Bietigheim Steelers schlagen Iserlohn Roosters Steelers robben sich ans rettende Ufer heran

Von Andreas Eberle
Eine Szene, die in keinem Saisonrückblick fehlen wird: Steelers-Stürmer Alexander Preibisch checkt Iserlohns Star-Center Luke Adam über die Bande und fliegt gleich hinterher. ⇥ Foto: PIX-Sportfotos

Der DEL-Aufsteiger gewinnt das Kellerduell bei den Iserlohn Roosters mit 5:2. Tim Schüle und Fabjon Kuqi feiern Torpremieren. Von Andreas Eberle

Diese drei Punkte können im Abstiegskampf noch Gold wert sein: Mit 5:2 gewannen die Bietigheim Steelers am Freitagabend das DEL-Kellerduell bei den Iserlohn Roosters und verschärften so die Krise beim Gegner. Der Neuling aus dem Ellental robbte sich mit dem vierten Sieg aus den vergangenen sechs Spielen ans rettende Ufer heran und ist nun punktgleich mit dem Vorletzten Schwenningen.

„Es war hart, wir haben viel Unterzahl gespielt. Am Ende war der Sieg aber absolut verdient“, sagte Verteidiger Tim Schüle im Interview mit Magenta Sport. Am Sonntag (19 Uhr) kann der SCB zu Hause gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven nachlegen – und im Optimalfall sogar erstmals seit langer Zeit die Abstiegsränge verlassen.

Ein Check für den Jahresrückblick in der DEL

Die Gäste, die kurzfristig auf den erkrankten Neuzugang Avery Peterson verzichten mussten, hatten einen Traumstart hingelegt: Nach einem Steilpass von C.J. Stretch schüttelte Evan Jasper zwei Roosters-Verteidiger ab und überwand IEC-Goalie Andreas Jenike – das 0:1 (3.) Kurz darauf checkte Alexander Preibisch in der neutralen Zone Luke Adam so dynamisch, dass beide im hohen Bogen über die Bande flogen – worauf Iserlohns kanadischer Star-Center erst benommen schien und dann zornig den Helm auf den Boden feuerte. Eine Szene, die wohl einmal in jedem Saisonrückblick zu sehen sein wird.

Auch die Sauerländer feuerten nach dem Rückstand aus allen Lagen, aber entweder war Steelers-Erfolgsgarant Sami Aittokallio auf der Hut. Oder der Pfosten rettete für den Aufsteiger. Mit 18:5 Torschüssen lagen die Hausherren nach dem Auftaktdrittel vorne. Doch nach Toren – und das ist nun mal die entscheidende Kategorie – führte das Schlusslicht.

Im zweiten Durchgang dasselbe Bild: Die Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen machte das Spiel, doch Bietigheim war erneut effektiver. In der 25. Minute nutzte Brendan Ranford einen Iserlohner Fehlpass zu einem Konter und versenkte die Scheibe im langen Eck – sein achter Saisontreffer. Mit 29 Punkten ist der Kanadier nun auch wieder der alleinige Topscorer bei den Schwaben.

Iserlohn Roosters taumeln durch Liga

Bei den Roosters, die bereits elf der 13 Partien zuvor verloren hatten, nahmen Verunsicherung und Nervosität noch weiter zu. Seit den vielen Corona-Fällen im Kader Ende Oktober und einer Zwangspause taumelt der Klub durch die Liga. Geschlagen gaben sich die Gastgeber aber noch nicht. Im Spiel sechs gegen fünf, bei angezeigter Strafe gegen Bietigheim, verkürzte Adam mit einer Direktabnahme auf 1:2 (34.). Nachdem sich Guillaume Naud wegen eines Bandenchecks für fünf Minuten auf die Strafbank verzogen hatte, traf Brent Aubin in Überzahl sogar zum 2:2 (39.).

Zwei Torpremieren bei den Bietigheim Steelers

Ausgerechnet der offensiv in dieser Hauptrunde bisher kaum in Erscheinung getretene Schüle avancierte im Schlussdrittel zum Matchwinner: Mit seinem ersten DEL-Treffer für die Steelers besorgte der gebürtige Bietigheimer das 3:2 (49.). „Auf dieses Tor habe ich so lange gewartet. Ich wollte den Puck einfach nur unter das Dach bringen“, meinte Schüle später. Matt McKnight mit einem Empty-Net-Goal und Fabjon Kuqi, ebenfalls mit einer Torpremiere, besiegelten in der letzten Minute den fünften Auswärtserfolg in dieser Saison.

 
 
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