Bietigheim Steelers SCB überzeugt beim ersten Test

Von Niklas Braiger
Marvin Drothen (in blau) hat mehrfach das Tor auf dem Schläger, scheitert aber zweimal am Pfosten. Trotzdem setzen sich die Bietigheim Steelers gegen Hannover mit 3:1 durch. Foto: Ralf Poller/Avanti

Nur an der Chancenverwertung des DEL2-Absteiger hapert es noch bei der Premiere. Im Vorbereitungsspiel mit den Hannover Indians gibt es einen ungefährdete 3:1-Sieg.

Auf dem Papier ist das Duell zwischen den Bietigheim Steelers und den Hannover Indians zwar ein Testspiel als Vorbereitung auf die anstehende Eishockey-Saison, doch auf dem Eis schenken sich beide Mannschaften keinen Zentimeter. Kurz vor der ersten Drittelpause knallt es erstmals richtig zwischen beiden Teams, vor der Hannoveraner Bank artet eine Handgreiflichkeit zwischen den jeweiligen Reihen aus. Am Ende werden Erik Nemec aufseiten des SCB, sowie Jonas Wolter und Gunars Skvorcovs bei den Indians für zwei Minuten zum Ausdampfen geschickt. Auch noch während beide Teams zwei Minuten später in die Kabine gehen, ist die Stimmung aufgeheizt, Tyler McNeely und der Assistenztrainer der Niedersachsen werfen sich noch ein paar nette Worte zu, die Schiedsrichter müssen den Bietigheimer Rückkehrer in die Katakomben schieben.

Rangelei auch nach Abpfiff

Am Ende gewinnt der Gastgeber mit 3:1 und das hoch verdient, auch nach der Schlusssirene kommt es zur Rudelbildung, McNeely und Nemec initiieren ein Handgemenge, dieses Mal sind beide Bänke sogar voll dabei, die Schiedsrichter haben alle Hände voll zu tun, die Menge zu beruhigen.

Auf dem Eis sind die Enztäler von Beginn an drückend, nur das Tor wirkt wie vernagelt. McNeelys erster Versuch ist zwar noch eher ungefährlich, doch mit andauernder Spielzeit werden Abschlüsse besser. Nemec bekommt in der 14. Minute Szenenapplaus für einen herrlichen Sololauf, bei dem er den Puck aber nicht durch die Schoner von Timo Herden kriegt. Der Tscheche ist es auch wenig später, der sich im Zusammenspiel mit Marek Racuk und Marvin Drothen verkünstelt und den Puck über die Linie tragen will, jedoch noch im letzten Moment gestoppt wird.

Indians lange nur Beobachter

Auf die erste Chance der Gäste müssen die rund zwei Duzend mitgereisten Fans aus Niedersachsen bis kurz vor der Drittelpause warten, doch Goalie Olafr Schmidt pariert sicher gegen Jussi Petersen. Im zweiten Abschnitt ein ähnliches Bild, der SCB schnürt die Indians hinten phasenweise an den Marterpfahl. Pawel Dronia legt einen Schuss ans Alu (26.), Hannover meldet sich aber tatsächlich auch mal zu Wort und schweißt zwei Minuten später ebenfalls die Scheibe ans Gebälk.

Es braucht erst eine Unterzahl der Steelers, bis der Bann bricht. Christoph Kiefersauer kriegt das runde Hartgummi völlig blank nach einem misslungenen Rückpass in der gefährlichen Zone und bleibt vor Brett Jaeger, der inzwischen Herden im Netz ersetzt hat, eiskalt. Sein Abschluss schlägt rechts unten ein (35.). Der Chancenwucher hört da aber nicht auf, Drothen kommt nach einem Geniestreich von McNeely frei vor Jaeger zum Schuss, der Schlussmann lenkt den Puck eben noch an die Umrandung (37.).

21 Sekunden vor der zweiten Drittelpause klingelt es dann direkt zum zweiten Mal, nachdem McNeely Bastian Eckl im rechten Halbfeld bedient. Der 24-Jährige hämmert die Scheibe ansatzlos unters Dach und erhöht auf 2:0. Drittes Drittel, gleiches Spiel: Die Hausherren bestimmen die Partie nach belieben. Hannover – auch bedingt durch einige Zeitstrafen – wird offensiv kaum gefährlich und darf sich beim Absteiger bedanken, dass es nicht zwei, drei oder vier weitere Gegentore werden. Denn der lässt weiterhin Hochkaräter liegen, Fedor Kolupaylo vergibt freistehend zentral vor Jaeger (48.), auch Dell bleibt im Konter ohne Erfolg.

Anschluss und Entscheidung

In der Schlussphase knallen die Steelers dann endgültig Löcher in die Bande neben dem Netz. Kolupaylo und Alexander Dell schießen binnen weniger Sekunden vollkommen alleine Jaeger an. Die Gäste melden sich kurz vor Schluss aus dem Nichts noch mal zurück. Erst bekommt Olafr Schmidt Sonderapplaus für eine Glanztat, nachdem er ein Gestocher vor seinem Netz mit einem Spagat klärt. In der 56. Minute ist er dann aber machtlos, als ein Schuss von Hannovers Dennis Palka im kurzen oberen Eck einschlägt.

Doch die Aufholjagd wird schnell eingebremst, 52 Sekunden vor Schluss – die Gäste haben den Keeper vom Eis genommen – fängt Christoph Kiefersauer einen Querpass an der eigenen blauen Linie ab und schiebt seelenruhig zur Entscheidung ein.

 
 
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