Eine Verletzungswelle schwappt durch die DEL2. An vielen Standorten fallen die Spieler wie Fliegen, auch die Bietigheim Steelers sind vom Pech geplagt. Nach Alex Dostie und Mike Fischer fehlen den Ellentälern inzwischen Joshua Rust und Bastian Eckl – eine schnelle Rückkehr ist nur bei Fischer in Aussicht. Ob der Stürmer schon an diesem Freitag beim Heimspiel gegen den EC Bad Nauheim auflaufen wird, ist aber noch unklar (19.30 Uhr).
Bietigheim Steelers Schon jetzt zum Siegen gezwungen
Die Steelers stehen nach sechs Spieltagen in der DEL2 am Tabellenende. Jetzt kommt es zum Kellerduell mit Bad Nauheim, bei dem der SCB aber auf vier Stürmer verzichten muss.
Drei Langzeitverletzte
Denn bei Dostie ist es ein Kahnbeinbruch in der Hand, der inzwischen operiert wurde, er wird voraussichtlich bis zum Jahresende ausfallen. Rust hat sich nach zwei Kreuzbandrissen in der Vergangenheit erneut schwer verletzt, dieses Mal ist es allerdings eine Schultereckgelenksprengung und fünf Wochen Pause, Eckl zieht eine nicht weiter erklärte Unterkörperverletzung aus dem Verkehr. Immerhin bei Fischer ist nach seiner Gehirnerschütterung Licht am Ende des Tunnels.
Damit lastet deutlich mehr Arbeit auf den Schultern der fitten Spieler wie unter anderem Alexander Preibisch. „Ein, zwei, drei Leute würden gerade sehr gut tun, um den Jungs, die extrem viel gespielt haben mehr Pause zu geben, dass die frischer im Kopf werden und nicht so ausgelaugt sind“, sagt der Kapitän. Einen klaren Unterschied zur letzten DEL2-Saison vor zwei Jahren sieht er aber deutlich: „Da hat es schon in der Vorbereitung angefangen, dass es nicht wirklich lief. Unsere Vorbereitung jetzt fand ich ganz okay. Der Verein hat vor zwei Jahren den Fehler gemacht, zu lange zu warten und gehofft, dass Spieler früher zurückkommen.“ Das Problem: „Deutsche Spieler wachsen nicht an Bäumen“, weiß Preibisch. Der Markt ist nicht von freien Spielern übersät, auch ein weiterer Kontingentspieler hat seinen Preis.
Gute Testspiel-Ergebnisse
Somit muss es gegen Bad Nauheim mit nur acht Stürmern klappen. Denn die Punkte braucht der SCB dringend. Nach sechs Spielen stehen die Ellentäler mit nur zwei Zählern am Tabellenende, drei Punkte und einen Platz davor steht der ECB. Immerhin gibt die Vorbereitung Grund zur Hoffnung. Dort gewannen die Steelers zwei Mal mit 3:1. „Das mit dem Müssen ist schon ein paar Spiele so. Die Situation macht es aktuell nicht einfacher. Aber es ist gerade die Zeit zu zeigen, dass wir noch enger zusammenrücken und solche Spiele gewinnen können“, erklärt Preibisch. Dafür muss auch beim 34-Jährigen endlich der Knoten platzen. Ein Tor ist dem gebürtigen Kölner bisher gelungen, damit hinkt er auch seinen eigenen Erwartungen hinterher. Bisher hat er nur ein Tor erzielt und zwei vorbereitet.
„Es geht immer besser, ich habe auch meine eigenen Ansprüche an mich. Ich würde gerne an der letzten Saison anknüpfen, natürlich war es eine andere Liga und es ist schwerer zu punkten. Das soll keine Ausrede sein, ich hätte schon mehr Tore und Vorlagen haben können“, sagt Preibisch.
Offensive muss „clever spielen“
Doch nicht nur beim Kapitän ist aktuell noch Sand im Getriebe. Vor allem die Effizienz bemängelt der SCB zuletzt, auch in den Powerplays ist man zu nachlässig. Hinzukommt, dass es nicht gelingen will, eine Führung zu verwalten. In vier der ersten sechs Partien verlor das Team von Trainer Alexander Dück nach einer Führung und war eigentlich die spielbestimmende Mannschaft. „Das haben wir schon ein paar Mal besprochen. Es legt sich ein Schalter um, dass alle denken, wir müssen nicht mehr viel tun. Dann schießt der Gegner ein Tor und es kommt in den Kopf“, erklärt der Kapitän und ergänzt: „Es muss in die Köpfe rein, dass wenn wir führen, weiterspielen wie wir es bisher gemacht haben. Das ist mit dem kurzen Stürmer-Line-Up nicht einfach, aber dann musst du clever spielen.“
