Bietigheim Steelers Schoofs und McKnight: Zwei Legenden nehmen Abschied

Von Andreas Eberle
Während ihrer Profikarriere haben René Schoofs (links) und Matt McKnight mit den Steelers viele Erfolge gefeiert. Vor einem Jahr ehrte der inzwischen ausgeschiedene Geschäftsführer Volker Schoch (Mitte) die beiden Bietigheimer Eishockey-Legenden für ihre Verdienste. Foto: Pressefoto Baumann

Am 1. April gehen die Steelers-Dauerbrenner René Schoofs und Matt McKnight noch mal in der Ege-Trans-Arena aufs Eis. Frühere Mitstreiter wie „Silo“ Martinovic, Dominic Auger, Nikolai Goc, Brett Breitkreuz und Freddy Cabana kommen zur großen Abschiedsparty.

Das Geheimnis wird nur in Etappen gelüftet. Nach und nach geben die Bietigheim Steelers derzeit die Akteure bekannt, die am Samstag, 1. April (15.15 Uhr), beim Abschiedsspiel der Legenden René Schoofs und Matt McKnight in der Ege-Trans-Arena mitmischen. Schon jetzt deutet sich an: Es wird ein Who is Who des Bietigheimer Eishockeys geben.

„Der Countdown läuft, ich kann leider keine weiteren Namen verraten“, sagt Schoofs fast schon entschuldigend im Gespräch mit der BZ. Der Rekordspieler, der bis zu seinem Karriereende 2022 in 21 Spielzeiten 1092 Begegnungen für die Steelers bestritten hat, freut sich auf eine große Abschiedsparty. „Es ist toll, dass die Steelers es uns ermöglichen, noch mal richtig Tschüss zu sagen. Wir freuen uns auf viele Spieler, die uns über die Jahre begleitet haben. Mit ihnen und den Fans wollen wir jetzt noch ein letztes Mal eine richtig tolle Zeit auf dem Eis verbringen“, erklärt Schoofs, der mittlerweile in Schwieberdingen bei einem Bremsenhersteller als Test-Ingenieur arbeitet.

Gesamtkader umfasst 40 Spieler

Die Liste der nominierten Spieler umfasst etwa 40 Cracks, von denen bereits neun bestätigt sind. Das Team Grün verstärken die noch aktiven Haudegen Markus Kojo, Benjamin Hüfner und Max Renner. Für das Team Weiß steht sogar schon ein halbes Dutzend Männer fest: Brett Breitkreuz, Stürmer der Löwen Frankfurt, Nikolai Goc, Kapitän der Bietigheimer Aufstiegshelden, der frühere Kult-Torhüter Sinisa „Silo“ Martinovic, der einstige Offensivverteidiger Dominic Auger sowie die noch aktiven Angreifer Andrew McPherson von den Weserstars Bremen und Freddy Cabana.

Hinter Letzterem steht noch ein Fragezeichen. Der Grund: Der gebürtige Kanadier kämpft mit den Heilbronner Falken seit Mittwoch in den Playdowns gegen Selb um den Klassenerhalt in der DEL2. Sollten die Unterländer Anfang April noch nicht gerettet sein, müsste Cabana passen. Schoofs sympathisiert aber nicht nur aus Eigeninteresse mit dem Bietigheimer Erzrivalen – ausnahmsweise. „Zum ersten Mal in 20 Jahren drücke ich Heilbronn die Daumen. Denn die Derbys zwischen beiden Teams sind einfach megacool. Wenn die Falken absteigen, würde was fehlen.“

Playoffs verhindern Teilnahme

Einige Cracks, die Schoofs und McKnight ebenfalls gerne dabei gehabt hätten, werden notgedrungen nicht ins Schwabenland reisen. Der US-Amerikaner P.J. Fenton, von 2011 bis 2013 ein Steeler, hatte bereits einen Flug nach Deutschland gebucht, musste dann aber aus beruflichen Gründen doch noch absagen – weil er als Scout, seinem jetzigen Job, zur gleichen Zeit in den USA gefordert sei, wie Schoofs berichtet.

Andere Wunschkandidaten sind am 1. April mit großer Wahrscheinlichkeit noch in ihren Wettbewerben aktiv. Zum Beispiel Norman Hauner und Robin Just, die mit ihren Klubs Starbulls Rosenheim und Hannover Scorpions in den Oberliga-Playoffs beste Aussichten haben, ganz weit zu kommen.

Einer der Höhepunkte beim doppelten Abschiedsspiel ist die Trikotzeremonie. Nach dem Duell werden die beiden Exemplare mit den Nummern 5 (Schoofs) und 39 (McKnight) unters Hallendach gezogen. So eine Ehre ist bisher nur drei Alt-Stars zuteil geworden: Craig Teeple, Dirk Wrobel und zuletzt 2019 Justin Kelly.

Seit Karriereende kaum trainiert

Seit dem Laufbahnende vor einem Jahr ist Schoofs nur dreimal selbst auf dem Eis in Aktion gewesen: zweimal mit dem Bietigheimer Amateurteam, einmal mit der Hobbymannschaft „Ice Cubes“. Ansonsten assistierte er nur noch Trainer Rudy Tomas bei der U9 mit, wo Sohn Elia (7) mitmischt.

Lediglich vier Steelers-Heimspiele hat Schoofs in der Abstiegssaison 2022/23 live gesehen. „Ein Sieg war leider nicht dabei“, bedauert der 38-Jährige. Die Frage, ob mit ihm die Runde für den SCB besser gelaufen wäre, quittiert er mit einem Lachen: „Ganz sicher nicht. Ich bin außer Form. Wer am 1. April kommt, wird das gleich sehen. Matt ist dagegen immer noch ein super Spieler.“

McKnight kommt mit der ganzen Familie

Der angesprochene Kanadier McKnight coacht inzwischen das Frauenteam der Olds College Broncos nahe Calgary. Am 23. März fliegt der 38-jährige Center mit Frau Jessica sowie den Kindern Ava und Calder für zwei Wochen in die alte Heimat. Bis dahin wird sicher noch der eine oder andere alte Weggefährte der beiden Bietigheimer Legenden publik.

Eishockey, Trikotzeremonie und Fanfest

Das Abschiedsspiel von René Schoofs und Matt McKnight wird am Samstag, 1. April, um 15.15 Uhr in der Ege-Trans-Arena angepfiffen. Gespielt werden dreimal 20 Minuten mit durchlaufender Zeit. Nach dem Duell Team Weiß gegen Team Grün finden die Trikotzeremonie auf dem Eis und das Fanfest draußen vor der Halle statt. Karten gibt es bei der Steelers-Geschäftsstelle, an den Tageskassen sowie im Online-Ticketshop zum Preis von zehn (Stehplatz) und 15 Euro (Sitzplatz). Dauerkarteninhaber zahlen acht und zwölf Euro. Bei den Sitzplätzen herrscht freie Platzwahl.

 
 
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