Spieler als Ex-Löwen

Die Partie mit den Löwen ist gleich für eine Handvoll Steelers-Spieler eine besondere, Dennis Dietmann, Christoph Kiefersauer und Niklas Heinziger sind alle gebürtig aus der Kurstadt, durchliefen dort die Jugendteams und waren auch bei den Männern noch auf dem Eis. Die letzteren beiden standen auch zeitgleich mit Routiniers Tyler McNeely in der Saison 2019/20 in Tölz auf dem Eis, auch Sören Sturm und der verletzte Tim Schüle hatten kurze Gastspiele dort. Von großer Sentimentalität zur alten Heimat ist auf dem Eis allerdings nichts zu spüren.

Zabolotny stark, dann patzt er

Wenngleich sich die Gastgeber zu Anfang schwer tun. Die Oberbayern kommen besser ins Spiel, David Zabolotny im Tor rettet nach sechs Minuten in höchster Not aus kurzer Distanz die Null. Offensiv kommt vom SCB derweil zu wenig, der letzte Pass ist zu unsauber, die Scheibe verspringt Mal um Mal. Erst bei einem Solo vom wiedergenesenen Fedor Kolupaylo brennt es lichterloh bei den Löwen, nach seinem Lauf übers halbe Feld knallt er den Schuss aber an den Pfosten (10.).

Mit laufender Spielzeit wird der SCB immer stärker, kurz vor der Pause verpassen McNeely, Kiefersauer und Bastian Eckl das 1:0. Den Chancenwucher bestrafen die Gäste dann in Durchgang Zwei, werden aber auch von Zabolotny eingeladen. Einen vermeintlich harmlosen Schuss aus spitzem Winkel von Christoph Fischhaber fällt ihm aus der Fanghand und rutscht an ihm vorbei. Hinter dem Deutsch-Polen steht Topi Piipponen frei und hat keine Probleme, das Hartgummi über die Linie zu drücken (26.).

Die schnelle Antwort der Hausherren bleibt vorerst aus, da Eckl, Joshua Rust und Alexander Dell eine Drei-Auf-Eins-Situation drei Minuten später nicht sauber ausspielen und der Abschluss nicht sauber aufs Tor kommt. Die Steelers und auch der Goalie schwimmen nach dem Gegentor defensiv mächtig. Weitere drei Male hat Zabolotny die Scheibe nicht sofort unter Kontrolle und kann erst im Nachfassen entschärfen.

Ausgleich mit zwei Mann mehr

Erst eine doppelte Überzahl gibt den Gastgebern wieder Hoffnung und bringt sie zurück ins Spiel. Nach der zweiten unnötigen Strafen gegen die Bayern kommt der Puck nach dem Bully von Pawel Dronia zu Erik Nemec, der Tscheche hält drauf und versenkt platziert im unteren rechten Eck zum 1:1 (39.). Doch wie schon vor dem 0:1 verpassen es die Ellentäler selbst in Front zu gehen und kassieren zwölf Minuten vor Schluss die Quittung. Nach einem einfachen Pass über die Bande hinter dem Tor steht Fischhaber völlig blank am zweiten Pfosten und schiebt zum 2:1 ein (48.).

Dieses Mal lassen sich die Schwaben davon aber nicht beeindrucken. 24 Sekunden später wird Hallensprecher Andreas Lausch von Jubelstürmen unterbrochen. Denn McNeely erobert sich die Scheibe an der blauen Linie, findet mit einem schnellen Pass Kiefersauer, der dieses Mal sicher zum 2:2 versenkt.

Und wer nur kurz in der Ege-Trans-Arena die Augen zu macht, der denkt sich, dass er ein Deja-vu erlebt. Erneut vergehen nur 28 Sekunden, da bekommt Kolupaylo den Puck, findet in einer Replik des 2:2 Erik Nemec, der sich erneut als Torschütze feiern lassen darf und die Partie mit dem 3:2 dreht (49.).

Wilde Schlussphase

Doch auch dabei soll es noch lange nicht bleiben. Die Gäste kontern selbst, wieder sieht Zabolotny nicht gut aus. Einen Schuss von der blauen Linie sieht der Schlussmann eigentlich auf sich zu fliegen, trotzdem findet Niklas Hörmanns Versuch den Weg ins Netz. Die Freude der rund 50 mitgereisten Tölzer wärt nicht lange, erneut ist es ein Doppelschlag des SCB: Erst stellt der bärenstarke Kolupaylo den alten Abstand wieder her, eine halbe Zeigerumdrehung später markiert Kiefersauer mit seinem zweiten Tor des Abends das 5:3. Den Schlusspunkt setzt dann Alexander Dell eineinhalb Minuten vor Schluss, als er einen sauber zu Ende gespielten Konter zum 6:3 vollendet.

 
 
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