Bietigheim Steelers Schmidt lobt seine Verteidigung

Von Niklas Braiger
An Olafr Schmidt kommt kaum eine Scheibe vorbei: Mit 92 Prozent Fangquote in der Hauptrunde und 94 Prozent in den Playoffs ist er der beste Goalie der Oberliga. Foto: Alexander Keppler/Pressefoto Baumann

Der Goalie der Bietigheim Steelers stellt vorallem seine Vorderleute in den Vordergrund. Die machen dem Deutsch-Kanadier den Job zwischen den Pfosten deutlich leichter.

In der vergangenen Saison hatte Olafr Schmidt einen schweren Start erwischt. Der Goalie der Bietigheim Steelers, der im Sommer 2023 zum damaligen DEL-Absteiger wechselte, fand nicht in die Spur und teilte sich die Eiszeit mit Leon Doubrawa. Dadurch kam der Deutsch-Kanadier nicht wirklich in Form, patzte immer wieder und stand in der Kritik.

Doch je länger die Saison ging, desto besser kam er in die Spur. Den Abstieg in die Oberliga konnte er jedoch nicht verhindern. Den Schritt dorthin hat der inzwischen 29-Jährige dennoch mitgemacht und avancierte zu einem der besten Torhüter der Liga. 1,5 Tore pro Spiel weniger kassierte er in der Hauptrunde im Vergleich zur DEL2-Spielzeit. 92 Prozent Fangquote und drei Shut-Outs holte er sich dazu. Mit nur 108 Gegentoren stellten die Steelers auch dank ihm die beste Defensive der Südstaffel.

Auswärtsfahrt nach Leipzig

In den Playoffs läuft es gut für den Schlussmann. Neun Gegentore in sieben Spielen und zwei Mal die Null gehalten sind absoluter Bestwert. Das soll sich auch an diesem Freitag nicht ändern. Die Ellentäler reisen da zum vierten Spiel der Viertelfinal-Serie gegen die KSW Icefighters Leipzig, um 20 Uhr steht das Eröffnungsbully an.

Dass es bei Schmidt so gut läuft, liegt jedoch nicht nur an ihm selbst: „Wir haben über den Sommer ein bisschen an der Technik gearbeitet. Aber vieles hängt damit zusammen, wie meine Verteidigung vor mir spielt“, sagt Schmidt und lobt seine Vorderleute: „Man sieht in den letzten Spielen, wie viele Schüsse sie blocken auch in Unterzahl. Das macht meinen Job deutlich leichter, wenn ich mich nur auf den Schuss konzentrieren muss und alles andere ausblenden kann.“

Diese Leistung will er nun auch in Spiel vier zeigen und somit sich den Matchpuck für Sonntag erkämpfen. Aktuell führen die Schwaben die Serie mit 2:1 an, Schmidt geht die Partien aber eine nach der nächsten an: „Jetzt fokussieren wir uns nur auf das nächste Spiel. Wenn wir uns den Sieg in Leipzig holen, wäre das sehr wichtig.“

Keine Zweifel im Team

Den Serien-Auftakt verlor der SCB direkt, es war die erste Heimniederlage nach 23 Siegen in Folge in der Ege-Trans-Arena. Nervenflattern gab es bei „Schmiddi“ nicht: „Wir waren alle trotzdem zuversichtlich in unser Können. Es wäre unrealistisch zu denken, dass uns keiner mehr daheim schlagen kann. Das ist uns in der Hauptrunde ja auch schon passiert.“

Dennoch wäre es enorm wichtig, nun kein Spiel mehr abzugeben: Wenn Bietigheim doch eines der nächsten beiden Duelle abgeben würde, müssten sie am Dienstag erneut nach Leipzig reisen, eine Fahrt, die nicht nur müde Beine und Stress mit sich bringt, sondern auch Kosten. Hinzu kommt, dass es aktuell danach aussieht, als würden die restlichen drei Viertelfinalpaarungen alle bereits an diesem Freitag zum Ende kommen: Tilburg (gegen Bad Tölz), Heilbronn (Memmingen) und Hannover (Deggendorf) führen allesamt mit 3:0, ein Comeback würde an ein Eishockey-Wunder grenzen.

Ohne Kolupaylo nach Sachsen

Somit hätten die Gegner im Halbfinale noch mehr Zeit zu regenerieren, denn die Playoffs sind kein leichtes Unterfangen. Fedor Kolupaylo fällt bei den Steelers für die Partie in Sachsen aus, auch einige weitere Akteure schleppen Blessuren mit sich herum und spielen angeschlagen.

Sollte der SCB das Ticket für das Halbfinale klar machen und auch in den anderen Duellen keine dicke Überraschung mehr geschehen, so würde es für Schmidt und Co. in der nächsten Runde gegen die Tilburg Trappers gehen. Der Hauptrundenmeister der Nord-Staffel stellt mit im Schnitt fünf Toren pro Spiel eine gefährliche Offensive. Das ist für den Goalie aber noch in weiter ferne, „wir fokussieren uns jetzt erst einmal auf Leipzig.“

Aber egal was passiert, Schmidt wird auch in der kommenden Saison für die grün-weiß-blauen Farben spielen. Seinen Vertrag hat er bereits verlängert, mit der Region und dem Verein fühlt er sich verbunden. „Ich liebe es hier. Vom Team über die Stadt bis zu den Fans, es ist ein toller Ort um Eishockey zu spielen.“

 
 
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