Bietigheim Steelers Schussverhältnis spricht für die Steelers

Von Michael Nachreiner
Noel Saffran (von rechts) und die Bietigheim Steelers hatten viel Arbeit mit den „ausgebufften Spielern“ (Dean Fedorchuk) der Selber Wölfe wie Jeroen Plauschin. Foto: Avanti/Ralf Poller

Bietigheim feuert 42 Mal auf das Selber Tor, doch die Wölfe holen mit dem 6:3 die Punkte. Für die Ellentäler ist es die siebte Niederlage im achten Spiel.

Auch auf die Bietigheim Steelers trifft in der aktuellen Situation ein bekanntes Sprichwort zu: Wenn man unten drin steht, dann hat man das Glück definitiv nicht auf seiner Seite. Symptomatisch dafür waren bei der 3:6-Niederlage in der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2) gegen die Selber Wölfe die Gegentore Nummer zwei und vier.

Beim 2:2-Ausgleich hatte Egils Kalns den Puck an der blauen Linie schon verloren. Doch die Hartgummischeibe rutschte Donát Péter vor die Füße, der nicht lange fackelte und unhaltbar abzog (28.). Und beim 4:2 lenkte Frank Hördler die Scheibe unhaltbar ins Tor ab. Selbst die Schiedsrichter brauchten den Videobeweis, weil es so aussah, als sei der Selber mit dem Schlittschuh am Puck gewesen. Doch nach nur kurzem Studium der Bewegtbilder entschieden die Unparteiischen auf ein Überzahltor (35.).

Es kam aber auch wieder ein haarsträubender Fehler dazu. Vor dem fünften Gegentor verloren die Steelers In Überzahl den Puck in der Vorwärtsbewegung an der eigenen blauen Linie. Richard Gelke sagte Danke und ließ Goalie Leon Doubrawa im Eins-gegen-eins keine Chance (47.).

„Es war ein richtig hartes Spiel für uns. Wir haben es gerade schwer, ein Tor zu erzielen“, berichtet Steelers-Trainer Dean Fedorchuk. Das offizielle Schussverhältnis war 42:25 für die Bietigheimer. Sein Gegenüber Sergej Waßmiller hatte schnell den Knackpunkt ausgemacht: „Gut für uns war, dass wir schnell hintereinander zwei Tore jeweils im Powerplay erzielt haben.“

Rückkehrer Ryon Moser war ein belebendes Element im Spiel der Steelers, die weiterhin auf Jack Doremus und Ryan Gropp verzichten mussten. Die erste Szene gehörte aber Fabjon Kuqi, der das 1:0 erzielte (4.), nachdem Dominik Lascheit den Puck an der gegnerischen blauen Linie gegen einen Selber behauptet und dann auf Kuqi quergelegt hatte.

Der Führungstreffer gab den Bietigheimern Sicherheit. Doch lange hielt die Erleichterung, mal in einem Spiel zu führen, nicht an. Nur vier Minuten nach dem 1:0 fiel der Ausgleich. Von hinter dem Kasten brachte Donát Péter die Scheibe in den Slot. Dort stand Fedor Kolupaylo goldrichtig und vollendete zum 1:1 (8.).

In der Folge waren die Selber spielbestimmend. Die gefährlichste Situation hatte aber Moser. Der Steelers-Stürmer zielte bei seiner Saisonpremiere aber knapp am Tor vorbei (18.).

Besser machte es Brett Welychka gerade einmal 67 Sekunden nach Beginn des zweiten Drittels, als Moser einen scharfen Pass zu ihm spielte und er Michael Bitzer über die Fanghand überwand (22.). Und Preibisch hätte sogar per Penalty erhöhen können, scheiterte jedoch am Wölfe-Goalie (24.). Zudem traf Cole MacDonald nur den Außenpfosten (31.).

Und so kam es, wie es fast kommen musste. Erst traf Péter zum 2:2-Ausgleich (28.). Als Arkadiusz Dziambor eine Zwei-Minuten-Strafe absaß, brachte Knackstedt die Gäste in Führung (34.). Petér hatte Steelers-Goalie Leon Doubrawa bei Knackstedts Schuss die Sicht verstellt. Und Spencer Berry saß nur elf Sekunden in der Kühlbox, da lenkte Hördler den Puck zum 4:2 über die Linie (35.).

Die Vorentscheidung fiel nach einem Puckverlust. Gelke erzielte das 5:2 (47.). Spannung kam nur noch mal kurzzeitig auf, als erst Guillaume Naud der Anschluss gelang (52.) und Welychka das Gestänge traf (53.). Doch Kalns machte mit einem Treffer ins leere Tor, als Doubrawa für einen sechsten Feldspieler auf die Bank gegangen war, alles klar (60.).

Dennoch ist Fedorchuk guten Mutes. „Alle, die Spieler, die Trainer, die Geschäftsstelle, die Ärzte und die Physiotherapeuten arbeiten 24 Stunden pro Tag, damit der Erfolg zurückkehrt. Wir müssen nach vorne schauen, positiv bleiben und vor allem zusammenhalten“, erklärt der Steelers-Trainer.

 
 
- Anzeige -