Noch am Freitag netzten die Bietigheim Steelers fünf Mal in Überzahl gegen den EC Peiting. Auch gegen den EV Lindau am Sonntagabend schlagen die Ellentäler in der Eishockey-Oberliga zweifach mit einem Mann mehr auf dem Eis eiskalt zu. So reicht es trotz viel Gezittere am Ende zum 4:2-Sieg gegen die Islanders. „Wir wollten unser Spiel spielen, aber Lindau hat es uns enorm schwer gemacht mit ihren langen Pässen quer übers Eis. Aber wir haben einen Weg gefunden“, sagt Bastian Eckl nach der Partie, der schon gegen den ECP einen Dreierpack erzielte und auch gegen Lindau erfolgreich ist.
Bietigheim Steelers Schecks erstes Profi-Tor läutet den Sieg ein
Die Bietigheim Steelers setzen sich gegen Lindau mit 4:2 durch. Bis zur Schlussminute müssen die Ellentäler dabei zittern, finden aber doch einen Weg, die Tabellenspitze zu verteidigen.
Schecks erstes Profi-Tor
Doch erst hat das Rampenlicht Youngster Justin Scheck. Der 19-Jährige – und damit das Küken in der Mannschaft – steht nach zehn Minuten genau richtig und darf seinen ersten Profi-Treffer bejubeln. Christian Sprez bringt die Scheibe vors Tor, wo Anton Sprolls Abschluss erst noch geblockt wird. Den Abpraller verwertet der Jungspund geistesgegenwärtig an Dieter Geidl vorbei zum 1:0 für die Gastgeber. „Ein großes Lob geht heute an die vierte Reihe, die hat einen klasse Job gemacht“, lobt auch Trainer Alexander Dück seine Talente.
Abgezeichnet hatte sich das bis dahin jedoch nicht: Nach guten fünf Minuten zu Beginn darf sich der SCB bei Olafr Schmidt im Kasten bedanken, dass er selbst nicht in Rückstand gerät. Denn der Goalie hält mehrfach überragend und bleibt das gesamte Spiel über makellos, bei den Gegentoren ist er machtlos. Selbst bei einer 30 sekündigen doppelten Unterzahl ist der Schlussmann zur Stelle.
Nemec im Sechs-gegen-Fünf
Mitten rein in die Lindauer Drangphase schlägt dann Erik Nemec zum 2:0 zu. Gegen die Gäste war von den Schiedsrichtern eine Strafe angezeigt worden, sodass Schmidt für einen Feldspieler vom Eis ging. So sind die Ellentäler in Überzahl mit sechs Mann gegen fünf, ein verdeckter Schuss von der blauen Linie von Pawel Dronia wird erneut von einem EVL-Verteidiger abgeblockt, Geidl im Tor wird die Sicht versperrt und der Tscheche nutzt so die Gunst der Stunde zum zweiten Tor (18.).
Die Männer vom Bodensee kommen weiterhin selbst nicht durch, direkt vor der Drittelpause werden sie aber von den Gastgebern zum Toreschießen eingeladen. Bei einem Rückpass an die blaue Linie in der Lindauer Zone verliert ein SCB-Verteidiger den Halt, was Zan Jezovsek sofort zum Anschlusstreffer verwertet. Im Eins-gegen-Eins gegen Schmidt bleibt er eiskalt und versenkt elf Sekunden vor dem Gang in die Kabine zum 1:2.
Auch aus der Pause kommt Lindau mit Druck. Erst rettet der Pfosten gegen Jezovsek, in der 32. Minute fällt dann aber doch der Ausgleich. Eric Bergen erobert in der Vorwärtsbewegung den Puck und hat das Auge für Vincenz Mayer im Zentrum. Der nutzt es aus, dass die Bietigheimer zu langsam aus einem Reihenwechsel kommen, bekommt die Scheibe vor dem Tor, schließt überragend aus der Drehung ab und überrascht damit Schmidt zum 2:2.
Eckl erst genial, dann riskant
„Wir haben einen Weg gefunden, uns im dritten Drittel noch zusammen zu raufen und auf Chancen gewartet“, resümiert Dück. Denn im Schlussabschnitt bestimmen die Gastgeber wieder das Geschehen. Erneut mit einem Mann mehr auf dem Eis stellt Eckl die erneute Führung her. Wieder ist es ein Abpraller, dieses Mal schießt der 24-Jährige selbst aus der Distanz, wird von Jezovsek geblockt und nagelt den zweiten Schuss ansatzlos an Freund und Feind vorbei ins kurze obere Kreuzeck (47.).
Lindau drückt in der Schlussphase, Eckl muss sogar drei Minuten vor Schluss für einen Stockschlag auf die Strafbank. Die Gäste haben die große Chance, so noch die Verlängerung zu forcieren, verpassen die Gelegenheit aber. Auch mit Goalie Geidl vom Eis will die Scheibe nicht über die Linie, so darf Alexander Preibisch 53 Sekunden vor Schluss in Richtung verwaistes Tor gehen, behält die Übersicht für den Besserstehenden Tyler McNeely, der ins leere Tor hinein für den Endstand sorgt. Adriano Carciola versucht noch irgendwie den Einschlag zu verhindern, kann den Körper aber nicht mehr in den gut platzierten Treffer werfen.